Archiv der Kategorie: Feuilleton
Jonas Kaufmann
Ein Tenor im Alleingang
Daß sich ein Sänger allein an die Soli seines „Liedes von der Erde“ wagt, hätte sich Mahler nie träumen lassen. Zur Genealogie einer ungewöhnlichen Symphonie.
Seine Verehrer werden vor jedem Auftritt nervös. Diesmal aber steigt das Erwartungsbarometer auf ein selbst bei diesem Tenor ungewohntes Niveau: Jonas Kaufmann singt i...
Kavakos
Die pure Romantik und ihr meilenweiter Abstand zum Kitsch
Musikverein: Leonidas Kavakos adelt das Violinkonzert von Korngold.
Das Programm wäre im Musikvereinszkylus „Die große Symphonie“ früher undenkbar gewesen. Heute gibt es schon nach Rachmaninows „Toteninsel“ (nach Böcklin) lauten Applaus: Pure Romantik, gewiss, doch stammt das Werk, wie Alexa...
Glucks Alceste
Herkulische Taten in kindischem Regiegewand
Glucks „Alceste“ wieder in Christof Loys Kindergartenregie, aber musikalisch grandios unter Christophe Rousset mit Véronique Gens.
Die Lösung der Frage, wie man die einst richtungsweisenden, doch später als rettungslos verstaubt geltenden Opern eines Christoph Willibald Gluck zeitgemäß wiederbeleben könnt...
Sven-Eric Bechtolf
Kunst darf alles; vor allem, weil sie künstlich ist
Sven-Eric Bechtolf, künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, will im Festspielsommer 2016 träumerisch die Wirklichkeit entlarven.
Ein paar Worte über die Grundzüge der Salzburger Festspiele 2016. Wie zieht man als „Festspielmacher“ einen roten Faden durch ein dermaßen reichhaltiges Programm? Braucht es überhaupt übergreifende „Konzepte“ von Jahr zu Jahr?
Es fängt meist mit einem Titel an. Das war in unserem Fall „The Exterminating Angel“. Das Libretto dieses Auftragswerks an Thomas Adès, noch von Alexander Pereira erteilt, hat bekanntlich den Film des surrealistischen Regisseurs Luis Buñuel als Vorlage. Von da gingen unsere Gedanken hin zu den Träumen. Dem Traum als Metapher für die Irrealität unserer Existenz und dem Traum, den ...
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Jugendliche Meister
Die Dynamik der Jungen im Konzertsaal
Es ist nicht, wie mancher meint, die Optik, die den Klassikbetrieb immer jugendlicher aussehen lässt: Die Jungen sind exzellente Musiker.
Es ist zuletzt oft bemerkt worden, daß Klassikkünstler und vor allem – künstlerinnen in jüngster Zeit auf Plakaten oder CD-Covern aussähen wie Models. Das hat etwas Wahres, d...
Thomas Larcher
Eine neue Symphonie als Mahnmal
Thomas Larchers Zweite, "Kenotaph" genannt, ist ein außerordentlicher Wurf. Die Wiener Philharmoniker spielten sie zum 200-Jahr-Jubiläum der Nationalbank.
Kenotaph“ lautet der Untertitel des Auftragswerks zum 200-Jahr- Jubiläum der Nationalbank, das vergangenen Freitag, im Vorfeld der beiden Abonnementkonzerte der Wi...
Neues von Larcher
Symphonie als Mahnmal
Uraufführung. Thomas Larchers Zweite, „Kenotaph“ genannt, ist ein außerordentlicher Wurf. Die Wiener Philharmoniker spielten sie zum 200-Jahr-Jubiläum der Nationalbank.
Kenotaph“ lautet der Untertitel des Auftragswerks zum 200-Jahr-Jubiläum der Nationalbank, das vergangenen Freitag, im Vorfeld der beiden Abonnementkonzerte der...
Martha Argerich
Vom mitreißenden Elan pianistischen Furors
Martha Argerich, ebenso temperamentvolle wie unerschrockene Klaviervirtuosin, feiert höchst aktiv ihren 75. Geburtstag. Über Musik hat die sensible Interpretin nie gern gesprochen. Ihre Kunst geht intuitiv in die Tiefe.
Das Raubkatzen-Image hatten Journalisten wie PR-Agenten von Anfang an für sie reservier...
Jonas Kaufmann
Kein deutscher Tenor hat es seit Fritz Wunderlich so weit gebracht: In Wien gibt sich der Künstler waghalsig.
In Alexander Pereiras Zürcher Amtszeit war Jonas Kaufmann noch einer von mehreren Tenören im Ensemble des Opernhauses. Damals wurden Opernfans auf die lyrischen Qualitäten eines Piotr Beczała ebenso aufmerksam wie auf Kaufmanns baritonal-mä...