Archiv der Kategorie: CD aktuell

Schmidts »Fredigundis«

Ein Livemitschnitt von 1979 aus dem Wiener Musikverein, zum Franz-Schmidt-Jahr endlich auf CD.

ORFEO, 2024

Eine Oper über die Goten? Das komme nicht in Frage, ätzte Richard Strauss einst über einen einschlägigen Vorschlag, inspiriert vom damals populären Roman Felix Dahns, »Der Kampf um Rom«. Der bedeutende Symphoniker Franz Schmidt ist auf d...

 

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Die bittere Komödie

Richard Strauss‘ »Schweigsame Frau«, eine neue CD in Luxusbesetzung und ein Wermutstropfen.

Der Bayerische Rundfunk zelebriert seinen 75. Geburtstag und öffnet die Archive: Zum Vorschein kommen dabei auch musikalische Kostbarkeiten, zum Beispiel die Studioproduktion von Ausschnitten aus Richard Strauss‘ Komödie »Die schweigsame Frau« in Luxusbesetzung aus dem Jahr 1960.

Die Besetzung liest sich wie das Who is Who der damaligen deutschsprachigen Opernszene, Hans Hotter ist der Sir Morosus, Fritz Wunderlich sein Neffe, Hermann Prey der schlaue Barbier und Ingeborg Hallstein die kleine Timidia, die sich in einen fürchterlichen Drachen verwandelt, sobald der alte Sir sie geehelicht hat – bekannt aus Donizettis »Don Pasquale« – und wer nun sagt, das sei ihm bekannt, denn in ähnlicher Besetzung seit die Oper ja ein Jahr zuvor bei den Salzburger Festspielen mitgeschnitten worden, der sollte dennoch die CD-Neuerscheinung nicht verachten: Der Rundfunkmitschnitt aus dem Salzburger Festspielhaus ist durch Bühnengeräusche ebenso beeinträchtigt wie durch die alte Aufnahmetechnik und den Zustand der Bandkopie, von der die Deutsche Grammophon den CD-Umschnitt herstellen mußte.

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Tschaikowsky Korngold Kammermusik

The Nash Ensemble

Rauh, wild, dramatisch, aufwühlend: Die Streichsextette von Tschaikowsky und Korngold einmal nicht auf romantisch weichgespült, sondern auf ihre »moderne« Qualität hin abgefragt: Ein Hörerlebnis für alle, die da meinen, die beiden Komponisten als Filmmusik-Lieferanten abtun zu dürfen!

Tschaikowsky »Souvenir de Florence«
Korngold Streichsextett op. 10

Hyperion, 2024

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Mariss Jansons‘ Vater

Aufnahmen von Arvid Jansons verraten, daß der populäre Chefdirigent von Oslo, Amsterdam und München, Mariss Jansons, wie der legendäre Carlos Kleiber einen prägenden Dirigenten-Vater hatte!

Jüngst kam eine CD des britischen Labels ica in den Handel, die aufhorchen läßt: Am Pult der Leningrader Philharmoniker in Livemitschnitten von Tscha...

 

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Was man von der Callas gehört haben sollte

Angesichts der Meldungen zum 100. Geburtstag der Diva einige Tipps. Es stimmt nämlich: Man kann nachhören, wie eine Sängerin den Status einer Legende erwerben kann. Die Karriere der Maria Callas ist glänzend dokumentiert.

Zuerst einmal gibt es Livemitschnitte von vielen ihrer frühen Auftritte, in denen sie das Publikum auch – aber beileibe nicht nur – mit effektvollen Spitzentönen verblüffte. So sang sie in Mexico City an der Seite des Tenors Mario Del Monaco am Ende des „Triumphbilds“ in Verdis „Aida“ ein hohes Es. Und wie sie es sang! Das Überwältigungs-Potential dieses Moments erfährt man auch, obwohl die technische Beschaffenheit des Tonbandmitschnitts äußerst bescheiden ist.

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Carl Nielsens Kosmos

DG 2023

Fabio Luisi gelang mit dem Kopenhagener Orchester eine bemerkenswerte Gesamtaufnahme der Symphonien des dänischen Nationalkomponisten.

Aus der Perspektive von Wiener Musikfreunden kommt diese Box mit drei CDs gerade recht. Jüngst haben die Wiener Philharmoniker unter der Leitung des Doyens der internationalen Dirigenten, Herbert Blomstedt, ihr Repertoire erweitert und erstmals die 1922 vollendete Fünfte Symphonie des dänischen Nationalkomponisten Carl Nielsen aufgeführt. Das Publikum war hingerissen von der expressiven Kraft dieser Musik, einer Art westlicher Variante der subjektivistischen Symphonik eines Dmitri Schostakowitsch.

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Ysaÿes Sonaten

TyXart 2023

Der kühne Hochseilakt für die Solo-Violine

Elena Denisova wagte sich an die heikelste Kür ihres Metiers: Eugene Ysaÿes Solosonaten op. 27.

Wer die Starttaste betätigt, ist für die kommende Stunde beschäftigt. Genau: Sechzig Minuten und zwölf Sekunden lang dauert das Abenteuer, auf das sich Elena Denisova eingelassen hat. Wie sie es bestanden hat, erfährt der Hörer gebannt. Die sechs Sonaten für unbegleitete Violine, die der belgische Virtuose Eugène Ysaÿe 1923 vorgelegt hat, gelten nach den „Sei Solo“ Johann Sebastian Bachs und den „Capricen“ von Nicolo Paganini als dritte schwer zu überwindende Hürde im einschlägigen...

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