Geraubter Räuberhauptmann
Die Volksoper gruppiert um die quirlige Daniela Fally ein unsäglich schlechtes Sänger-Ensemble, mit dem eine Inszenierung zur vagen Ahnung wird.
O ja, da ist Daniela Fally - mit ihrem Bühnentemperament, ihrem Charme. Sie ist selbstverständlich ein zauberhaftes Bauernmädchen, das um seinen geliebten Lorenzo jammert und bis...
Nur Otto pfeift auf Walhall
Staatsoper. Wagners "Rheingold", musikalisch fulminant unter Franz Welser-Möst, wurde zum Triumph für Adrian Eröd, den Bariton in der Tenorpartie des Loge.
Die letzte Station des neuen Wiener "Rings des Nibelungen" geriet dank einer durch und durch stimmigen Sängerbesetzung und der ebenso makellosen wie leidenschaftlich...
Die wilde Schönheit der Moderne
In Lyon brachte der Meisterregisseur eine fulminante Inszenierung der dreiaktigen Fassung von Alban Bergs Wedekind-Oper heraus. 2010 wird diese Produktion von den Wiener Festwochen nachgespielt.
Eine aufregende Opernproduktion der Wiener Festwochen - und das angesichts des notorisch dürren, völlig uninspirierten Mus...
Barenboims Siebente
Mahler-Zyklus. Daniel Barenboim machte im Musikverein die rätselhafte der Symphonien zu einer Art Theaterereignis.
Unter Daniel Barenboims Führung nähert sich die Staatskapelle Berlin der Symphonik Gustav Mahlers sozusagen im Rückwärtsgang. Wiewohl durchaus Bruckner-affin, erschließt sich Barenboim, dem spät berufenen Mahler-Apo...
Volle Kraft und heiße Luft
Osterfestspiele Salzburg. Simon Rattles "Siegfried" in Stephane Braunschweigs Regie: als begleitete virtuose Strawinsky-Ballettmusik ein Kleinkunstprogramm.
Was für ein Orchester! Der erste Eindruck, den der Hörer, noch ehe der Vorhang im Großen Salzburger Festspielhaus sich hebt, mitnimmt, ist die Klarheit und Sauberkeit...
"Eugen Onegin", verzwergt
Staatsoper. Tschaikowskys "lyrische Szenen", von einem fantasielosen Regieteam zur Petitesse reduziert, blieben unter Seiji Ozawas Leitung auch musikalisch unterbelichtet.
Von allen bejammernswerten Verzwergungen, die bedeutende Werke von sogenannten Regisseuren in jüngster Zeit hinnehmen mussten, ist jene von Tschaikowsky...
Zwei Wanderer im einsamen Land
Markus Eiche und Jens Fuhr gestalteten im Staatsopern-Zyklus ein bemerkenswertes Liedprogramm.
Sein Bühnentemperament kann er nicht verleugnen: Wenn der junge deutsche Bariton Markus Eiche sich im Liedgesang versucht, dann geht das nicht ohne szenische Aktion ab. Das Publikum wird zunächst Zeuge des Umkleideprozesses...
Geigen flüstern in Ruinen
Harry Kupfer inszenierte noch einmal die "Lustige Witwe" - nach 1945 transferiert.
Als Harry Kupfer vor Jahrzehnten Franz Lehars Meisteroperette inszenierte, zertrampelten zu schlechter Letzt SS-Männer die Idylle. Beim Zweitversuch, Sonntagabend in Hamburg in Szene gegangen, knüpft Kupfer an, wo er damals endigte: Drei Sc...
Ihren "Rosenkavalier" können Wiener Musiker auswendig. Womit auch schon das Problem umrissen wäre: Wenn ein Temperamentsbündel vom Schlag Adam Fischers am Pult steht, nimmt man dessen Energiespritzen willig auf und verlässt sich im Übrigen darauf, dass das meiste ohnehin von selber geht. Woraufhin wirklich alles...
Woraus alles hervorgeht
Theater an der Wien. Debussys "Pelleas und Melisande", von Laurent Pelly realistisch inszeniert, wird unter Bertrand de Billys Händen zur tönenden Seelenbespiegelung.
Ich sage dazu nichts" - das ist vielleicht der entscheidende Satz für das Verständnis dieses Stücks. Der greise König Arkel spricht ihn aus, ziemlich früh im ...