Die Diva war nur 53 als sie starb und hatte die Bühnen der Welt schon 1965 verlassen. Und doch: Schon den Zeitgenossen galt sie als »Primadonna assoluta« und die Kenner sind sich ein halbes Jahrhundert nach dem Tod der Künstlerin noch einig: Es hat ihr keine mehr gleichtun können.
VERSUCH EINER WÜRDIGUNG
Ja, sie hat den italienischen Staatspräsidenten sitzen lassen. Ja, sie hat mit den Intendanten der wichtigsten Opernhäuser Kriege ausgefochten. Ja, sie glaubte, im griechischen Reeder Aristoteles Onassis ihren Lebensmenschen gefunden zu haben, der dann aber doch Jackie Kennedy heiratete. Ja, sie war früh ausgebrannt und konnte nie wieder an ihre großen Erfolge anschließen.
Diese Frage stellen sich derzeit vielleicht viele Wiener, die der Plakate des Theaters an der Wien ansichtig werden: Man gibt »Schwanda, der Dudelsackpfeifer« im Museumsquartier – und das ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Kaum ein Operngeher kennt denn Namen des Komponisten, dabei war Weinberger einst ein vielgespielter – auch als Operettenkomponist erfolgreicher Meister.
Wer war also Jaromir Weinberger? Ein Podcast gibt Auskunft.
ZUM PODCAST
Wer war Jaromir Weinberger?
Wir hätten längst fragen sollen!
Mit dem »Schwanda« kehrt eine einst erfolgreiche Opernfigur zurück. Eine Renaissance für seinen Komponisten, 1938 vertrieben, wäre überfällig.
Schon vor Beginn des Jubiläumsjahres feiern die CD-Produzenten den 200. Geburtstag des großen österreichischen Symphonikers. Die Wiener Philharmoniker haben erstmals eine Gesamtaufnahme der Symphonien unter der Leitung eines Dirigenten herausgebracht – und die beiden Frühwerke inkludiert.
Die von Norbert Brunner gegründete Initative »Musica iuventutis« feiert ihren 40. Geburtstag.
DEN PODCAST HÖREN
Zur Feier des Tages gibt es einen »Presse«-Podcast zum Thema, der auch hören läßt, wie viele außerordentliche Talente in dieser Veranstaltungsreihe ihre Wien-Debüts feiern durften: Die Liste ist lang und reicht von Julian Rachlin, Barbara Moser oder Angelika Kirchschlager bis zu Emanuel Tjeknavorian, der am 20. Oktober das Jubiläumskonzert im Mozartsaal des Konzerthauses dirigieren wird.
Eine Oper für den Konzertsaal hat man dieses Werk gern genannt. Aber es ist mehr: Es ist Verdis Versuch, aus dem Blickwinkel eines Skeptikers mit den metaphysischen Schauern fertigzuwerden, die jeden Menschen angesichts der eigenen Sterblichkeit befallen.
Das Ehepaar Harnoncourt mit Attila Láng. (Foto: privat)
Er war ein bestimmender Faktor im wienerischen Kulturleben, einer von jenen, die kein Aufhebens um sich machen. Ohne Attila Láng wäre freilich manches in dieser Stadt nicht passiert, was scheinbar selbstverständlich zu ihrem Kulturimage gehört.
Die Netrebko als Lady Macbeth »unter den Linden«, ein neuer »Boris« in Hamburg, der ganze Wagner an der Deutschen Oper, eine Salzburger Festspiel-»Salome« an der Wiener Volksoper – in deutschsprachigen Landen hebt die Saison wieder an…
Sie ist eine der interessantesten Pianistinnen unserer Tage, hat etliche feinsinnige CD-Alben herausgebracht und hinterfragt auch altbekannte Werke gern auf neue Sichtweisen. So hat Ragna Schirmer jüngst bei der Styriarte aufhorchen lassen, als sie avisierte, nebst Beethovens »Waldsteinsonate«, einigen Piècen von Chopin und Mendelssohn auch Werke von Clara Schumann zu spielen und – vor allem: eine von Clara herausgegebene Version des berühmten »Carnaval« ihres Gatten Robert Schumann.
Die vielgeliebte Neuproduktion der italienischen Version von Verdis Don Carlos, die heuer beim Opernfestival Klosterneurg herausgekommen ist, wird heute von ORFiii ausgestrahlt.