Vom Lieben und Sterben einer lebenshungrigen Frau
Koloraturmeisterin Diana Damrau kehrte mit ihrer ganz eigenen Darstellung von Massenets koketter Titelheldin ans Haus am Ring zurück. Das Publikum feierte sie, ihren liebevoll-tapsigen Des Grieux, Ramón Vargas, und das exzellente Ensemble mit lautem Applaus.
Auf die Bühne kommt sie g'schamig. Doch b...
Die Petibon adelt den jugendlichen Mozart
„Mitridate, re di Ponto“ fordert den Hauptdarstellern aberwitzige Kehlkopfakrobatik ab. Wie das im besten Fall klingt, demonstriert Patricia Petibon im Théâtre des Champs-Élysées; und auch Nachwuchs in dieser Kunst ist dort zu hören.
Die Zeiten waren freilich andere: Eine Opernaufführung in der Ära des musi...
Herrliche Klänge im Böhmerwald
Statt Krassimira Stoyanova sang Camilla Nylund die Nixe in der ersten „Rusalka“-Aufführung. Einem exzellenten Ensemble gelang eine musikalische Sternstunde.
Man ist versucht, den Satz „Das Orchester musiziert herzhaft und mit blühend schönem Klang“ beinah bei jeder Dvořák-Aufführung durch die Wiener philharmonischen M...
Die Diva als Diva
Die Primadonna fand als Tosca an der Staatsoper in Michael Volle einen ebenbürtigen Gegenspieler.
Angela Gheorghiu ist unbestreitbar eine der wenigen echten Primadonnen unserer Zeit. Das zeigt sich ja sogar, wenn sie in fremden Gefilden wildert, wie jüngst in Massenets „Werther“. Unschlagbar ist sie freilich, wenn sie quasi als si...
Erinnerungen an die Zeit nach der Zukunft
Das RSO und der Singverein stellten im Musikverein unter Wladimir Fedosejews Leitung Alfred Schnittkes 1983 bei den Festwochen uraufgeführte „Faust“-Kantate, „Seid nüchtern und wachet“, noch einmal zur Diskussion. Aus der Ouvertüre ist ein Denkmal der Postmoderne geworden.
Für manchen Wiener Musikfreund mag...
Wie Mozarts Musiktheater wirklich war
Bernd R. Bienert hat für das Laxenburger Schlosstheater „Figaros Hochzeit“ rekonstruiert.
Eine Aufführung von Mozarts „Figaro“. Das ist in Wien und Umgebung nichts Besonderes. Das Werk gehört zu den Musiktheaterstandards. Daß das so ist, ist ein kleines musikhistorisches Wunder, denn bis zum Zeitpunkt der Urauf...
Hofmannsthals Traumfrau
An die historisch-geschmacklichen V erzerrungen von Sven-Eric Bechtolfs Strauss-Inszenierung kann man sich auch anläßlich der 39. Aufführung der Produktion nicht gewöhnen. Doch gelingt es einer Wiener Rollendebütantin, die Ehre des Autorenduos zu retten.
Der mittlerweile weltweit einzigartig reichhaltige Repertoirebetrieb de...
Der Premierenfluch ist gewichen
Neu besetzt, erlebte Verdis Rigoletto mit Carlos Álvarez an der Staatsoper eine umjubelte Sternstunde. Mit Olga Peretyatko und Juan Diego Flórez.
Der Schock der Premiere dieser Produktion sitzt den Wiener Opernfreunden noch in den Knochen. Nach gutem Beginn befiel den Titelhelden im zweiten Akt damals eine schwere In...
Die Frage, wie der Götterfunken zünden kann
Pablo Heras-Casado debütierte anlässlich der traditionellen Silvester- Aufführung von Beethovens Neunter am Pult der Wiener Symphoniker und gestaltete eine ebenso zügige wie klar strukturierte Wiedergabe. Pablo Heras-Casado ist einer der meistbeschäftigten Dirigenten der jüngeren Generation. Spanier des J...
Dreivierteltakt zwischen Paris und Petersburg
Mariss Jansons stand zum dritten Mal am 1. Jänner am Pult der Philharmoniker. In einem bunten Programm führte er das Orchester auf symphonisch-differenzierte Weise durch die vielfältigen Gefilde der Tanzmusik.
Bei Mariss Jansons springt der Funke sofort über: Die Wiener Philharmoniker lieben ihn. Man hö...