Archiv der Kategorie: Feuilleton
Stefan Cerny
Diesen Ochs muss man "zerlegen"
Im Gespräch. Stefan Cerny, in allen drei Wiener Opernhäusern daheim, feiert kommenden Sonntag sein Debüt als Ochs auf Lerchenau in Strauss' "Rosenkavalier" an der Volksoper.
Den Ochs auf Lerchenau in einer Wiener Neuinszenierung des "Rosenkavalier" singen zu dürfen, das ist für einen Bassisten, wenn schon nicht der Gipfelpunkt, dann zumindest ein extrem gelegenes Hochplateau in der Karriere. Man träumt davon, es zu erklimmen. Noch dazu, wenn man ein Wiener ist. Für Stefan Cerny ist es so weit. Am 31. Oktober feiert er sein Ochs-Debüt an der Volksoper. Dem Haus ist Cerny seit zwei Jahrzehnten eng verbunden, wenn er auch an der Staatsoper und im Theater an der Wien immer wieder gesungen und Lorbeeren geerntet hat. Für seine Interpretation des Doktors in Alban...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Udo Zimmermann
NACHRUF
Moderne mit menschlichem Antlitz
Zum Tod des Dresdner Komponisten und Intendanten, der zeitlebens gegen den Stachel des avantgardistischen Zeitgeists löckte - und recht behielt.
Als Europa noch politisch in eine östliche und eine westliche Hemisphäre geteilt war, förderte die Frage nach dem sprichwörtlichen Puls der Zeit in Sachen Musiktheater höchst unterschiedliche Antworten zutage. So staunte man in den späten Siebziger- und frühen Achtzigerjahren nicht schlecht, wenn man - etwa im Rahmen von Gastspielen - mit Dingen konfrontiert wurde, die man jenseits des Eisernen Vorhangs für fortschrittlich hielt. Westliche Kommentatoren hielt...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Bernard Haitink
Er war großen Orchestern ein sympathischer Partner am Pult
Der niederländische Dirigent hatte keine Starallüren, trat immer bescheiden und besonnen auf - und war doch einer der meistbeschäftigten seiner Zunft. Nun ist er mit 92 Jahren gestorben. In vielfach preisgekrönten Tonträger-Serien lebt er weiter.
Am Pult der Wiener Philharmoniker war er häufig zu Gast, er bekleidete führende Positionen in der Londoner Covent Garden Opera, beim Glyndebourne Festival und beim London Philharmonic Orchestra. Vor allem aber verband die Musikwelt den Namen des niederländischen Dirigenten Bernard Haitink mit dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester, dessen ...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Edita Gruberova
Unumschränkte Herrscherin in höchster Höhe
Die slowakische Sopranistin, die als "Koloraturwunder" vom Mitglied des Wiener Opern-Ensembles zum Weltstar wurde und ihren Spitzenrang jahrzehntelang behaupten konnte, starb 74-jährig in Zürich.
Sie war ein Stimmphänomen, wie es in der jüngeren Opern-Vergangenheit kaum ein zweites gegeben hat: Ihre Koloraturgewandtheit war legendär und leitete eine Renaissance des Belcanto-Repertoires im internationalen Opernbetrieb ein. Für Edita Gruberova setzten Intendanten weltweit immer wieder Donizetti- und Bellini-Opern auf die Programme, die zuletzt kaum eine Chance in den Spielplänen gehabt hatten - auch w...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Die „Zehnte“
So klingt es, wenn ein Computer Beethoven vollendet
Ein Musikologen-Team hat mit Hilfe eines Algorithmus versucht, aus Skizzen die Zehnte Symphonie zu rekonstruieren.
Uraufführung von Beethovens Zehnter! Es gab schon einige Versuche, aus dem Skizzenmaterial, das der Komponist hinterlassen hat, eine Symphonie zu rekonstruieren. Aber "künstliche Int...
Krystian Zimerman
Ein Tüftler am Klavier
Der Pianist Krystian Zimerman hat vieles schon erreicht. Nur eines nicht: die höchste Zufriedenheit mit sich selbst. Auch wenn er manchmal schon knapp dran war. EIN PORTRAIT.
Unvergleichlich und geistvoll", hieß es in einer Rezension der Aufführung sämtlicher Beethoven-Klavierkonzerte durch Krystian Zimerman und das Londo...
Strawinsky in Wien
Igor Strawinsky: Vom Revoluzzer zum Repertoire-Klassiker
Gedenktag. Vor 50 Jahren starb einer der führenden Meister der Moderne. Chronik seiner Wiener Landnahme.
In der Karwoche 1971 erreichte die Nachricht vom Tod Igor Strawinskys die Welt. In Wien nahmen Philharmoniker und Staatsopernchor unter Leonard Bernstein gerade die klamaukigsten Szenen v...
Carlisle Floyd
Im Rückwärtsgang zum Puls der Zeit
Opern, die für die Vordenker der Avantgarde keine nennenswerte Größe darstellen, gelten dem Publikum oft als höchst lebensfähig.
Carlisle Floyd ist tot. Der amerikanische Komponist starb im Alter von 95 Jahren in Florida. Elf Opern hat er herausgebracht. Die Geschichte von Susanna im Bade hat einst den Ruhm des 28-jährigen Floyds begründet. "Susannah" wurde ein Welterfolg - und doch spielte der Name des Komponisten keine Rolle, wenn irgendwo über eine mögliche "Zukunft der Oper" diskutiert wurde.
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Humperdinck
Der Meistersinger für Eilige
Es gibt Ein-Werk-Komponisten wie Pietro Mascagni oder Ruggero Leoncavallo. Der Schöpfer von "Hänsel und Gretel" hätte mehr zu bieten.
Vor 100 Jahren ist Engelbert Humperdinck gestorben. Seine Märchenoper "Hänsel und Gretel" rangiert konsequent unter den 30 meistgespielten Opern des Repertoires. Aber Humperdinck könnte ...