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Schönbergs Geburtstag
Eigene Webseite zur Vorbereitung des 150. Geburtstags des »Vaters der Moderne«
Am 13. September 2022 ging die Webseite schoenberg150.at online. Das Wiener Schönberg Center weist damit auf die enorme Bandbreite des Schaffens des 1874 in Wien geborenen Künstlers hin, der auf vielen Ebenen sein schöpferisches Talent ausloetete. Die Welt kennt ihn als Komponisten, als musikalischen Umstürzler und »Vater der Moderne«, der mit seinen Schülern Alban Berg und Anton von Webern das Tor zu neuen harmonischen Welten aufgestoßen hat. Atonalität, Zwölftonmethode heißen die allseits bekannten Stichwörter, von denen sich bis heute viele Musikfreunde vom Besuch eines Konzertes abschrecken lassen, ohne freilich genau zu wissen, was wirklich dahinter steckt.
Schönbergs Geburtstag weiterlesenHeinz Irrgehers Opern-Buch
Das Universum kreist in Wahrheit ja doch um die Oper
Die Realität in der Musiktheaterwelt definiert sich je nach Perspektive durch Kasseneinnahmen und Spielplangestaltung. Oder doch Star-Termine?
Die Saison ist voll angelaufen. Mittlerweile sind auch die Konzerthäuser aus ihrem Sommerschlaf erwacht. Die Volksoper macht mit ersten Signalen eines Neuanfangs auf sich aufmerksam. Und an der Staatsopern-Kassa prangt seit Langem erstmals wieder in Serie das „Ausverkauft“-Schild. Das ist für die Bundestheater wohl doch die wichtigste Nachricht, auch wenn der eine oder andere Kenner darauf verweist, dass drei vollbesetzte Aufführungen von Puccinis „Bohème“ doch wohl nicht die Absage einer gewichtigen Wiederaufnahme aufwiegen können: Eigentlich sollte ja Halévys „Jüdin“ auf dem Programm stehen.
Aber Schwamm drüber. Wie gut eine Operndirektion ist, darüber gehen die Meinungen ja auseinander. Jeder legt andere Bewertungskriterien an. Deutsche Feuilletonisten und ihre assoziierten heimischen Trabanten suchen nach Regisseurs-Ideen, die sich wortreich beschreiben lassen. Das Publikum will Stars hören, sähe Elīna Garanča als Carmen gewiss mehrheitlich lieber in Franco Zeffirellis altvertrauter realistisch-sevillanischer Kulisse, nimmt aber zur Kenntnis, dass sie heutzutage zwischen Autowracks liebt, leidet und stirbt.
Und jedenfalls war die Neueinstudierung der „Jüdin“ nicht gut verkauft, während die eingeschobenen „Bohème“-Vorstellungen mit Edel-Einspringerin Anna Netrebko bummvoll sind. Dass in diesem Fall die Zeffirelli-Dekors sogar noch vorhanden sind, gilt als willkommene Zuwaag‘; über das Häuflein Ukraine-Demonstranten sieht man gnädig hinweg.
Bei Opern-Aficionados herrschen ja andere Gesetze als im wirklichen Leben — oder sagen wir: in jener Wirklichkeit, die uns medial als solche verkauft wird. Das kann man bei einem wirklichen Connaisseur nachlesen. Heinz Irrgeher, langjähriges Oberhaupt der „Freunde der Wiener Staatsoper“, hat mit hintergründigem Humor seine eigene Entwicklung zum Stehplatzler und profunden Wissenden in Sachen Musik(theater) aufgeschrieben und mit zahlreichen kurzen, kenntnisreichen Feuilletons garniert, in denen Dinge zur Sprache kommen, von denen auch hartgesottene Klassikfreunde keine Ahnung haben. Und dort, wo sie alles zu wissen glauben, werden sie nach der Lektüre von Irrgehers „Wiener Operng’schichten“ (Leipziger Universitätsverlag) schamvoll gestehen, sich überschätzt zu haben!
Wer traditionsbewusst vorn anfängt, den wird der Erzählfluss stets neugierig darauf machen, wie’s weitergeht. Wer das Büchlein aber irgendwo aufschlägt, wird jedesmal Überraschendes entdecken, historische Fakten über beliebte Werke, unbekannte Komponisten und Interpreten, Zahlen zum Thema: Wie viele Menschen interessieren sich überhaupt für Opern? Und Intrigen sonder Zahl, versteht sich.
Von Seite zu Seite wächst die Überzeugung, dass die 400 Jahre von Monteverdi bis Krenek die wichtigste Epoche in der Entwicklung des Homo sapiens waren. Und spätestens bei der Lektüre der bewundernswerten Studie über die Poesie des späten Richard Strauss ahnt, wer Heinz Irrgeher kennt, dass der Autor schon sein nächstes Buch in Planung hat: Es wird dann mit Sicherheit verraten, wo die hier so subtil beschriebene „Mondscheinmusik“ eigentlich herkommt . . .
Christoph Koncz
Ballett-Legende
Thielemann in Berlin
Operette – geht das noch?
Netrebko – und was sonst?
Der Nachlaß der Gruberova
Taktlos!
»Klassik für Taktlose«
Podcast-Serie mit Katrin Nussmayr
Katrin Nussmayr, die »Presse«-Redakteurin, erfand den Podcast »Klassik für Taktlose«, weil sie dem langgedienten Musikkritiker des Blattes »taktlose« Fragen stellen wollte: Dinge, die eine neugierige Musikfreundin, die im Klassik-Jargon aber nicht firm ist, über den Musikbetrieb in Oper und Konzert immer schon wissen wollte, aber bisher nie zu fragen wagte.
Die ersten Folgen dieser Serie sind bereits online: Alle vier Wochen erscheinen sie im Rahmen des »Musiksalon«-Podcasts auf der »Presse Play«-Webseite und überall, wo es Podcasts gibt.
Bisher erschienene Folgen:
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