Alle Beiträge von sinkothekar

Erich Wolfgang Korngold

1897 - 1957

DATEN

ZUM HÖREN: SINKOPHON-PORTRAIT

Als Sohn des gefürchteten »Presse«-Musikkritikers Julius Korngold hatte es das Wunderkind Erich nicht einfach. Zwar konnte der Herr Papa alle Wege ebnen, die zu Begegnungen mit bedeutenden Interpreten führten. Doch die Mitwelt schielte neidisch auf die Möglichkeiten, die schon der Zehn- oder Elfj...

 

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Die Bartolomeys

Eine Wiener Musikerdynastie
Wie bei vielen prominenten Musikern der Wiener Philharmoniker lagen die Wurzeln bei den Bartolomeys in Böhmen: Franz (eigentlich: Frantisek) Bartolomey (1865 - 1920) kam 1865 in Prag zur Welt und absolvierte dort eine umfassende Ausbildung als Geiger und Pianist, vor allem aber war die Klarinette sein Instrument. Ab Oktober 1892 fungierte er als erster Klarinettist im Wiener Hofopernorchester und war damit einer der führenden Köpfe der Wiener Philharmoniker in der Ära Gustav Mahlers. Seit 1896 musizierte Bartolomey auch in der k.u.k. Hofmusikkapelle, im selben Jahr begann er an der Musik-Akademie zu unterrichten. Er gilt als Gründervater der Wiener Klarinettenschule, die über Viktor Polatschek und Leopold Wlach zu Rudolf Jettel, Alois, Viktor und Peter Schmidl,...

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Stefan Askenase

1896 - 1985

Stefan Askenase stammte aus Lemberg und erhielt seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, die selbst Enkelschülerin von Franz Liszt war. In Wien studierte Askenase später beim Liszt-Zögling Emil von Sauer und nahm außerdem Kompositionsunterricht bei Joseph Marx.

CHOPIN UND MOZART
Zwei Komponisten standen lebenslang im Mittelpunkt von Askenases künstlerischem Interesse: Mozart und Chopin. Als Chopin-Spieler beeinflußte er eine ganze Generation von Studenten - die bedeutendsten Askenase-Zöglinge sind Martha Argerich und Mitsuko Uchida.
ZWISCHEN KAIRO UND BRÜSSEL
Sein Lebensweg führte den Pianisten, der die übliche Reisetätigkeit weltbekannter Virtuosen bald satt hatte, nach Kairo, wo er während der britischen Regentschaft bereits als Lehrer tätig war, und später nach...

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Elisabeth Rethberg

Der strenge Arturo Toscanini hat selten gelobt. Und noch seltener verwendete er - im Positiven - Superlative. Doch Elisabeth Rethberg war, so befand er,

die beste Sängerin der Welt.

Viel diskutiert wurde in Fachkreisen die makellose, ohne Unterbrechung phrasierte Linie, mit der Rethberg den Höhepunkt von Aidas »Nilarie« zum hohen C führt. Mag se...

 

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Roberto Gerhard

1896 - 1970
Roberto Gerhard wurde als Robert Gerhard i Ottenwaelder in der Nähe von Tarragona geboren und fühlte sich lebenslang als Katalane. Der Vater stammte aus der Schweiz, die Mutter war Elsässerin.Studiert hat er bei Enrique Granados (Klavier) und dessen Lehrer Felip Pedrell, bei dem auch Isaac Albéniz und Manuel de Falla sich den letzten Schliff geholt hatten. Nach dem Tod Pedrells, ging Gerhard nach Berlin in die Kompositionsklasse Arnold Schönbergs.

1928, zurück in Barcelona, wurde er zu einer der musikalischen Integrationsfiguren des katalanischen Kulturlebens, befreundet mit Joan Miró und Pablo Casals und ein Motor für avantgardistische Konzerte: Sein Lehrer Schönberg und dessen Schüler Anton von Webern kamen auf Gerhards Einladung nach Barcelona, nicht nur anläßlich des von G...

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Jaromir Weinberger

1896 - 1967

AUFNAHMEN

Er müßte einer der meistgespielten Komponisten der Zwischenkriegs-Generation sein, doch die Zeitläufte haben das verhindert: Von der NS-Diktatur verboten, in die Emigration getrieben, hatte Jaromir Weinberger keine Chance, nach 1945 an seine früheren Erfolge anzuknüpfen.

Der politischen Diktatur war die ästhetische gefolgt...

 

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»La bohème«

AUFNAHMEN

Puccinis Welterfolg basiert auf der beliebten Erzählung von Henri Murger Szenen aus dem Leben der Bohème, von denen die Librettisten Giacosa und Illica einige Episoden geschickt zu einer Opernhandlung verwoben haben - und dabei auch Personen aus verschiedenen Figuren Murgers zu plastischen Charakteren verschmolzen haben. So tritt Mimi in der literarischen Vorlage als Mimi und Fran...

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Kirsten Flagstad

1895 - 1962

Die Norwegerin war das imposante weibliche Gegenüber des machtvollen Heldentenors von Lauritz Melchior - die beiden dominierten fast ein Vierteljahrhundert lang die Wagner-Aufführungen der New Yorker Metropolitan Opera; allein 48 Mal standen sie als Tristan und Isolde auf der Bühne. Die Flagstad konnte dem auch vokal hünenhaften Partner Paroli bieten, wenn auch vielleicht nicht in Sachen expressiver Differenzierungskunst, aber im Verströmen von Wohlklang gegenüber jeglichem Orchesteransturm.
Die besten Momente der Flagstad sind mangels Aufnahmen aus der Glanzzeit nicht überliefert. Doch ist, was sich aus späteren Jahren erhalten hat, in vielen Fällen eindrucksvoll genug, um den Rang dieser Interpretin zu dokumentieren.

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DIE BERNAUERIN
Ein wahrhaft „bairisches Stück“

Eine Oper ist es nicht. Sprechtheater im klassischen Sinne auch nicht. Eher ein Stück für zwei bedeutende Schauspieler mit kräftig-melodramatischer Musikuntermalung, Ein musiktheatralisches Zwitterwesen also.

Der Untertitel, „bairisches Stück” verrät schon, dass Carl Orff hier eine Kunstsprache konstruiert hat, um seinen Figuren, die mehrheitlich von Schauspielern dargestellt werden, auch in verbaler Hinsicht ein adäquates „klangliches” Umfeld zu gestalten. Die Sprache soll so bodenständig derb und hemdsärmelig tönen wie die pulsiernde, oft stampfende Orchesteruntermalung zu Bierstuben-Dumpfheit, unflätig laszivier Badstubenszene oder zur unzügelbaren Eigendynamik einer veritablen Volksaufwiegelung: Die bitterbös-gemeine Szene der Hexen, in der die Hinrichtung der Agnes Bernauer durch Ertränken im Fluß hämisch-lüstern kommentiert wird, galt seit der Uraufführung als einer der Höhepunkt Orffscher Theatralik. Wohl gerade weil diese „Hexen“ Sinnbilder für den ganz normalen Volks-Geifer darstellen.
Die Hauptdarsteller sind eine hübsche Baderstochter aus Augsburg und ihr Geliebter, der Herzogssohn, dessen Vater die Beziehung nicht goutiert und der jungen Frau nach dem Leben trachtet. Die Bernauerin schwebt bei entsprechend sensibler Darstellung fast unwirklich durchs Hurenhaus, wie ein Englein, in einer ihm nicht geheuren Mission auf Erden. Wenn der Herzogssohn ihr von blühenden Wiesen singt und irreale Zukunftsvisionen entwirft, scheint sie sich ahnungsvoll in vertrautere Gefilde zu träumen, und wenn sie in Todesangst der „Himmelsmuatta” eine „Honigkerzen” zu stiften verspricht, öffnet sich ihre Seele ganz.

Das taugt zu berührendem Bühnenspiel wie der verzweifelte Wutausbruch des jungen Liebhabers gegen den aus Standesdünkel zum Mörder gewordenen Herzog: „Ein Vattern hab i nit mehr“ – eine gewaltige Sprecharie, deren Poesie in ein unausweichliches emotinales Crescendo münden muß. Wenn auch hier die Musik schweigt, müssen musikalische Schauspieler am Werk sein, um den rechten Ton und die rechten dynamischen Differenzierungen zu treffen. Das gilt auch für die Rolle des eifernden Mönchs, der die Bürger verhetzen und die unstandesgemäße Herzogsbraut als Hexe vernadern muss: Nicht nur in der Hexenszene steckt beängstigendes Ausdruckspotential.Rein musikalisch bestehen muss nur ein lyrischer Tenor, der während der Liebesnacht hinter der Szene lyrischen Pianoschmelz verströmen muss.

Clara Haskil

1895-1960

Die Summe der Perfektion auf Erden
Dinu Lipatti

Die vollkommene Clara Haskil
Rudolf Serkin

Eine Heilige am Klavier
Joachim Kaiser

Ihr Talent überragt das all ihrer pianistischen Zeitgenossen
Leopold Stokowksi

Jugend in Bukarest und Wien
In Bukarest kam Clara Haskil als Tochter sephardischer Juden zur Welt. Musikalisch waren alle Kinder im Haus. Schwester Jeanne wurde später Geigerin in eine Pariser Orchester und durchlebte an der Seite ihrer Schwester die schwere Zeit der Okkupation Frankreichs in Marseille. Doch Clara war ein veritables Wunderkind, konnte Musik, die sie einmal gehört hatte, fehlerfrei auf dem Klavier wiedergeben - und soll noch Jahrzehnte später quasi über Nacht Werke wie Brahms' Zweites Klavierkonzert auftrittsreif gelernt haben...
Mit sechs Jahre...

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