Dmitri Schostakowitsch
1906 - 1975
1919
Im Alter von 13 beginnt Schostakowitsch seine Musikstudien am Konservatorium von St. Petersburg (damals: Petrograd)
1925
Spektakulärer Abschluß der Studien mit der Premiere der Symphonie Nr. 1
1927
Die Zweite Symphonie und die Klaviersonate Nr. 1 haben politische Programme zum Inhalt und verherrlichen die Oktoberrevolution.
1928
Die skurrile Gogol-Vertonung Die Nase wird der erste Bühnenerfolg des Komponisten.
192o
Die Dritte Symphonie, »Der erste Mai« beendet die unmittelbar politisch engagierten symphonischen Werke.
1934
Die Cellosonate entsteht als wichtigstes Kammermusik-Werk dieser Periode.
Die Oper »Lady Macbeth von Mzensk« wird ein Sensationserfolg, vom Stalin-Regime aber nach knapp zwei Jahren verboten.
1936
Vor der Premiere zieht Schostakowitsch nach den wütenden Angriffen unter dem Titel Chaos statt Musik in der »Prawda« seine Vierte Symphonie zurück.
1937
Rehabilitierung mit »geläuterten« Fünften Symphonie
1939
Schostakowitsch übernimmt eine Professur am Leningrader Konservatorium. Die Sechste Symphonie wird uraufgeführt.
1941
Stalin-Preis
bis 1944
Die »Kriegs-Symphonien« Nr. 7 (»Leningrad«, 1941) und Nr. 8 (1943) nehmen programmatisch Bezug auf das Kriegsgeschehen, das mit der Schlacht um Stalingrad (bis Jänner 1943) an einen Wendepunkt kommt.
1945
Mit der Neunten Symphonie, die sich der pathetischen Stalin-Verherrlichung durch einen ironisch-klassizistischen Tonfall entzieht, riskiert Schostakowitsch viel - bleibt aber unbehelligt.
1948
Heftige Attacken im Zuge der kulturpolitischen »Säuberungswelle« unter dem Regie von Schdanow.
Mit M. Sadlo und D. Oistrach
Schostakowitsch geht aller Ämter verlustig. Sein im März vollendetes Erstes Violinkonzert wird erst 1955 uraufgeführt.
ab 1953
Das Tauwetter im Gefolge von Stalins Tod gibt Hoffnung auf ein freieres (Kultur-)Leben in der Sowjetunion. Dennoch entstehen in der Folge groß angelegte Werke, die programmatisch zumindest offiziell die kommunistische Ideologie verherrlichen. Um Vorsitzender des Komponistenverbandes zu werden, tritt er der Kommunistischen Partei bei. Parallel dazu pflegt Schostakowitsch jedoch die Kammermusik - vor allem die Reihe der Streichquartette verrät den sensiblen Komponisten, der sich in den großen Werken verschweigt.
1957
Elfte Symphonie »Das Jahr 1905« - wird 1958 mit dem Leninpreis gewürdigt.
1959
Uraufführung des Ersten Cellokonzerts durch Mstislaw Rostropowitsch.
1961
Zwölfte Symphonie, »Das Jahr 1917«
Späte Uraufführung der 1936 zurückgezogenen Vierten Symphonie.
1962
ab 1964
Bis 1974 entstehen die Streichquartette Nr. 9 bis Nr. 15/p>
1966
1. Herzinfarkt
1969
1971
2. Herzinfarkt
1972
Besuch bei Benjamin Britten in Aldeborough
1974
Michelangelo-Suite op. 145
1975
Bratschensonate op. 147 (Uraufführung posthum am 1. Oktober)
Regisseur Boris Pokrowskij → über Schostakowitschs Leben und die Subversion in der russischen Kunst -- und in der russischen Küche