Cellosonate op. 40

d-Moll 1934

  • Allegro non troppo
  • Allegro
  • Largo
  • Allegro

  • Sieht man vom jugendlichen Klaviertrio op. 1 (1923) ab, stellt die Cellosonate von 1934 das erste ausgereifte Kammermusik-Werk Schostakowitschs dar. Die intime Gattung spielte erst spät im Künstlerleben dieses Komponisten eine entscheidende Rolle. Das erste Streichquartett entstand fünf Jahre später, 1940 folgte das Klavierquintett. Die Sonate steht noch als Solitär im Umfeld der frühen Symphonien und der Oper Lady Macbeth von Mzensk. Sie entstand unmitelbar vor der Arbeit an der gigantischen Vierten Symphonie, mit der Schostakowitsch nach dem ungeheuren Opern-Erfolg seine symphonische Sprache auf ein neues Niveau zu heben trachtete - ein Unterfangen, das von den sowjetischen Autoritäten brutal unterbunden wurde.
    → »Lady Macbeth«
    Vierte Symphonie


    Die Sonate ist neben dem Ersten Klavierkonzert und den 24 Präludien für Klavier das wichtigste Instrumentalwerk, das im Umfeld der Lady Macbeth von Mzensk entstand. Die Freundschaft mit dem Cellisten Viktor Kubazky inspirierte Schostakowitsch dazu und ließ ihn die exprimentellen harmonischen und formaen Versuche seiner Frühzeit zugunsten eine klassizistischen Klärung der Tonsprache zurückdrängen. Der »typische« Schostakowitsch-Stil scheint in der Cellosonate erstmals klar definiert.

    Die Arbeit ging dem Komponisten leicht von der Hand. Innerhalb eines Monats waren die Sätze entworfen. Mjaskowski, der das Manuskript als einer der ersten sehen konnte, war begeistert. Desgleichen die russischen Cellisten: In den ersten Jahren konnte der Komponist bei den zahlreichen Aufführungen seiner Novität am Klavier jedesmal einen anderen Solisten begleiten.

    Auch im Ausland fanden sich sofort entschiedene Anwälte für die Sonate, die sogleich ins internationale Cello-Repertoire eingang fand: Gregor Piatigorsky und Pieerre Fournier machten die Sonate rasch außerhalb der sowjetischen Grenzen bekannt.



    Schostakowitschs Streichquartette


    ↑DA CAPO