Archiv der Kategorie: SinkoCHARTS

Zemlinskys »Lyrische Symphonie«

Anlässlich des großen Musikfestes im Wiener Frühsommer des Jahres 1923 war die Uraufführung von Alexander von Zemlinskys jüngstem Werk, der »Lyrischen Symphonie« angekündigt. Das Konzert wurde abgesagt und auf die kommende Saison verschoben. Eines der bedeutendsten Werke der Wiener Moderne romantischer Grundierung musste warten. Das ist symptomatisch für diesen Komponisten. Ein Leben lang saß er im Warteraum.
mehr über die Lyrische Symphonie in der SINKOTHEK

Eine Zeitlang antichambrierte er übrigens auch bei Alma Schindler, die den jungen Zemlinsky gehörig an der Nase herumführte, ehe sie sich Gustav Mahler zuwandte. Komponist war Zeml...

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Carl Nielsens Kosmos

DG 2023

Fabio Luisi gelang mit dem Kopenhagener Orchester eine bemerkenswerte Gesamtaufnahme der Symphonien des dänischen Nationalkomponisten.

Aus der Perspektive von Wiener Musikfreunden kommt diese Box mit drei CDs gerade recht. Jüngst haben die Wiener Philharmoniker unter der Leitung des Doyens der internationalen Dirigenten, Herbert Blomstedt, ihr Repertoire erweitert und erstmals die 1922 vollendete Fünfte Symphonie des dänischen Nationalkomponisten Carl Nielsen aufgeführt. Das Publikum war hingerissen von der expressiven Kraft dieser Musik, einer Art westlicher Variante der subjektivistischen Symphonik eines Dmitri Schostakowitsch.

Carl Nielsens Kosmos weiterlesen

Ysaÿes Sonaten

TyXart 2023

Der kühne Hochseilakt für die Solo-Violine
Elena Denisova wagte sich an die heikelste Kür ihres Metiers: Eugene Ysaÿes Solosonaten op. 27.

Wer die Starttaste betätigt, ist für die kommende Stunde beschäftigt. Genau: Sechzig Minuten und zwölf Sekunden lang dauert das Abenteuer, auf das sich Elena Denisova eingelassen hat. Wie sie es bestanden hat, erfährt der Hörer gebannt. Die sechs Sonaten für unbegleitete Violine, die der belgische Virtuose Eugène Ysaÿe 1923 vorgelegt hat, gelten nach den „Sei Solo“ Johann Sebastian Bachs und den „Capricen“ von Nicolo Paganini als dritte schwer zu überwindende Hürde im einschlägigen Repertoir...

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Die neue »Turandot«

Warner Classics , 2023

»Turandot« im Plattenstudio, das ist immer ein Wagnis - und immer geht irgendetwas schief oder läuft zumindest nicht ganz ideal. Jüngst ging eine von Jonas Kaufmann angeführte, illustre Sängerrunde unter Antonio Pappanos Leitung in Rom daran, Puccinis letztes Werk einzuspielen. Das Ergebnis ist beachtlich.

Wie gut ist Franco Alfanos Fassung?
Da ist einmal Maestro Antonio Pappano am Pult von Chor und Orchester der Accademia di Santa Cecilia in Rom: Ihm gelang eine wirklich respektable Interpretationen von Puccinis letzter Oper. Wobei man in Sachen »Vollendung« des fragmentarisch hinterlassenen dritten Akts keine Exper...

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Walter Klien

Der Wiener Pianist mit Mozarts letztem Klavierkonzert: Hohe Schule des wienerischen Musizierstils - aus den USA...

Eine Wiederauflage nach langer Zeit konfrontiert uns mit einer wunderbaren Mozart-Aufnahme alten Stils. Die einst auf dem Label VOX erschienene Einspielung des letzten der Mozart-Klavierkonzerte wurde sorgfältig akustisch restaurier...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Soltis »Ring«, erneuert

Mit den modernsten Mitteln raffinierter Digitaltechnik wurde eine Wiener Schallplatten-Legende wiederbelebt.
Drehen Sie, bitte, Ihren Ofen nicht auf die gewohnten 180 Grad. Da hätten Sie schon verloren; zumindest, wenn es um die Qualitätssicherung Ihrer alten Tonbänder geht. Die Techniker der Universal-Studios in Gütersloh backen alte Aufnahmen zehn Stunden bei 55 Grad! Das Ergebnis überzeugt vollkommen. Jüngst bekamen sie die originalen Masterbänder der legendären ersten Studio-Gesamtaufnahme von Wagners „Ring des Nibelungen“ zur Digitalisierung. Die ersten beiden Werke der Tetralogie in der von Georg Solti dirigierten, von den Wiener Phi...

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Rachmaninow – Lugansky

Die Etudes-Tableaux
Ein doppeltes Rachmaninow-Jahr ist heuer zu begehen: Ende März folgen 80. Todestag und 150. Geburtstag rasch aufeinander. Wobei die Toasts wohl nach wie vor von kritischen Anmerkungen gestört werden. Mehr noch als andere Kollegen, die sich gegen die Diktatur der musikalischen Avantgarde zur Wehr gesetzt haben und noch Mitte des 20. Jahrhunderts an der Tonalität und einer (wenn auch harmonisch weit gefassten) romantischen Tonsprache festgehalten haben, trifft Rachmaninow immer wieder der Kitsch-Vorwurf. Man stellt ihn, weil manch einschlägiger Handwerker aus Hollywood tatsächlich bei ihm Maß genommen hat, in die Filmmusi...

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Klarinetten-Trios

Decca 2022

Bei Beethoven fängt der musikalische Spaß erst richtig an.

Drei Wiener Musiker haben die Lockdowns der Corona-Pandemie genützt, um das Repertoire an Klarinettentrios zu durchforsten. Sieben CDs sind bei Decca erschienen

Kundige Kammermusikfreunde kann man mit der Frage nach einem Klarinetten-Trio nicht aufs Glatteis führen. Sie kennen vermutlich sogar die Opuszahl 114, die zu Johannes Brahms‘ Spätwerk gehört. Aber selbst geeichte Kenner geraten ins Stocken, wenn sie weitere Stücke für Klarinette, Violoncello und Klavier nennen sollten. Beethovens „Gassenhauertrio“ ist 1797 für dieselbe Kombination entstanden.
Aber sonst?

Klarinetten-Trios weiterlesen