Archiv der Kategorie: Kalender

Beckmessers Diarium

Rezensionen aus vier Jahrzehnten

Beckmessers Diarium

Die Kritiken

Vier Jahrzehnte Musikkritik im Rückblick

Opernpremieren, denkwürdige Konzerte, Entdeckungen, Abschiede. Von Carlos Kleibers Neujahrskonzerten über Christa Ludwigs letzte »Winterreise« zu wild umstrittenen Opern-Inszenierungen in Wien oder bei den großen Festspielen.

Aus dem Tagebuch eines Wiener Musikkritikers.

Bruno Walter und das NBC Orchester

Mozart-Programm

Das ist eines der herausragenden Dokumente erfüllten, klangschönen, dabei hoch dramatischen Mozart-Spiels, live eingefangen anläßlich der Gastspiele Bruno Walters beim NBC Orchestra – noch vor dem »Amtsantritt« von Arturo Toscanini. Besonders bemerkenswert: Bruno Walter übernahm damals selbst den Solopart im d-Moll-Klavierkonzert…

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Aribert Reimann


Eine der führenden Persönlichkeiten der deutschen Avantgarde, spätestens seit der Uraufführung seiner Shakespeare-Vertonung Lear von international herausragendem Rang.

Für Wien komponierte Reimann die Grillparzer-Oper Medea, die im Frühjahr 2010 ihre → Uraufführung mit Marlis Petersen an der Staatsoper erlebte.

in derselben Saison stellte die Wiener Kammeroper noch einmal Reimanns frühe Strindberg-Vertonung Gespenstersonate zur Diskussion.

Schon 1996 hatten die Freien Gruppen Reimanns Kafka-Oper → Das Schloß in Wien erstmals zur Diskussion gestellt.

Menahem Pressler und das Beaux Arts Trio

(1923-2023)

Jahrzehntelang war Menahem Pressler der Pianist des weltberümten Beaux Arts Trios und setzte mit den Kollegen Daniel Guilet (1955 – 1968) sowie Isidore Cohen (Violine) und Bernard Greenhouse (Cello) Maßstäbe – auch in zahlreichen Schallplattenaufnahmen.

Im Jahr 2013 kehrte Pressler als Solist aufs Podium des Wiener Konzerthauses zurück. Als Einspringer bescherte er dem Publikum eine veritable Sensation. (ZUR REZENSENSION)
In der Folge nahm der hochbetagte Künstler noch einige Solo-CDs auf, die seinen Rang als Interpret eindrucksvoll unter Beweis stellten, sowohl bei Mozart als auch im impressionistischen Repertoire.

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Paul Hindemith

1895 – 1963

SINKOPHON

Paul Hindemith stammte aus Hanau, studierte am Hoch’schen Konservatorium, Frankfurt/Main Violine und Komposition und wurde 20jährig Konzertmeister des Frankfurter Opernorchesters. Ab 1922 spielte er sieben Spielzeiten lang Bratsche im von ihm selbst mitbegründeten »Amar-Quartett«. Ab 1923 engagierte sich Hindemith im Organisationsausschuss der Donaueschinger Musiktage, die zum Schauplatz der Uraufführung seines Streichquartetts op. 16 wurden, die ihn schlagartig als eine der zentralen schöpferischen Persönlichkeit der Neuen Musik in Deutschland erscheinen ließ.

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Rudi Stephan

1887 – 1915

Am 29. September 1915 fiel der deutsche Soldat Rudi Stephan bei Tarnopol in Galizien (heute Ukraine) auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs. Er war 28 Jahre alt – und galt trotz seiner Jugend in Friedenszeiten als einer der Hoffnungsträger der deutschen Musik, Seine Oper → Die ersten Menschenseine symphonischen Werke, die (zweite) Musik für Orchester, die Musik für Geige und Orchester hatten ihn in die erste Riege der jungen Komponisten katapultiert.

In einem Nachruf, den Kasimir Edelschmid 1915 in der »Frankfurter Zeitung« publizierte hieß es:

Sein Gerechtigkeitssinn war von solch glasharter Schärfe und Durchsichtigkeit, dass es das Auskommen mit ihm erschwerte. Er war weniger impulsiv als abwägend. Kleinigkeiten, über die andere, auch vornehme Menschen, lächelnd weggingen, beschäftigten sein moralisches Bewusstsein lange … In all seinen Handlungen, selbst in seinem Lachen, das er gern und tief lachte, war ein besonderer Ernst. Sein Urteil war gerecht und radikal wie bei Menschen, die, von innerer Berufung schlicht überzeugt, für eine Sache leben. Ich glaube nicht, dass seinem Wesen die große Güte fehlte, die die Grundlage einer großen Leistung ist. Er war ohne Aufheben von sich überzeugt mit der inneren Bescheidenheit der mittelalterlichen Meister.

Prägungen

Studiert hatte Stephan, der sich schon in seiner Gymnasialzeit vor allem für die musischen Dinge interessiert hatte und daher ein schlechter Schüler war, bei Bernhard Sekles (1872-1934). Dieser wiederum war einer der profiliertesten Kompositionsprofessoren seiner Generation. Zu seinen Schülern zählten – nach Staphen – Paul Hindemith, Hans Rosbaud (1895-1962) und Theodor W. Adorno (1903-69).

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Maurice Ravel

1875 – 1937

Einen »schweizerischen Uhrmacher« hat ihn Igor Strawinsky genannt. Und tatsächlich haben die Werke Maurice Ravels etwas von musikalischem Fein-Handwerk, sind bis in kleinste Detail formal ausgefeilt und mit ebensolcher Liebe instrumentiert. Selbst aus kammermusikalischen Besetzungen holt Ravel undenkliche Farbkombinationen – und sein Orchester klingt reicher, differenzierter als das jedes anderen Komponisten jener Zeit; selbst Instrumentations-Genies wie Richard Strauss oder Erich W. Korngold inkludiert!

Die Klavierwerke

Das Streichquartett

Das Klaviertrio

Ma mere l’oye