Das Ding aus dem Sumpf", aktuell
Im Gespräch. Simone Kermes bereitet ihre erste Wiener Opernpremiere vor: Im Theater an der Wien singt die deutsche Sopranistin Rameau - eine neue Erfahrung für die Vielgeliebte.
Also, jedenfalls ist es für Simone Kermes keine alltägliche Sache: In der Neuinszenierung von Jean Philippe Rameaus "Platee" durch Robert Carsen im Theater an der Wien singt die deutsche Sopranistin La Folie - schon vom Namen her eine verrückte Partie. "Es ist höchst kompliziert und nicht leicht zu merken. Dabei klingt es so einfach", bringt die temperamentvolle Leipzigerin ihre erste Arbeit an einer französischen Barockoper auf den Punkt.
Verrückt ist ja schon das Szenarium des Werks, das von einer hässlichen, aber eitlen Sumpfnymphe handelt, mit der sich die Götter einen Spaß er...
Ein Meister der Spontaneität
Nachruf. Der Maestro aus Mailand, Chef der Scala, der Wiener Staatsoper und der Berliner Philharmoniker, Gründervater des Festivals Wien modern, starb 80-jährig in Bologna, wo er zuletzt das Orchestra Mozart aus Jugendlichen gründete.
Sein Name galt wohl auch vielen, die in ihrem Leben kein Konzert besuchen, als Synonym für klassische Musik. Die Funktionen, die Claudio Abbado in seinem langen Künstlerleben einnahm, zählten zu den gewichtigsten, die das internationale Musikbusiness zu vergeben hat - ob in seiner Heimat Chef der Mailänder Scala, in England Leiter des London Symphony Orchestra, in Wien Chefdirigent ...
Gefürchtete wie angesehene Leitfigur des Kulturjournalismus
Nachruf. Zum Tod von Karl Löbl, dem legendären Kulturchef des ORF, der die Nation fragte: "Lieben Sie Klassik?" und noch "Ja" zur Antwort bekam.
Die "Kredenz auf Radeln" als (zugegeben uncharmante) Charakterisierung einer Wagner-Heroine ist legendär und das Interview, das er auf dem Flughafen Wien-Schwechat mit Dirigent und Opern-Direktor Karl Böhm geführt hat, der daraufhin zurücktreten musste - ein bisschen frech, immer spontan, getrieben vom Ehrgeiz, journalistische Qualität und Professionalität in den Dienst der Kultur zu stellen: Das war Karl Löbl.
Die Beispiele fürs Überbordend...
Domingo hat Grund zum Weinen
Theater an der Wien. Der nun zum Bariton mutierte Publikumsliebling präsentiert sich in untauglicher Umgebung als bedauernswerter Doge von Venedig - zu frühen Verdi-Klängen.
Seit er vollständig zum Bariton mutiert ist, reist der unver wüstliche Plácido Domingo mehrheitlich in der Rolle eines Dogen um die Welt. In Gesta...
Die "Callas der Operette"
Nachruf. Marta Eggerth, die als Wunderkind mit elf auf der Bühne stand, später zum Film wechselte und nach der Emigration am Broadway glänzte, ist tot. Sie wurde 101 Jahre alt.
Das war das Ende des großen österreichischen Illusionstheaters: Marta Eggerth musste 1938 an der Seite ihres Lebens- und Bühnenpartners Jan Kiepura in die USA flüchten. Berühmtheit, Popularität, künstlerische Qualität halfen weder ihr noch ihm, dergleichen waren für die Schergen der Terrorregime des 20. Jahrhunderts keine Kriterien. Doch blieben Wien und die österreichische Unterhaltungskultur im Leben des Künstlerpaares Konstanten, die in ...
Das Kunstwerk als Labyrinth
Ausstellung. Auf der Straße pfeift man seine Melodien noch immer nicht. Doch man sollte sich mit seiner Musik befassen: Das Wiener Schönberg Center bietet unter dem Motto "Der musikalische Gedanke" einen empfehlenswerten Aufholkurs.
Zu Ende gehen das Wagner- Jahr, das Verdi-Jahr - und das Jahr, in dem sich so heftig wie...
Maestros Freude an der Malerei
Philharmoniker. Wieder daheim nach langen Gastspielreisen, präsentierten sich die Musiker unter Andris Nelsons mit Haydn, Mendelssohn und Richard Strauss. Ein Heimspiel.
Zu den liebenswerten Gepflogenheiten im philharmonischen Leben zählt die Beschäftigung von Solisten aus den eigenen Reihen im Rahmen der Abonnementk...
Was soll künftig mit Nikolaus Harnoncourts künstlerischem Kind, dem Concentus Musicus, geschehen? In Melk sucht man zu Pfingsten Antwort.
Eine Zukunftsvision mit barocker Feuerwerksbegleitung
Michael Schade ist nicht nur ein berühmter Tenor. Er ist auch ein umtriebiger Veranstalter mit Zukunftsvisionen. Eines seiner Steckenpferde ist die Nachwuch...
Staatsoper. Musikfreunde, die sich noch einen Funken Naivität bewahrt haben, werden mit der Neuinszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier, die deftiges Vorstadttheater von anno 1791 mit modernem Leben füllt, ihre Freude haben.
Eine „Zauberflöte“ für Kinder und Kenner
Es wird Musikfreunde geben, denen diese Inszenierung allzu simpel schei...
Ganze Bibliotheken füllt die Literatur über die Zauberflöte. Auch anlässlich der heutigen Staatsopern-Premiere wird der Mythos von der »Freimaurer- Oper« wieder gepflegt werden. Ein neues Buch hilft bei der Klärung der Wirrnisse.
Des Freimaurers Mozart Klopfgeräusche
„Unglückseligerweise war ich eben drinnen als der 2.te Ackt anfieng, folglic...