Alle Beiträge von sinkothekar

Sven-Eric Bechtolf

Kunst darf alles; vor allem, weil sie künstlich ist
Sven-Eric Bechtolf, künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, will im Festspielsommer 2016 träumerisch die Wirklichkeit entlarven.
Ein paar Worte über die Grundzüge der Salzburger Festspiele 2016. Wie zieht man als „Festspielmacher“ einen roten Faden durch ein dermaßen reichhaltiges Programm? Braucht es überhaupt übergreifende „Konzepte“ von Jahr zu Jahr?
Es fängt meist mit einem Titel an. Das war in unserem Fall „The Exterminating Angel“. Das Libretto dieses Auftragswerks an Thomas Adès, noch von Alexander Pereira erteilt, hat bekanntlich den Film des surrealistischen Regisseurs Luis Buñuel als Vorlage. Von da gingen unsere Gedanken hin zu den Träumen. Dem Traum als Metapher für die Irrealität unserer Existenz und dem Traum, den ...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Jugendliche Meister

Die Dynamik der Jungen im Konzertsaal
Es ist nicht, wie mancher meint, die Optik, die den Klassikbetrieb immer jugendlicher aussehen lässt: Die Jungen sind exzellente Musiker.
Es ist zuletzt oft bemerkt worden, daß Klassikkünstler und vor allem – künstlerinnen in jüngster Zeit auf Plakaten oder CD-Covern aussähen wie Models. Das hat etwas Wahres, d...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Martha Argerich

Vom mitreißenden Elan pianistischen Furors
Martha Argerich, ebenso temperamentvolle wie unerschrockene Klaviervirtuosin, feiert höchst aktiv ihren 75. Geburtstag. Über Musik hat die sensible Interpretin nie gern gesprochen. Ihre Kunst geht intuitiv in die Tiefe.
Das Raubkatzen-Image hatten Journalisten wie PR-Agenten von Anfang an für sie reservier...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Jonas Kaufmann

Kein deutscher Tenor hat es seit Fritz Wunderlich so weit gebracht: In Wien gibt sich der Künstler waghalsig.
In Alexander Pereiras Zürcher Amtszeit war Jonas Kaufmann noch einer von mehreren Tenören im Ensemble des Opernhauses. Damals wurden Opernfans auf die lyrischen Qualitäten eines Piotr Beczała ebenso aufmerksam wie auf Kaufmanns baritonal-mä...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Hugo Reichenberger

Die Theaterwelt aus der Sicht dessen, der die Arbeit macht

Ein Buch enthüllt Geheimnisse der alten Wiener Opernwelt.

Operngeschichte haben hierzulande vorrangig große Dirigenten geschrieben. Wer über die einstige Hof- und heutige Staatsoper spricht, der weiß, daß Gustav Mahler und Richard Strauss hier Direktoren waren, Bruno Walter und Clemens Krauss als Interpreten Maßstäbe gesetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg Herbert von Karajan oder Lorin Maazel Weichen gestellt haben.

Vor allem die Ära Mahler ist glänzend aufgearbeitet. Die ästhetische Neuausrichtung ebenso wie die Repertoirepolitik des genialen Mannes sind exzellent dokumentiert. Nun ist aber ein Buch erschienen, das den Opernbetrieb aus der Sicht eines Mannes beleuchtet, der nie wirklich im grellen Scheinwerferlicht gestanden ist, aber lange Zeit sozusagen die ganze Arbeit gemacht hat.

Die Wiener Musikwissenschaftlerin Teresa Hrdlicka hat die Geschichte ihres Großvaters Hugo Reichenberger geschrieben. Er führte akribisch Buch über die Vorstellungen, die er als Kapellmeister betreute. 2000 Abende in drei Jahrzehnten, davon Ur- und Erstaufführungen von Stücken, die bis heute zum Fixbestand des Spielplans gehören. Allen voran Janáčeks „Jenufa“, an deren Wiener Premiere und der bis vor kurzem gesungenen deutschen Übersetzung Reichenberger regen Anteil hatte.

Wie ein Kapellmeister in jener Ära sein Repertoire erarbeitete (von Breslau über Stuttgart und München bis nach Wien), wie er mit Komponisten Umgang pflegte, wie mit Direktoren und Kulturpolitikern (und den unvermeidlichen Rückschlägen und Intrigen) umzugehen war, wie Sänger und Orchestermusiker zu behandeln waren (und wohl noch sind), all das lernt man aus dem akribisch recherchierten und lebendig geschriebenen Band. Schlagzeilentaugliche sozialpolitische Zeitstudien fehlen nicht, Leid am Sittencodex und Eifersuchtsmord inklusive.

(Teresa Hrdlicka: „Hugo Reichenberger. Kapellmeister der Wiener Oper.“ Edition Steinbauer, 264 S., 22,50 €.)

Wiener Kulturpolitik

Erfahrener Theatermanager, mit roten Wassern gewaschen
Der bisherige Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien wird Kulturminister. Mit der Politik hatte er schon abgeschlossen.
Daß er je wieder in die Politik gehen würde, hatte Thomas Drozda eigentlich schon ausgeschlossen: „Höchste Exponiertheit bei einem Sozialprestige gegen null, das würde ic...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Pfiingsten

Das Pfingstwunder ist nicht annähernd so oft vertont worden wie die österlichen Geschehnisse. Doch ist der Heilige Geist in unseren Konzert- und Opernhäusern auf sanfte Weise stets präsent.
Geliebte Tante! Ostern, das liebliche Fest ist gekommen, Du freust Dich jetzt, daß ich sie mit Pfingsten verwechsle, aber das geschah ja nur, damit Du Dich freu...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Kurt Rydl

„Tevje kommt mir sehr entgegen“
An der Volksoper wechselt der Wiener Bass mit den ausdauernden internationalen Wagner-Erfahrungen, der heuer den 40. Jahrestag seines Operndebüts feiert, das Genre – und gibt erstmals den Milchmann in „Anatevka“.
O ja, die Aufführung im Theater an der Wien mit Jossi Yadin hat auf mich damals auch großen Eindruck gemacht“, erinnert sich Kurt Rydl an eine Wiener Theaterlegende. Heute, Samstag, debütiert Rydl an der Wiener Volksoper in einem für ihn ungewohnten Genre. Er gibt den Tevje, den Milchmann, in der Wiederaufnahme des Musicals „Anatevka“ in der Produktion von 2003.
Es ist bezeichnend, daß der Künstler in derselben Woche an der Staatsoper den Pimen in Mussorgskys „Boris Godunow“ gestaltet. Derlei Gleichzeitigkeit von großen und höchst unterschiedlichen ...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Als Jonas Kaufmann warten mußte

Im April 2016 wartete der Tenor in Wien vergeblich auf den Auftritt seiner Tosca, Angela Gheorghiu
»Ah, non abbiamo un soprano«, sang Jonas Kaufmann, ehe das Orchester zu spielen aufhörte und alle ratlos auf die große Treppe blickten, über dieTosca erscheinen - sollte. Angela Gheorghiu hatte, so heißt es, nichtdamit gerechnet, dass ihr Tenor-Kolleg...

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Gabriele Sima

Edelstein im wienerischen Opernschatz
Zum Tod des treuen Ensemblemitglieds Gabriele Sima.
Sie war eine der herzerfrischenden Erscheinungen im Ensemble der Wiener Staatsoper: Die Innsbruckerin Gabriele Sima, Zögling des ehemaligen Opernstudios, hatte am Salzburger Mozarteum und an der Wiener Musikhochschule studiert und Preise in Athen („Maria Callas“) und Wien („Hugo Wolf“) gewonnen – der Bühne wie dem Liedgesang widmete sie sich denn auch sensibel und mit spürbarer Hingabe. Opernfreunde schätzten ihr erfrischend natürliches Auftreten, das sie zum Cherubino („Figaros Hochzeit“) ebenso prädestinierte wie für den heiklen jugendlichen Gruß des H...

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT