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Herheims erster Spielplan

Stefan Herheim hat seinen ersten Spielplan vorgelegt: Der Stadt Wien ist es gelungen, einen der meistdiskutierten Regisseure zu gewinnen, die Intendanz des Theaters an der Wien zu übernehmen. Die Chance, die anstehende Generalrenovierung in den Jahren seit Vertragsunterzeichnung über die Bühne zu bringen, konnte man jedoch nicht nutzen. Also beginnt Herheims Direktionszeit mit Aufführungen im Ersatzquartier, der Halle E des Museumsquartiers.

Doch kann sich der Spielplan, den Herheim erarbeitet hat, sehen lassen. Ausgehend von der Wiener Musiktheatertradition entwickelte er einen vielgestaltigen Programmreigen, der klassische Titel, Raritäten und Novitäten vereint, viele neue Sänger- und Regisseurs-Namen in die Stadt holt und das Wiener Opernleben damit erfrischend bereichert.

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Harrison Birtwistle

Er war kompromisslos modern
Nachruf. Sir Harrison Birtwistle ist tot. Der Komponist aus England versagte sich allen Richtungen und Strömungen, um eine wahrhaft "neue Musik" zu machen.

In Wahrheit fängt jeder von uns wieder von vorn an", meinte Sir Harrison Birtwistle einmal anlässlich eines Gesprächs über die Grundfragen des Komponierens in der Ära um 2000. Gewiss sei man als Schöpfer neuer Musik beeinflusst von zeitgenössischen Strömungen und der unmittelbar vorangegangenen Historie. Doch letztendlich müsse den kreativen Prozess jeder für sich vollziehen, und sei es als Negation.

Eine solche Negation stand für ihn selbst am Beginn seiner K...

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Harrison Birtwistle

Sir Harrison Birtwistle ist tot. Der Komponist aus England versagte sich allen Richtungen und Strömungen, um eine wahrhaft „neue Musik“ zu machen.
Nachruf vom 21. April 2022
In Wahrheit fängt jeder von uns wieder von vorn an“, meinte Sir Harrison Birtwistle einmal anlässlich eines Gesprächs über die Grundfragen des Komponierens in der Ära um 2000. Gewiss sei man als Schöpfer neuer Musik beeinflusst von zeitgenössischen Strömungen und der unmittelbar vorangegangenen Historie. Doch letztendlich müsse den kreativen Prozess jeder für sich vollziehen, und sei es als Negation.

Eine solche Negation stand für ihn selbst am Beginn seiner Karriere. Bi...

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Donnerstag, 21. April

Für wache Geister, die sich dafür interessieren, was in der jüngeren Vergangenheit in Sachen Streichquartett weitergegangen ist: Das Minguet Quartett gab einen Konzertabend mit vier zeitgenössischen Werken, die ein breites stilistisches Spektur abstecken.

Bayern 4 sendet den Mitschnitt heute abend. (20 Uhr)

Henri Dutilleux: „3 Strophes sur le nom de Sacher“

Wolfgang Rihm: Streichquartett Nr. 13

Sofia Gubaidulina: Streichquartett Nr. 1

Wolfgang Rihm: »Epilog«

Radu Lupu

Der sensible Schubert-Interpret
Nachruf. Zum Tod des rumänische Pianisten, der, hervorgegangen aus der Kaderschmiede von Heinrich Neuhaus, zu einem stillen, großen Deuter der Wiener Klassik und der deutschen Romantik wurde.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemi...

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Radu Lupu (1945 – 2022)

Sämtliche Decca-Aufnahmen (ed. 2014)

Der rumänische Pianist starb am Ostersonntag, dem 17. April 2022 76-jährig in seiner Wahlheimatstadt Lausanne.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemieden. Nicht einmal Chopin war in seinen Programmen zu finden.Radu Lupu sp...

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Markus Poschner nutzt seine Chance

Wenn der Chef grad nicht da ist

Die Symphoniker absolvierten ihr traditionelles TV-Osterkonzert unter Ausnahmebedingungen nach Verlust ihres Chefdirigenten dank Einspringer Markus Poschner fabelhaft. Der ORF ruinierte den Eindruck durch Werbespots für uniforme Satellitenstädte und die Müllabfuhr.

Die gute Nachricht zuerst. Es war ein Husarenstück, das Markus Poschner, der Linzer Generalmusikdirektor, gewagt hat: Die Wiener Symphoniker hatten wenige Tage vor ihrem traditionellen österlichen Renommierkonzert im Musikverein ihren Chefdirigenten (Andres Orozco-Estrada) verloren. Die Gründe dafür mag man post festum diskutieren – oder auch nicht. Es gilt, nach vorn zu blicken. Das hieß in kürzester Perspektive: Für das seit Jahr und Tag im Fersehen übertragene Musikverein-Konzert „Frühling in Wien“ musste Ersatz gefunden werden.

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Karl Böhm als »Einspringer«

Kein Live-»Tristan« aus Wien!
Die Wiener Staatsoper hat die Sendung des Livemitschnitts der Premiere von Wagners »Tristan und Isolde» vom vergangenen Gründonnerstag untersagt. Daher bringt Ö1 heute (19.30) eine Wiederholung der Aufzeichnung der »Tristan«-Premiere aus dem Jahr 1967 unter Karl Böhms Leitung mit Birgit Nilsson und Jess Thomas in den T...

 

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Tradition in der Oper

APERÇU

„Parsifal“ im Advent, „Tristan“ zur Karwoche.
Verkehrte Welt?

Nicht alles, das wie ein Traditionsbruch aussieht, ist wirklich einer. Anmerkungen zu seltsamen Erscheinungen im Wiener Opern-Alltag.

Wagnerianer haben es nicht leicht. Da spreche ich ausnahmsweise einmal nicht von Inszenierungen. Da sind die Verehrer des großen Bayreuthers ja Kummer gewohnt und haben wenig Aussicht auf Besserung. Aber, ganz gleich in welcher Produktion, sogar die gewohnten Aufführungstermine kommen offenbar durcheinander.

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