Schlagwort-Archive: sänger

Piotr Beczala

"Sonst ist die Arie nur eine Show"
Der Startenor gibt erstmals den Cavaradossi - in Wien. Wie man "Tosca" gut erzählt, wann sich verrückte Inszenierungen lohnen und warum er nicht mehr Mozart singt.

Natürlich sind das schwierige Umstände", sagt Piotr Beczala vor seinem weltweit ersten Auftritt als Cavaradossi in Puccinis "Tosca" an der Wiener Staatsoper. "Aber", setzt er fort, "das überrascht ja jetzt niemanden wirklich . . ."
Beczala lacht und erklärt, warum die Wiener Staatsoper, in der im Repertoirebetrieb so notorisch wenige Proben anfallen, dennoch sein bevorzugtes Haus für heikle Rollendebüts ist: "Ich habe hier meinen ersten Auftritt in ,Adriana Lecouvreur' gehabt und im Vorjahr meinen allerersten Don Jose. Ich bin ja hier mehr oder weniger daheim, seit Langem verbunden mit dem Hau...

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Wilma Lipp

Des Wiener Waldvögleins unaufhaltsame Weltkarriere
Nachruf. Wilma Lipp, weltweit bewundert und dreieinhalb Jahrzehnte lang treues Mitglied der Wiener Staatsoper, starb 93-jährig am Ammersee.

Sie war noch ein Teenager, als man sie an die Wiener Staatsoper verpflichtete, und mit 26 schon Kammersängerin, die jüngste, die je aus dem Haus hervorgegangen ist: Wilma Lipp war der Inbegriff eines treuen Ensemblemitglieds, obwohl sie gleichzeitig ein Weltstar war.

Und das kam so: Eigentlich studierte die Wienerin, Jahrgang 1925, Klavier. Aber die silberhelle, mit bombensicheren Höhen begabte Stimme ließ Kenner aufhorchen. Das Mädchen war nicht für di...

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Theo Adam

Wotan, aber auch Baal - die künstlerische Spannweite dieses Sängers war bemerkenswert.

Es sind die weltweit aktiven Darsteller der Wagnerschen Götterfiguren, denen man in der Regel Stimmgewalt, großes Pathos und äußersten Ernst zubilligt, die ihre Zuhörerschaft aber immer wieder in Erstaunen versetzen, wenn sie komödiantischere Saiten aufziehen. Bei Theo Adam war das immer wieder der Fall. Ihn kannte und liebte man als Inkarnation großer tragischer Helden - und er erntete Ovationen, als er bei der Uraufführung von Friedrich Cerhas Brecht-Vertonung Baal eine Menge sonst verhüllter Facetten aufleuchten ließ.

Die Baal-Gesänge hat Adam noch i...

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Lohengrin in Bayreuth

Einspringer Piotr Beczala triumphierte als Belcanto-Lohengrin, Christian Thielemann absolvierte sein zehntes und letztes Debüt auf dem Grünen Hügel, und das Publikum rätselte über Yuval Sharons Regie-Ideen.
Der Gral blitzt im Umspannwerk
Es war selbstverständlich der Abend von Christian Thielemann. Zehn seiner Musikdramen hat Richard Wagner für sei...

 

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Misha Didyk

Dostojewskis singendes Ebenbild
Im Gespräch. Misha Didyk, der ukrainische Tenor, galt nach belcantesken Anfängen bald als idealer Held fürs schwere slawische Fach. An der Staatsoper singt er Prokofieffs "Spieler".
Zufälle - ein Prüfungsabend am Konservatorium von Kiew: Eine Professorin hört den jungen Tenor und holt ihn vom Fleck weg in ihre Gesangsklasse: "Das war Jewhenija Miroschnytschenko", erinnert sich Misha Didyk, "ich durfte dann in einem Benefizkonzert an ihrer Seite den Alfredo in Verdis ,Traviata' singen." Daraufhin bat das Opernhaus von Kiew zum Vorsingen. Inzwischen arbeitete Didyk mit der Leiterin der Liedklasse am Konservatorium an einer Szene aus "Pique Dame".
Diese sang Didyk in einem TV-Konzert vor 400 Zuhörern. Das genügte dem Regisseur, der die Tschaikowsky-Oper gerade ...

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Ludovic Tezier

Im ,Falstaff' zieht Verdi Bilanz"
Im Gespräch. Zwei Verdi-Premieren bietet die Wiener Staatsoper demnächst: Im "Falstaff" singt Ludovic Tezier den Mr. Ford, im "Trovatore" an der Seite Anna Netrebkos den Luna.
Der Ford in "Falstaff", der Graf Luna im "Trovatore" - eine Komödienfigur, ein Finsterling? Ludovic Tezier, der in den kommenden beiden Staatsopernpremieren in diesen Rollen angesetzt ist und der demnächst in Londons Covent Garden Opera sein Debüt als Jago in "Otello" feiern wird, hat differenziertere Ansichten zum Thema: "Der Luna hat einen Grund, böse zu sein", sagt er, "anders als der Jago, der vielleicht der Teufel ist - oder wirklich verrückt. Jedenfalls bemerkt Graf Luna am Ende der Tragödie, dass er soeben seinen Bruder hinrichten ließ. Seine Welt bricht zusammen. Das würde Ja...

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Piotr Beczala

Fausts Entspannungstherapie
Während der Proben zur Festspiel-Premiere von Gounods Goethe-Oper fährt Piotr Beczała auf Oldtimer-Rallyes mit und bäckt Kuchen für Anna Netrebko.
Das passiert einem nicht bald mit einem Superstar! Telefoniert man mit Piotr Beczała, kann es leicht sein, daß es heißt: „Rufen Sie mich in circa zwanzig Minuten an, ich bin gerade beim Kuchenbacken.“Beim Plaudern, eine halbe Stunde später, der Kuchen ist schon im Rohr, stellt sich dann heraus, warum der Tenor für einige Zeit in der Küche verschwunden ist: „Anna und Yusif kommen heute Abend, die bekoche ich.“ Die Netrebko und ihr Ehemann, Tenor-Kollege Yusif Eyvazov, gehören wie Beczała zur diesjährigen Salzburger Sängerelite. Daß es bei Festspielen entspannter zugeht als im normalen Opernleben, ist kein Gerücht.
„Hie...

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Musik für Massen

Tenöre waren vor den Kickern im Stadion
Natürlich kann man in einem Stadion auch Fußball spielen. Gesungen hat man dort allerdings schon viel früher. Die Grenzen zwischen Musik und Sport waren für die Erbauer der ersten Stadien fließend.
Fußball, das ist die Sache mit den Opernsängern. Jedenfalls ist Belcanto mit der von den Massen adorierten Sport...

 

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Alessio Arduini

Donizetti statt Excel-Tabellen
Im Gespräch. Staatsoper-Ensemblemitglied Alessio Arduini vor der Premiere des "Don Pasquale" über sein Technikstudium, mutige Anfänge und die Lust an stressfreiem Gesang.

Alessio Arduini ist der Doktor Malatesta in der Neuproduktion von Gaetano Donizettis "Don Pasquale" durch Irina Brook an der Wiener Staatsoper. Der 27-jährige Italiener ist neben Valentina Nafornita der zweite Vertreter des jungen Ensembles des Hauses neben Stargästen vom Format eines Juan Diego Florez und eines Michele Pertusi, der die Titelpartie singt.

Arduini, seit drei Jahren fix an der Staatsoper, kam in Desenzano am Gardasee zur Welt und dachte als Jugendlicher ganz und gar nicht an eine Opernkarriere, wie er im Gespräch während der Probenphase freimütig bekannte. "Ich wollte eigent...

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Anna Bolena

12. April 2015
Königin Anna regiert weiterhin beinah völlig absolutistisch
In der Staatsoper hat man für Donizettis «Anna Bolena» erneut eine edle Widersacherin für die Netrebko gefunden.
Anna Netrebko ist und bleibt eines der großen Phänomene der Interpretationsgeschichte. Das Opernreich vermag sie scheinbar absolutistisch zu regieren. Wenn sie si...

 

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