Sozialkritik nach Noten: Einmal frech, einmal bitterernst
Neue Musik ist nicht mehr unbedingt ein Minderheitenprogramm. Sie kann auch ,,politisch" sein – mit mehr oder weniger Humor: Uraufführungen von Schwertsik und Dünser.
Stell dir vor, sie machen Neue Musik, und keiner geht hin – so konnte man noch in den Achtzigerjahren witzeln. Noch wohlmeine...
»Parsifal« lotet Seelengründe aus
Staatsoper. Wenige Tage nach der Osterfestspiel-Premiere kontert Wien. Die Repertoireaufführung der Mielitz-Inszenierung gerät nicht nur musikalisch festspielreif.
Sage noch einer, es gäbe bei zeitgenössischen Inszenierungen keine Qualitätsunterschiede. Von Christine Mielitz' Wiener ...
Staatsoper. Franz Welser-Möst hat die nach wie vor taugliche Alban- Berg-Inszenierung von Adolf Dresen musikalisch neu einstudiert – mit einem vokal mehrheitlich bemerkenswerten Ensemble.
Beim ,,Wozzeck" muss Wien sich selbst finden
Es hilft nichts, Alban Bergs ,,Wozzeck" gilt immer noch als Gipfelwerk der sogenannten Neuen Musik. Ein Gipfelwerk, f...
Reserve-Christus zwischen den Buddhastatuen
Christian Thielemanns Einstand in Salzburg mit der Staatskapelle Dresden: ein musikalisch ungemein spannender, modern klingender ,,Parsifal" in Luxusbesetzung, aber mit jämmerlich misslungener Regie.
Die Gabe der Bewußtseinsspaltung muss besitzen, wer anläßlich der Salzburger Osterfestspiele glücklich aus...
Igor Levits offizielles, atemberaubendes Musikvereins-Debüt: Beethovens ,,Hammerklaviersonate", für Pianisten wie Hörer eine Grenzerfahrung, geriet zum triumphalen Einstand.
Die ,,Hammerklaviersonate" als Debüt-Stück? Diese enigmatische Symphonie für Klavier mit dem unenträtselbaren, schier endlosen langsamen Satz und dem klaviertechnisch wie hörps...
Neue Musik, spannend wie ein guter Krimi
Das Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly beeindruckte mit einer Novität für Orgel und Orchester von Thomas D. Schlee.
Eine Erstaufführung – und das Publikum lauscht gebannt, das kommt nicht alle Tage vor. Mit ,,Ich rufe zu dir" ist Thomas Daniel Schlee gelungen, was der Untertitel verspricht, e...
Wagner erobert Rom
„Rheingold". Kirill Petrenko gab mit der Accademia di Santa Cecilia einen Vorgeschmack auf den Jubiläums-"Ring" der kommenden Bayreuther Festspiele.
Die Schatten von Bayreuth reichen bis auf die Piazza Navona. Oder beinahe so weit. Im römischen Parco della musica, im Norden der Stadt, bat die Akademie der Heiligen Cäcilie zum ko...
Liebenswerte Klischees im Rössl
Bühne Baden. Robert Herzl nutzt eine Chance: Die Wiederentdeckung der Originalpartitur des Meisterwerks von Benatzky & Co. gibt auch Gelegenheit zur Selbstironie.
Eine große Revue war es einst – und keineswegs im Salzkammergut, sondern in Berlin. Dort kam das ,,Weiße Rössl" 1930 im Schauspielhaus zur Uraufführung...
Warum die Philharmoniker doch außerordentlich sind
Wiens Meisterorchester geht mit Franz Welser-Möst auf Tournee – und spielt nicht, was alle anderen bei solchen Gelegenheiten auch spielen.
Orchester auf Reisen – das ergibt seit Langem ein ewig gleiches Bild: Die Programme bestehen nach der Pause in der Regel aus Symphonien wie Mahlers Erster oder ...
Die Wiener Philharmoniker entkräften Adorno
Musikverein. Unter Franz Welser-Mösts Leitung musiziert man Bruckner wie in guten alten Zeiten – und erreicht mit Frank Peter Zimmermann bei Bergs Violinkonzert einzigartiges Niveau für die Wiener Schule.
Irgendwo schreibt Theodor W. Adorno einmal, selbst sein über alles geliebter Lehrmeister Alban Berg s...