"Don Quixotes Tod, das vergesse ich nie"
Interview. Nach 32 Jahren verlässt Thomas Angyan den Musikverein. Im Gespräch erinnert er sich an emotionale Momente.
Zweiunddreißig Jahre lang hat Thomas Angyan als Generalsekretär, später als Intendant die Geschicke der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien geleitet. Geht man mit ihm noch einmal durchs Haus, erinnert er sich an seinen allerersten Eindruck vom "Goldenen Saal". Er war noch ein Kind, als ihn die Eltern in ein Konzert mitnahmen - und es waren nicht die Karyatiden, die Klein Thomas besonderen Eindruck machten, sondern die Musik. Und das gar nicht plangemäß: "Es gab damals", erzählt Angyan, "eine Programmänderung. Man spielte Bruckners Neunte." Gerade kindergerecht war das nicht. Aber das sagt man ja auch von der Märchenoper "Hänsel und...
Oper und Konzert, am liebsten mit Picknick
Der österreichische Festspielbetrieb kommt wieder in Gang. Veranstalter, die Freiluftspektakel anbieten können, sind heuer eindeutig im Vorteil.
Unter freiem Himmel dürfen sich schon wieder weitaus mehr Leute zu kulturellen Veranstaltungen zusammenfinden als zuletzt. Damit wird auch ein Festspielbetrieb im...
Die perfekte Guglhupf-Bäckerin
Nachruf. Kabarett-Legende und Nestroy-Preisträgerin Lore Krainer ist Freitagfrüh im 90. Lebensjahr in Oberwaltersdorf gestorben. Sie beherrschte den Sprachwitz nach Noten.
Zunächst einmal war sie eine singende Wirtin. Die geborene Steirerin betrieb mit ihrem Mann, einem Buffo-Tenor, den Grazer Girardi-Keller und trug dort ihre ersten kritischen Lieder vor. Und zwar so, dass Kabarett-Urgestein Gerhard Bronner an ihr nicht vorbeigehen konnte. Er wusste, was es heißt, gute Texte musikalisch griffig zu unterlegen, also wusste er auch, dass er mit Lore Krainer den dramaturgischen Motor seiner Sonntagmorgensendung "G...
"In Wien liebt man vor allem große Stimmen"
Dominique Meyer hat zehn Jahre lang die Wiener Staatsoper geleitet. Im "Presse"-Gespräch erinnert er sich an große und dramatische Momente mit Beczaa, Netrebko und Keenlyside - und erklärt, wie er "sein" Ensemble geführt hat.
Die Presse: Wenn Ihre Direktionszeit Revue passieren lassen, erinnern Sie sich an einen besonderen Glücksmoment?
Dominique Meyer: Was mir sofort einfällt, ist zum Beispiel der Applaus nach der Premiere von Berlioz' "Trojanern". Das war nicht selbstverständlich - und ein Moment, in dem ich meine Leidenschaft für ein Stück mit dem Publikum teilen konnte. Beglückend war auch der Beifallssturm, der nach der Premiere von Janaceks "schlauem Füchslein" über Otto Schenk hereinbrach, der nach Jahren zurückkehrte.
Und im Repertoire?
Meyers Abschieds-Gala
Staatsoper. Dominique Meyer musste fürs Abschiedskonzert keine Weltstars importieren. Er hat in zehn Jahren Spitzensänger für das ganze Repertoire im Ensemble vereinigt.
Wie sich die Bilder doch so gar nicht gleichen. Erinnern wir uns des Aufgebots an Weltstars, mit dem sich der vorletzte Operndirektor verabschiedet hat? Domin...
Zwischentöne
Wie man ja sagt, indem man zu seinem Vorgesetzten nein sagt
Den großen Tönen der Sänger folgten ebenso fein modellierte aus Politikermund, als es galt, Wiens scheidenden Opernchef zu ehren.
Zwischentöne über Zwischentöne? Über solche, wie sie am Ende der Abschiedsgala von Staatsoperndirektor Dominique Meyer zu vernehmen waren, als Ex-B...
Krassimira Stoyanvoa sang
Staatsoper. Ein "Addio" auf Raten: Mit konzertanten Abenden verabschiedeten sich das Ensemble und die Primadonna Krassimira Stoyanova vom scheidenden Wiener Operndirektor.
Der größte Trumpf von Dominique Meyers zehnjähriger Regentschaft an der Wiener Staatsoper war die konsequente Mixtur aus Stargastspielen und einer wie...
Das unerhörte Wagnis mit schöner Musik
Geburtstag. Kurt Schwertsik, Ensemblegründer, Komponist, Musiker und gesuchter Lehrer, feiert heute seinen 85er.
Die Zeiten haben sich zwar gebessert, aber es ist, ehrlich gesagt, immer noch nicht so, dass der Rezensent voller Vorfreude einen Konzertsaal oder ein Opernhaus betritt, wenn eine Uraufführung ange...
Slawische Seele in allen Stimm-Registern
Das Staatsopern-Ensemble führte souverän durch die musikalische Welt unserer östlichen Nachbarn.
Auf seiner Rundreise durch das Opernrepertoire aller Zonen erkundete das Ensemble der Wiener Staatsoper auch die nähere und fernere slawische Nachbarschaft. Da kommen ja manche der jungen Sänger und Sängerinnen ...
So klingt die Sonnenwende
Ab heute werden die Tage wieder kürzer. Aber zumindest musikalisch können wir das Licht festhalten. Ein Streifzug durch erhellende Szenen der Musikgeschichte, von Haydn bis Schwertsik.
Sonnenaufgang, Sonnenuntergang - sie lassen sich präzis vorhersagen und bergen doch das größte Geheimnis. "Und morgen wird die Sonne wieder...