Eine sanfte Kurskorrektur
Im Gespräch. Andreas Großbauer und Harald Krumpöck, das neue Führungs-Duo der Wiener Philharmoniker, seit Saisonbeginn im Amt, stand erstmals Rede und Antwort.
Die ersten Wochen", so geben Andreas Großbauer und Harald Krumpöck im Verein mit Vizevorstand Helmut Zehetner zu, "waren enorm anstrengend." Nicht nur weil Intendanten, Manager und Medienvertreter die neuen Herren kennenlernen wollten. Fast unmittelbar nach dem Amtsantritt der neuen Orchesterführung folgte der Paukenschlag in der Staatsoper: Franz Welser-Möst legte sein Amt als Generalmusikdirektor und sämtliche Dirigate nieder.
Das trifft die Philharmoniker insofern, als sie in ihrem Brotberuf das Orchester der Staatsoper bilden. Doch funktioniert die Zusammenarbeit mit Staatsopern-Direktor Dominique Mey...
NACHRUF
Sie konnte sogar Musik fotografieren
Die Doyenne der österreichischen Fotokunst starb mit 97. Ihr Name war Synonym für sensible Künstlerporträts.
Lillian Barylli-Fayer ist in der Nacht auf den 14. Dezember friedlich entschlafen. Die notorische Phrase trifft in diesem Fall gottlob zu. Die längst legendäre Fotokünstlerin stand im 98. Lebensjahr, doch kam, wie ihre Familie versichert, der Tod völlig unerwartet. Bis zuletzt war sie hellwach und stets am Fortgang des heimischen Kulturlebens interessiert, jenes Kulturlebens, das sie über lange Jahre so aufmerksam und sensibel mit der Kamera verfolgt und dokumentiert hat.
"Foto Fayer" lautet...
In Salzburg gibt es eine kleine Denkmalschändung zu beklagen. In Amerika rätseln Filmkritiker, was ein Schauspielstar alles wissen muss.
Christoph Waltz muss zur Wahrheitsfindung nicht reden
Die Salzburger Polizei muss sich mit der Frage herumschlagen, ob der Fall eine Art von Leichenfledderei darstellt oder doch dem puren Vandalismus zuzurechnen...
Beim Heiligen Gral der Oper
Im Gespräch. Mit der amerikanischen Sopranistin Erin Morley feiert ein hoffnungsvoller Jungstar der internationalen Opernszene im Staatsopern-"Rigoletto" das Österreich-Debüt.
Es ist meine erste Aufführung an der Staatsoper, meine erste in Wien, ja, meine erste überhaupt in Österreich - ein bisschen viele Debüts in einem" sagt die junge Sängerin strahlend: Erin Morley ist die Gilda in der Neuinszenierung von Verdis "Rigoletto", die am 20. 12. Premiere hat. International ist sie längst ein Star, viel beschäftigt an der New Yorker Metropolitan Opera, jüngst Konstanze in der von Philippe Jordan dirigierten Premiere von Mozarts "Entführung aus dem Serail" in Paris (wir berichteten).
"Gut, dass ich die Partie schon öfter gesungen habe", sagt sie mit Bezug auf die G...
In Europa schließen Opernhäuser, Symphonieorchester werden abgeschafft, Kultur wird allseits zur Spielsache.
Niemanden schert es, ob Fundamente bröseln
Bildung wäre: Im Innersten zu begreifen, dass Kultur zu den Notwendigkeiten gehört.
Wer die Nerven hat, inmitten der zum Teil stürmischen Nachrichtenlage auch noch die europäische Kulturfront im Au...
Husarenritt und Bildertheater
Im Gespräch. Der Tenor räsoniert während der Proben zu Lev Dodins Staatsopern-Neuinszenierung von Mussorgskys "Chowanschtschina" über den Musiktheaterbetrieb und sein heutiges, höchst ungewöhnliches Linzer Lied-Projekt.
Herbert Lippert gehört zu den Unermüdlichen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Während der Vorbereitungen zu einem höchst ungewöhnlichen Liedprogramm, das heute, Mittwoch, im Linzer Brucknerhaus Premiere hat - Musik, bildende Kunst und Videoinstallationen verbinden sich darin auf innovative Weise -, plaudert der Tenor über seine aufregenden Bühnenerfahrungen der jüngsten Vergangenheit. Nicht genug damit, dass er sich mit Wagners Tannhäuser eine der heikelsten Partien des schweren Fachs erarbeitet hat. In der Phase der Vorbereitungen zur Premiere i...
Heutzutage dirigieren sogar weltreisende Superstars längst nicht mehr nur Beethoven, Brahms oder Verdi. Strawinsky und Co. haben das Sagen.
Wien ist moderner als »Wien modern« glauben macht
Diese Woche wird Wien wieder modern. Wobei die Zuschreibung noch in einem viel umfassenderen Sinn zuzutreffen scheint, als es auf den ersten Blick den Anschei...
Musiker lieben die fremden FedernKomponisten haben schon geklaut, lang bevor das Plagiat klagbar wurde.
Die Musik kommt mir äußerst bekannt vor", singt Leporello, wenn während Don Giovannis Diner eine Melodie aus dem "Figaro" gespielt wird. Quasi im selben Atemzug erklingen bei der Tafelmusik allerdings nicht nur Mozart, sondern auch andere zeitg...
Die jüngsten Klassikinterpreten "verkauft" man heutzutage erfreulicherweise schon im Dutzend und vermarktet sie europaweit.
"A Star Is Born", hieß es früher - längst herrscht der Plural
Wiens klassisches Konzertleben ist im internationalen Vergleich von einzigartiger Vielfalt. Wer die Programme der beiden großen Konzertveranstalter überblickt, kan...
Das Wort "Spielplanpolitik" erfuhr in den vergangenen Tagen eine erstaunliche Vertiefung seiner Bedeutung.
Worum sich ein Operndirektor kümmern sollte
Wer macht den Spielplan? Der Intendant?Der Agent? Weit gefehlt.Die Political Correctness!
Wiens Ex-Burgtheater-Direktor Bachler hat in einem Interview ver raten, dass ein Musiktheater-Intendant ledi...