Alle Beiträge von sinkothekar

Zum Tod von Edith Mathis

Eine Sopranstimme voll unschuldiger Schönheit

Die Schweizer Sängerin starb 86-jährig. Daheim auf den großen Opernbühnen der Welt, war sie für Karajan, Böhm, Bernstein und Kleiber erste Wahl. Sie sang unvergleichlich rein und klar Mozart bei den Salzburger Festspielen. Führende Komponisten schufen neue Opernpartien für sie.

In Zeiten des Wirtschaftswunders gehörte sie zum internationalen Traum-Ensemble, das stilbildend wirkte: Edith Mathis war dabei, wenn Karl Richter Bach aufnahm, Herbert von Karajan Haydns „Schöpfung“, Carlos Kleiber Webers „Freischütz“ oder Karl Böhm Mozarts „Figaro“ - mit Gundula Janowitz, Hermann Prey und Dietrich-Fischer-Dieskau, in einer Konstellation also, die sich in der Opernrealität schon deshalb kaum je ergeben konnte, weil die beiden Herren nicht miteinander konnten.

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Joseph Joachims Stradivari erzielt Rekordpreis

Joseph Joachim mit seiner Stradivari

Eine 300 Jahre Meistergeige, von Antonio Stradivari in seiner »Goldenen Periode« gefertigt, erzielte bei einer Versteigerung in New York den dritthöchsten Preis, den je ein historisches Musikinstrument bei einer Auktion erreicht hat. 11,3 Millionen Dollar (das sind umgerechnet knapp elf Millionen Euro) bezahlte ein anonymer Bieter für das Instrument, das früher dem legendären Geiger Joseph Joachim gehörte.

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Wie geht es denn der MET?

Ö1 überträgt heute »Tosca« aus der New Yorker Metropolitan Opera. Eine Zeitlang steht die Aufnahme dann auf dem Onlineportal des Senders zum Abruf bereit.

New Yorks Opernhaus schlittert von einer Krise in die andere. Seit Nine-Elven, als die Abonnenten davongelaufen waren, hat sich die Metropolitan Opera in Wahrheit nicht mehr erholen können. Das ...

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Mozarts Hornkonzerte, vermehrt!

NEUE CD - MOZARTS HORNKONZERTE - NEUE STÜCKE "GEFUNDEN"

Mozart-Konzerte können allerhand Überraschungen bieten
Die Neuaufnahme der Hornkonzerte mit Alec Frank-Gemmill enthält auch bisher „Unerhörtes“ - und jedenfalls mehr als die bisher bekannten vier Werke.

Die vier Hornkonzerte Mozarts muss jeder Hornist, der etwas auf sich hält, aufgenommen haben. Es gibt Legenden unter den bis dato festgehaltenen Interpretationen - und es gibt immer wieder Überraschungen, wenn eine neue CD erscheint: Die jüngste Einspielung stellt (wenn auch nicht zum ersten Mal) bereits die Vierzahl in Frage! Wie viele Hornkonzerte hat Mozart denn nun geschrieben?

Alec Frank-Gemmill, eine Musikerlegende in seiner britischen Heimat, war lange Zeit der allseits anerkannt virtuose Solohornist des Schottischen Kammerorchesters, eher er nach Göteborg übersiedelte. Als Solist hat er nun mit dem Schwedischen Kammerochester unter Nicholas McGegan eine eloquente Neuaufnahme der Mozartschen Hornkonzerte vorgelegt, die tatsächlich in der vordersten Liga der klassischen Produktionen mitspielt (BIS Records).

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Hamburg bekommt ein neues Opernhaus

Seinesgleichen geschieht heutzutage nicht oft: Ein deutscher Milliardär »schenkt« der Stadt Hamburg ein neues Opernhaus. Es soll in der Hafencity – als in der Nähe der längst zum Wahrzeichen gewordenen »Elbphilharmonie« errichtet werden. Für das alte Opernhaus der Stadt, errichtet 1955, das sanierungsbedürftig ist, aber unter Denkmalschutz steht, w...

 

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Zum Tod von Peter Schmidl

Der philharmonische Soloklarinettist starb 84-jöhrig
Sein Spiel hat mindestens eine Generation von Wiener Musikfreunden fürs Leben geprägt: So musste eine Klarinette in Wien klingen! Heller, doch satter Ton, geschmeidige, doch rhythmisch prägnante Phrasierung – nachzuhören etwa in der Aufnahme des Mozart-Konzerts mit seinen philharmonischen Kollegen unter Leonard Bernstein. Mit Peter Schmidl ist am vergangenen Samstag eine Musikerlegende gestorben.

Zur Welt gekommen war Schmidl im mährischen Olmütz am 10. Jänner 1941. Vater und Großvater waren bereits Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker gewesen. Peter Schmidl machte zunächst zwar ei...

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Friedrich Gulda zum Gedenken


Sein glückliches Publikum hat Friedrich Gulda unglücklich gemacht


Erinnerungen an einen bedeutenden österreichischen Musiker, der vor 25 Jahren von uns ging. Sein multikultureller Ansatz kam vielleicht zu früh

Es war an Mozarts Geburtstag. Einer der größten Wiener Musiker sei im 70. Lebensjahr dahingegangen, hieß es. Wenige Monate zuvor hatte er in zynischem Aktionismus seinen Tod verkünden lassen, um wenig später eine „Auferstehungs-Party“ zu feiern. Aber diesmal war es wahr: Friedrich Gulda war tot.

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Otto Schenks Inszenierungen im Stream

NUR WENIGE TAGE – STAATSOPER IM STREAMING – KOSTENLOS– ERINNERUNGEN AN OTTO SCHENK

Die Staatsoper stellt ab Freitag 19 Uhr bis Ende Jänner einige ihrer noch im Fundus befindlichen Regie-Arbeiten Otto Schenks auf ihrer Streaming-Plattform online.

Bis 31. Jänner sind »Fidelio«, »Der Rosenkavalier«, »Der Liebestrank«, »Die Fledermaus«, »Die Meistersinger von Nürnberg« und »Das schlaue Füchslein« kostenlos abrufbar, darunter etwa die legendäre Wiederaufnahme der Richard-Strauss-Inszenierung unter Carlos Kleiber, Wagner unter Christian Thielemann, aber auch die Janáček-Produktion, die 2014 nach langer Abwesenheit die umjubelte Rückkehr Schenks als Regisseur ins Haus am Ring markierte, eine Zauberoper, deren Mitschnitt nicht auf DVD erschienen ist, die also für Interessenten nur für kurze Frist nun (kostenlos) abrufbar ist!

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Thomas D. Schlee: Orchesterwerke

NEUE CD – MUSIK ZU ENTDECKEN – THOMAS D. SCHLEE

Neue Musik als akustische Abenteuerreise


Thomas Daniel Schlees jüngste CD schickt den Hörer auf akustische Suche nach Spuren der Schönheit.


Seine Musik, so bekannte Thomas Daniel Schlee einst, suche „nach den Spuren von Schönheit und Ausdruckstiefe, die von Tonkonstellationen ausgehen“. Womit er ein zentrales Problem benennt: Schönheit und Ausdruckstiefe, danach suchen Musikfreunde wohl immer, wenn sie Musik hören. Und sie werden dabei von den Schöpfern der seit 100 Jahren so genannten Neuen Musik allzu oft enttäuscht.

NEUE MUSIK, DIE NICHT ENTTÄUSCHT

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Tetelmans Staatsoperndebüt erneut verschoben

Das Debüt eines der derzeit gesuchtesten Tenöre an der Wiener Staatsoper mußte wegen einer akuten Erkrankung des Künstlers erneut verschoben werden: Jonathan Tetelman soll nun am Mittwch dieser Woche erstmals in Mascagnis »Cavalleria rusticana« auf der Bühne erscheinen. Die erste Vorstellung der Serie mußte er absagen. Damit wurde sein lang erwartetes Debüt im Haus am Ring erneut verschoben.

... neben Garanca und Kaufmann

Dabei wäre der Doppelabend mit Leoncavallos »Bajazzo« so etwas wie ein Gipfeltreffen geworden: Die Bühnenpartnerin Tetelmans in »Cavalleria rusticana« wäre nämlich Elina Garanca. Und die Titelrolle im zweiten Werk singt Jonas Kaufmann. Und nicht nur das: Kaufmann überraschte seine Fans damit, daß er nicht nur den Canio sang, sondern den – eigentlich dem Bariton zugedachten – Prolog vor dem Vorhang.

WELCHER TENOR SANG AUCH DEN »BAJAZZO«-PROLOG?

Da kamen bei den Wiener Stammbesuchern Erinnerungen hoch. Heftig wurde nach der Aufführung debattiert, wer denn dieses Kunststück an der Staatsoper schon ausprobiert hätte. Der Name Placido Domingos wurde genannt – aber das entpuppt sich beim Studium der Annalen als Irrtum. Der vom Bariton zum Tenor und dann wieder zurück verwandelte Tausendsassa hätte das natürlich können; aber er hat es – in Wien zumindest – nie getan.

DOPPELSPIEL AN EINEM ABEND: EIN TENOR, ZWEI OPERN

Es war ein anderer Tenor, der im Haus am Ring den Bajazzo und den Prolog des Tonio gesungen hat, einer der auch das gar nicht so häufige Kunststück wagte, die Tenorpartien in beiden Werken am selben Abend zu singen.

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