Mit dem südafrikanischen Tenor Johan Botha erschien mehr als nur ein strahlender Gralsritter im internationalen Opern-Business.
Es war Staunen erregend. Nach drei Stunden Aufführungsdauer stützte die mächtige Erscheinung des Schwanenritters die Hände aufs Schwert und begann die berüchtigte Gralserzählung zu singen, als gälte es, ein zartes Schubertlied zum Klingen zu bringen. Es war Johan Bothas Debüt als Lohengrin in der Wiener Staatsoper und die Musikfreunde der Stadt waren sich hernach einig: Einen solchen strahlenden Helden hatte man seit Menschengedenken nicht mehr erlebt. So sicher, so mühelos, in allen Lagen belkantesk klangen Wagnersche Heldenpartien nur auf historischen Aufnahmen.
Geboren am 9. Juli 1963 Crewe in der englischen Grafschaft Cheshire, studierte an der Oxford University und verdiente sich die ersten Sporen als Tenor seit 1985 in Auftritten mit den Originalklang-Ensembles Taverner Consort und London Baroque. Zu seinen Förderern gehört auch Sir Yejudi Menuhin, der ihn zum Festival nach Gstaad einlud, aber auch sein New York Debüt in einer Aufführung des Mozart-Requiems dirigiert.
Sie war ein Stimm-Phänomen, wie es in der jüngeren Opern-Vergangenheit kaum ein zweites gegeben hat: Ihre Koloraturgewandtheit war legendär und leitete eine Renaissance des Belcanto-Repertoires im internationalen Opernbetrieb ein. Für Edita Gruberova setzten Intendanten weltweit immer wieder Donizetti- und Bellini-O...
Die Schönheit der Stimme, die weich, rund und dabei leuchtend strömenden Vokallinien - wer dabei war, als die Baltsa noch nicht die Baltsa war, sondern eine ungemein talentierte Sängerin aus Griechenland, die das Callas-Stipendium gewonnen hatte, der erinnert sich, wie das Publikum im zweiten Akt des Figaro atemlos der Canzonetta dieses j...
Wendy Fine kam am 19. Dezember 1943 in Durban (Südafrika) zur Welt. Dort begann sie auch ihre Ausbildung, die sie dann in Wien beendete, wo einer ihrer Lehrer, der Pianist Erik Werba, zu ihrem ersten wichtigen Förderer wurde.
Vom Stadttheater im schweizerischen Bern kam sie 1964 nach dem Sieg beim Wiener Mozart-Wettbewerb an die Wiener Staatsoper. In jener Zeit entstanden erste Schallplattenaufnahmen, darunter von Ludwig van Beethovens seltener gespielten Werken wie der Schauspielmusik zu Egmont (unter Heinz Wallberg) oder des Oratoriums Christus am Ölberge.
Einer der Lieblings-Tenöre des Wiener Opernpublikums
In den siebziger Jahren war Giacomo Aragall beinahe so etwas wie ein » Haustenor« der Wiener Staatsoper. Seine Auftritte in Rigoletto, Traviata, La Boheme, Manon und Tosca sind unvergessen.Seiner Nervosität zum Trotz hat dieser Sänger doch so gut wie immer überragende Leistungen geboten. Vielleicht war sein sensibles Nervenkostüm sogar notwendig, um dermaßen vollendete Rollencharakterisierungen zu bieten, wie sie ihm offenbar selbstverständlich waren. Einer Weltkarriere, die seinem Können entsprochen hätte, stand es jedoch im Wege.Wie auch immer: Die Wiener Opernfreunde sind dankbar, daß Aragall ihnen über Jahre hin gezeigt hat, in welche Höhen psychologisierender Intensität ein großer Gestalter seine Stimme führen kann.
Aragalls Comebac...
Tochter des deutschen Baritons Willi Domgraf-Fassbaender und der Schauspielerin Sabine Peters. In den Sechzigerjahren Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, die auch danach ihr Stammhaus blieb. Legendär dort ihre Interpretation von Richard Strauss‘ »Rosenkavalier« unter der Leitung von Carlos Kleiber.
Als begnadete Sing-Schauspielerin war sie für Jahre nicht nur für Dirigenten, sondern auch für Regisseure erste Wahl im Mezzo-Fach. In Herbert von Karajans »Rheingold«-Verfilmung ist sie die Fricka. Unter Karl Böhm sang sie an der Seite von Gundula Janowitz bei den Salzburger Festspielen die Dorabella in »Così fan tutte«.
Am Beginn ihrer großen Karriere steht der Name einer bedeutenden Kollegin: Janet Baker gewann 1956 in London den Kathleen Ferrier Preis. Dieses »Mozartjahr« markierte auch in ihrem Studium eine Zäsur: Aus ihrer englischen Heimat übersiedelte die junge Künstlerin nach Salzburg, um ihre Ausbildung am Mozarteum abzuschließen. Ihren ersten pr...
1933 - 2018
Gewiß, es sind große Interpretinnen im Sopranfach nachgerückt, es gibt sie, die Diven, die Primadonnen des angehenden XXI. Jahrhunderts. Und doch hat man im Oktober 2018 allenthalben gelesen, daß »die letzte Primadonna«, Montserrat Caballé, 85-jährig in ihrer Heimatstadt Barcelona nach langer Krankheit gestorben sei.
1929 - 2000
Angelika Kirchschlager und Adrian Eröd, die beiden Namen mögen gleich ganz zu Beginn stehen, denn sie dokumentieren Walter Berrys letzte künstlerische Taten. Seit Jahren war der 1929 in Wien geborene Sänger als Pädagoge tätig und war damit, die genannten Zöglinge beweisen das, so erfolgreich wie über die Jahrzehnte hin als Opernstar.