Inszenierungen als gute Aktien
Warum die Kunstform Oper nicht in die Krise kommt und wie der Musiktheatermacher junge Talente zu Weltstars formen kann.
Ioan Holender: Aber wir reden jetzt nicht über den Opernball . . . !
Die Presse: Na ja, in der Woche, in der er stattfindet . . .
Holender: Wenn ich nachlese, wie man mich schon vor zehn Jahren angegriffen hat, nur weil ich gefragt habe, wie sinnvoll dieser Ball in diesem Haus ist, dann kann ich nur sagen: Es hat sich nix geändert. Ich muss das nicht mehr diskutieren. Aber ich kann nachrechnen, was diese Veranstaltung kostet. Jeder kann das. Er muss nur den reduzierten Spielplan der Staatsoper zwei Wochen vor und nach dem Ball anschauen.
Sie haben ja wohl noch ganz andere Probleme als dieses hausgemachte. Wie wirkt sich denn die Wirtschaft...
Extreme mögen wir nicht. Am Theater jedenfalls scheint das die Maxime zu sein. Zwar kann die Darstellungsform - auf den Sprechbühnen vor allem - gar nicht grausig genug sein. Aber das Darzustellende, das, um das es eigentlich gehen sollte, möge schön das Gleichgewicht halten zwischen allzu tiefgründig-p...
Intendanten haben's schwer. Das leidige Problem, welchen Regisseur man für eine Neuinszenierung verpflichten soll, ist ja wirklich kaum zu lösen. Liefert einer einmal eine brauchbare Produktion, die dem Stück gerecht wird und doch in einem Ambiente spielt, das durchaus als zeitgemäß bezeichnet werden kann - also dem Mod...
Weg mit den Subventionen, sagt Sena Jurinac, bewusst provokant im nebenstehenden Interview. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Vertreterin des einstmals bedeutenden Wiener Sängerensembles eine so scheinbar paradoxe Forderung erhebt. Auch Gundula Janowitz meinte - auf die Krise der Oper angesprochen - einmal bündig...
Eine Glosse, erschienen im Gefolge der Neuproduktion des Lohengrin durch Barrie Kosky. (6. XII. 2005)
Regietheater ist nicht gleich Regietheater
Dreißig Jahre lang stand die vorletzte "Lohengrin"-Inszenierung auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Das wurde vielen im Zuschauerraum bewusst, als sie der hässlichen Bühnenbilder der so genannte...
REGIETHEATER
Wer darf bestimmen, wie eine Oper zu Ende geht? Der Textdichter? Der Komponist? Oder doch eher der Regisseur?
Münchens Opernintendant, der Ex-Schauspieler und –Burgtheaterdirektor Klaus (seit Amtsantritt in München: Nikolaus) Bachler, votiert, wie nicht anders zu erwarten, für die Regisseure. In einem Rechtsstreit mit den Erbe...