2008 in Shanghai gegründet, vereint das Simply Quartet mittlerweile Musiker aus drei Kulturkreisen: Primgeiger Danfeng Shen und Bratschist Xiang Lyu kommen aus China, Sekundgeigerin Antonia Rankersberger aus Österreich und der Cellist, Ivan Valentin Hollup Roald, aus Norwegen. Von Anfang an hat es sich das Ensemble zur Aufgabe gemacht, nicht nur die »klassischen Kanon« der Quartettliteratur zu pflegen, sondern sich auch für Werke zu interessieren, die jenseits der europäischen Musik-Tradition entstanden sind.
Die vollständige Berg-Tour
Gesamt-Ausgabe der Aufnahmen des legendären Wiener Ensembles in einer Box mit 62 CDs und allen Video-Aufnahmen auf DVD.
Vor 50 Jahren debütierte das prägende Kammermusikensemble. Zum Jubiläum des Alban Berg Quartetts erscheint die Gesamtedition.Auf den Tag genau vor einem halben Jahrhundert war in der "Presse" vom "Wunder namens Alban Berg Quartett" zu lesen. Das klang nach journalistischer Übertreibung, doch in diesem Fall waren die Kommentatoren - und vor allem: Das Publikum - weltweit geneigt, die Charakterisierung jahrzehntelang fortzuschreiben.
Das Alban Berg Quartett überstand Wechsel an den mittleren Pulten ...
Im Herbstkatalog 2013 von Universal fanden sich Umschnitte veritabler Schallplatten-Klassiker, deren einer im Bewußtsein der Sammler stets präsent war: Das LaSalle-Quartett spielt das Gesamtwerk der großen Trias der Wiener Moderne, Schönberg, Berg, Webern.
Abschied von einem Welt-Ensemble
Alban Berg Quartett. Gespräch mit Primgeiger Günter Pichler, der das legendäre Ensemble mitbegründete und dieser Tage auf die unwiderruflich letzte Tournee führt.
Eine Ära geht zu Ende. Die letzten Wiener Auftritte des Alban Berg Quartetts sind Geschichte. Anfang der Siebzigerjahre gegründet, hatte das Ensemble bald Epitheta wie "bestes Streichquartett der Welt" geerntet. Nach zwei Wechseln in den Mittelstimmen hieß die Besetzung seit 1981 Günter Pichler (Violine 1), Gerhard Schulz (Violine 2), Thomas Kakuska (Bratsche) und Valentin Erben (Cello). Konzertzyklen in aller Welt setzten Standards in Sachen Klassiker-Interpretation ebenso wie in den konsequent aufgenommenen Werken der musikalischen Moderne.
Von den Begegnungen mit den führenden Komponisten de...
INTERVIEW
»Wien ist noch eine Oase«
Günter Pichler, Primgeiger des Alban Berg Quartetts, im Gespräch über die Zukunft der Kammermusik und den internationalen Musikbetrieb.
Das Alban Berg Quartett, gleich nach seinem Debüt im Wiener Konzerthaus, Anfang der siebziger Jahre, als "Wunder" bezeichnet und innerhalb kurzer Frist zum meistgesuchten Kammermusikensemble der Welt aufgestiegen, musiziert schon seit mehr als drei Jahrzehnten auf allerhöchstem Niveau. Zweimal haben innerhalb der ersten zehn Jahre Musiker gewechselt. Die heutige Besetzung mit Günter Pichler, Gerhard Schulz, Thomas Kakuska, Valentin Erben blieb jedoch seit Anfang der Achtziger unverändert.
Kontinuität und Perfektionsstreben sorgen für den gleich bleibenden internationalen Rang des Alban Berg Quartetts, das in aller Welt...
gegründet 1947
Das Amadeus Quartett war zu Zeiten das führende Quartett-Ensemble der Welt. Es firmiert in den Lexika als "britisches Streichquartett", obwohl drei der Mitglieder Wiener Provenienz waren. Vor dem nationalsozialistischen Terror geflüchtet, fanden sich die drei Geiger und Studenten Max Rostals, Norbert Brainin, (* 1923), Siegmund Nissel (* 1922) und Peter Schidloff (* 1922 Wien) in einem Anhaltelager für »feindliche Ausländer« in England.
Schidlof wechselte zur Bratsche. Man tat sich mit dem aus London gebürtigen Cellisten Martin Lovett (* 1927) zusammen und gab 1948 - noch nicht unter dem dann so berühmten Namen - in der Londoner Wigmore Hall ein folgenreiches Debüt-Konzert.Als Amadeus-Quartett eroberten sich die vier, die bis zum Tod Nissels in der selben Besetzung musizier...
1946 gebründet, entwickelte sich das Borodin Quartett nach einigen anfänglichen Experimenten in wechselnder Besetzung zu einem der bedeutendsten Streichquartette der Welt - und zum führenden Kammermusik-Ensemble der damaligen Sowjetunion.
Die Besetzung der Glanzzeit des Quartetts lautete:
Rostislav DubinskyJaroslav Alexandrov Dmitri Schebalin Valenti Berlinski
In dieser Konstellation wurde die Musikergemeinschaft zu einer bedeutenden Konstante im Leben des Komponisten Dmitri Schostakowitsch, in dessen Spätwerk die Gattung des Streichquartetts einen außerordentlichen Platz einnimmt - das Borodin Quartett hat die Werke international bekannt gemacht - wenn Schostakowitsch auch die Uraufführungen in der Regel mit einem anderen Ensemble, dem Moskauer Beethoven Quartett einstudierte, das welt...
Ein Quartett im Rang eines Säulenheiligen – für die Conaisseurs der Kammermusikfreunde war dieses Ensemble das perfekte Äquivalent zum Dirigenten-Komponisten Leonard Bernstein und dem Pianisten Van Cliburn, der es schaffte, mitten im Kalten Krieg als Amerikaner den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb zu gewinnen.
Abgesehen vom berühmten Budapester Streichquartett, das bald nach seiner Gründung ausschließlich aus russischen Musikern bestand, kamen etliche bedeutende Quartett-Formationen aus Ungarn. Die Namen Léner-, Végh- oder Tatrai-Quartett haben unter Musikfreunden nach wie vor einen guten Klang. Auch das von Sandor Végh 1935 gegründete »Ungarische Streichquartett« konnte sich in die vorderste Liga der internationalen Kammermusik-Ensembles spielen. Végh wechselte kurz nach der Gründung hinter Zoltán Székely ans zweite Geigenpult - und verließ sein Ensemble 1940, um sein eigenes Quartett zu gründen.
Das Ungarische Streichquartett begann seine Laufbahn mit einem Paukenschlag: In der ersten Spielzeit vertraute Béla Bartók den Musikern die ersten europäischen Aufführungen seines Fünften Streichquart...
Rudolf Kolisch, der Schwager des Komponisten Arnold Schönberg, war von Anfang an einer jener Musiker, die sich in den Aufführung des von Schönberg gegründeten Vereins für musikalische Privataufführungen engagierten. Nach unliebsamen Erfahrungen bei etlichen Ur- und Erstaufführungen neuer Werke, sollten in diesem Rahmen – bei strengem Verbot von Beifalls- oder Mißfallensäußerungen neue Werke oder schwer verständliche Stücke des klassischen Repertoires nach eingehender Probenarbeit in mustergültigen Aufführungen präsentiert werden.