Tiefland" an der Wiener Volksoper - ein Premierenerfolg, wie er rauschender nicht sein könnte. Die Mundpropaganda verbreitet die Nachricht wie ein Lauffeuer - und schnell wird sich herausstellen, dass die sechs Aufführungen, die man angesetzt hat, restlos überbucht sein werden. Und dann? Dann wird man wieder ausgiebig ...
Die Austriazismen werden ausgemerzt, so schrieb meine Kollegin Anne-Catherine Simon in ihrem klugen Leitartikel am Montag. Sie bezog sich dabei auf den Buchmarkt und hatte natürlich vollkommen recht, denn die schleichende "Verdeutschung" des Österreichischen hat längst so weit um sich gegriffen, dass ihr selbst dort gehul...
Es gibt Repertoirestücke, die erfreuen sich anhaltender Popularität, zählen aber doch zu den schwer überwindlichen Schwierigkeiten für Interpreten. Beethovens Neunte Symphonie gehört dazu. Eigentlich, so meinte Sonntagabend eine wirkliche Kennerin, hat seit Furtwängler jeder Dirigent mit dieser Partitur seine liebe Not. Selbs...
Die Callas und was wir nicht können
Am 16. September 1977 gab man in der Wiener Staatsoper "Norma". Das war damals eine Besonderheit, denn die Produktion der Bellini-Oper war relativ neu und schien vielen ein erneuter Beweis, dass Opern dieses Zuschnitts hierzulande einfach keine Chance im Repertoire haben. Die zahlreichen Versuche späterer Direkti...
Zukunftsfragen im Wiener Musikbetrieb - die Volksoper muss sich aus ihrem Image-Tief manövrieren, dem Konzerthaus kommen wichtige Mitarbeiter abhanden. Während mit Staatsoper und Musikverein zwei Flaggschiffe offenbar ohne Existenzprobleme auf Erfolgskurs segeln, droht, scheint es, an den zweiten Adressen der Abstur...
So spannend das Konzertprogramm der diesjährigen Salzburger Festspiele ausfällt, so ernüchternd die Niveauuntersuchung bei den Besetzungen der Opernproduktionen. Was an dieser Stelle bereits für die Sängerensembles angemerkt wurde, muss nach Absolvierung der Premieren auf die Dirigenten ausgedehnt werden: Salzbu...
Wenn ich höre, dass Anna Netrebko ihren Festspielauftritt abgesagt hat, frage ich mich, was das Publikum des Konzertes gesagt hätte, wenn die Vielgeliebte aufgetreten wäre und ihren züchtigen Part in Pergolesis "Stabat mater" gesungen hätte. Weit und breit keine "Netrebko-Show", wie ein Festspielgast im Vorjahr einmal ...
Beim Durchlesen des diesjährigen Salzburger-Festspiele-Almanachs, den übrigens Monika Mertl als bemerkenswert sinniges Lesebuch entworfen und redigiert hat, fällt eine bis dato in Salzburg unübliche intellektuelle Vernetzung auf, die freilich gar keinen schulmeisterlichen Charakter aufweist. Markus Hinterhäuser hat die Kom...
Demnächst beginnen in Bayreuth die Festspiele. Hinter den Kulissen bereiten sich dort bedeutende Veränderungen vor. Davon nächstens mehr. Ein Gedanke aber vorweg, aus gegebenem Geburtstagsanlass: In Bayreuth hat man über die Jahre hin stets die Förderung von Talenten betrieben. Wolfgang Wagner gelang es, nicht...
Im launigen Gespräch gab der designierte Direktor der Staatsoper, Dominique Meyer, ein sehr prononciertes Statement für die Erhaltung des Repertoire-Betriebs ab. Das hört man in Wien gern - gleich wird auch der Gesetzesauftrag an die Bundestheater zitiert. Und doch gehört Mut dazu, denn international wimmelt es nur so v...