Schlagwort-Archive: pianisten

Interview Rudolf Buchbinder

"Wir leben in einer Zeit der Schubladen"
Im Gespräch. Rudolf Buchbinder über seine Projekte zum Beethoven-Jahr und die aufregende Beschäftigung mit neuen "Diabelli-Variationen", die er bei zeitgenössischen Komponisten in Auftrag gegeben hat. Am 3. März stellt er sie in Wien vor.
10. Februar 2020
Dass Rudolf Buchbinder im Beethoven-Jahr besonders häufig auf den Wiener Konzertpodien erscheinen würde, war klar. Aber der Pianist hat sich besondere Projekte ausgedacht, um seine Leidenschaft für diesen Komponisten aufs Neue zu dokumentieren. Eine der buchbinderschen Konzertserien beginnt kommenden Samstag und ist zwei Tage später auch schon wieder zu Ende. Im Verein mit Nikolaj Szeps-Znaider spielt Buchbinder sämtliche Violinsonaten des Meisters an drei aufeinanderfolgenden Abenden im großen Mus...

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Daniel Barenboim

Der Pianist und Dirigent im Gespräch anläßlich eines Gast-Auftritts im »Musiksalon«, im Jänner 2005
Dirigieren ist gesund
Herbert von Karajan hat einmal in einem besonders emotionalen Moment von Verdis "Otello" ausgerufen: "Ah, das tut gut!" Tut Dirigieren wirklich gut?
Daniel Barenboim: Dirigieren muss gesund sein. Nicht umsonst sind wohl so viele Kollegen so alt geworden, was vielleicht daran liegt, dass es beim Dirigieren zur aktiven Vereinigung der physischen und geistigen Kapazitäten des Menschen kommt. Und dass Musik immer neu ist! Ich denke gern an Artur Rubinstein, der schon Ende achtzig war und immer noch die As-Dur-Polonaise von Chopin gespielt hat. Es ist ihm nicht langweilig geworden!

Wie aufregend ist es für Sie zum Beispiel, wenn Sie mit den Wiener Philharmonikern - wie für ...

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Karlrobert Kreiten

Ein Buch über die ungeheurliche Leichigkeit der Tragödie: Deutschland Anno 1943.

Oliver Hilmes: Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe. Siedler Verlag. 304 S., € 24.70

Schonungslos geht dieses Buch mit seinen Lesern um. Schonungslos, wie es die Fakten aneinanderreiht. Oliver Hilmes hat sich jedes Kommentars enthalten. Er hat Dokumente gesammelt und sie so genau studiert, daß er uns das Gefühl gibt, selbst die alltäglichen Dialoge in seinem Text müßten auf Tonbandprotokollen basieren. Erfunden hat er nichts. „Schattenzeit“ wurde zur Dokumentation der ungeheuerlichen Gleichzeitigkeit von Banalität und Tragödie.

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Menahem Pressler

1923

Jahrzehntelang war Menahem Pressler der Pianist des weltberümten Beaux Arts Trios und setzte mit den Kollegen Daniel Guilet (1955 - 1968) sowie Isidore Cohen (Violine) und Bernard Greenhouse (Cello) Maßstäbe - auch in zahlreichen Schallplattenaufnahmen.
Im Jahr 2013 kehrte Pressler als Solist aufs Podium des Wiener Konzerthauses zurück. Als Einspringer bescherte er dem Publikum eine veritable Sensation.

DIE REZENSION VON 2013
Ein weltberühmter Kammermusiker, 1939 aus seiner Heimat vertrieben, bringt uns die deutsche Klaviertradition zurück.
Es war mehr als die Ehrung eines großen alten Mannes, dass sich das Wiener Publiku...

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Géza Anda

1921 - 1976
In Budapest geboren und in den Klassen Ernst von Dohnányis und Zoltán Kodálys ausgebildet, ließ sich der Pianist 1942 in Zürich nieder. Im Alter von 19 Jahren hatte unter Willem Mengelberg sein Debüt mit Orchester gefeiert.Als Nachfolger von Edwin Fischer leitete Anda ab 1959 die Meisterkurse am Konservatorium von Luzern, ehe er 1969 eine Professur in Zürich übernahm.

Weltberühmt wurde Anda dank seiner Aufnahme des langsamen Satzes aus Mozarts Klavierkonzert in C-Dur, KV 467, für den Soundtrack des Films Elvira Madigan. Der Filmtitel wurde nicht für Andas Aufnahmen auf unzähligen Schallplattencovers mit Aufnahmen dieses Werks in den Siebzigerjahren verwendet und sorgte für reißenden Absatz. Viel beachtet wurde danach die erste Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte Mozarts, ...

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Arturo Benedetti-Michelangeli

1920 - 1995
Der Mann mit dem glasklaren, ebenmäßigen Anschlag - Benedetti-Michelangeli wurde in Brescia als Sohn eines Pianisten-Ehepaares geboren und wollte Geiger werden. Bronislav Hubermann war sein Vorbild.Eine Verletzung zwang ihn zum Wechsel ans Klavier.

WETTBEWERBS-SIEG IN GENF
1939 gewann Benedetti-Michelangeli den Klavierwettbewerb in Genf. Jurymitglied Alfred Cortot nannte den jungen Kollegen einen »neuen Liszt«. Doch der Ausbruch des Kriegs verhinderte zunächst die sich anbahnende Welt-Karriere.In Deutschland kam es aber zu aufsehenerregenden Debüts, etwa 1943 bei den Berliner Philharmonikern unter Ernest Ansermet.Mit seinem ersten Aufreten in London, 1946, war Benedetti-Michelangeli ein gemachter Mann. Er galt als scheu und zurückgezogen, arbeitete besessen an seiner legendäre...

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Isolde Ahlgrimm

1914 – 1995

Schon während ihrer Ausbildung an der Wiener Akademie (bei Emil von Sauer und Franz Schmidt) wandte sich die Pianistin dem Cembalo zu, dem sie seit 1937 ausschließlich treu blieb. Damit wurde sie Seite an Seite mit ihrem Mann, Erich Fiala, einem kundigen Sammler alter Instrumente, zu einer Pionierin der Beschäftigung mit barocker und vorbarocker Musik, was in jenen Jahren noch als exotisch galt.
Ahlgrimm lehrte nach 1945 an der Akademie (der späteren Musik-Universität) in Wien – mit einem Intermezzo, das sie von 1958 bis 1962 ans Salzburger Mozarteum führte.
Ihr Erbe an Tonaufnahmen ist ungemein fruchtbar. Sie spielte im Zuge von zyklischen Gesamtaufführungen in Wien unter anderem das Gesamtwerk Johann Sebastian Bachs für Cembalo ein.
In Sachen Bach war Ahlgrimm eine der ersten, die darauf bestanden, → Die Kunst der Fuge auf Cembalo aufzuführen.

Vor allem machte sie sich aber für in ihrer Zeit noch völlig unbekannte Musik für Tasteninstrumente aus dem Barock stark. Manches von Komponisten wie Sweelinck, Frescobaldi, nicht zuletzt aber in Österreich tätigen Meistern wie Muffat oder Poglietti entriß sie durch ihre Aufnahmetätigkeit der Vergessenheit.
Mit Alice und Nikolaus Harnoncourt nahm Ahlgrimm in den Fünfzigerjahre unter anderem auch Bachs Musikalisches Opfer auf. Die Aufnahme wurde von französischen Nationalbibliothek digitalisiert.

Isolde Ahlgrimms Aufnahme der Händel-Suiten

Jorge Bolet

1914 - 1990

Zwei Schwestern des aus ärmsten Verhältnissen in Havanna stammenden Jorge Bolet hatten es zu einem guten Leben in den USA gebracht - und sie vermittelten ihren kleinen Bruder ans soeben gegründete Curtis Institute in Philadelphia. Dort spielte Bolet im Alter von 12 Jahren vor. Er hatte das Klavierspiel bei seiner zehn Jahre älteren Schwester gelernt.

Am Tag als ich geboren wurde, hörte ich sie Klavier spielen. und danach täglich wieder. Ich wollte nie etwas anderes werden als Pianist.

Am Curtis Institute, dessen Klavier-Abteilung Josef Hofmann leitete, wurde niemand Geringerer als Leopold Godowskys Schwiegersohn David Saperton Bolets Lehrer. Ihm verdankt Bolet seine fabelhafte technische Meisterschaft. Im übrigen wurde Bolet nie müde, seine großen Vorbilder zu bennnen:&nb...

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