Schlagwort-Archive: geiger

Pinchas Zukerman

* 1948
Zukerman ist Sproß einer Familie, die dem Warschauer Ghetto und dem Konzentrationslager Auschwitz entkommen konnte. Er war acht Jahre alt, als er ins Konservatorium seiner Heimatstadt Tel Aviv eintrat. Ein Stipendium der amerikanisch-israelische Stiftung ermöglichte ihm in der Folge, das Studien an der Musikakademie bei Ilona Fehér fortzusetzen.

Übersiedlung nach NY
Während des ersten Israel-Festivals, 1961, erregt das jugendliche Talent die Aufmerksamkeit von Größen wie Pablo Casals und Isaac Stern, deren Rat Zukerman folgt und an die New Yorker Juilliard School wechselt.
Weltkarriere
Isaac Stern ist in New York auch unter seinen Lehrern und vermittelt das Debüt des jungen Geigers beim Festival of Two Worlds in Spoleto (South Carolina). Das war 1966. Ein Jahr danach erspielt sich ...

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Jenny Abel

* 1942
Jenny Abel ist eine der bekanntesten Geigerinnen des XX. Jahrhunderts - nicht zuletzt, weil sie in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Oskar Kokoschka zeichnete einen ganze Zylus von Portraits der Künstlerin, während sie Musik von Bach und Béla Bartók spielte. Dieser Zyklus ist heute im Besitz der Wiener »Albertina«

Abel, geboren im Geburtshaus von Theodor Storm in Husum, galt im Nachkriegs-Deutschland als Wunderkind, wurde vom Besuch der Regelschule befreit, um ab ihrem 13. Lebensjahr in Freiburg studieren zu können. Schon im Jahr darauf war sie regelmäßig zu Gast in der Meisterklasse Max Rostals in London. Auch Henryk Szeryng und Yehudi Menuhin nahmen sich ihrer an. Über ihre erste Schallplatte hieß es in der Zeitschrift Stereoplay:

Was sie eines nicht zu fernen Tages zur best...

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Salvatore Accardo

* 1941
Accardo war 13 Jahre alt, als er erstmals öffentlich konzertierte. Auf dem Programm standen die Capricci jenes Meisters, mit dessen Namen man den seinen gern verbindet: Nicolo Paganini.
In der Folge gewann Accardo die Wettbewerbe von Vercelli (1955), Genf (1956) und Siena (1957), 1958 dann den Paganini-Wettbewerb in Genua.

Accardo war noch nicht 20, als seine Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts weltweit Furore machte. Die 1963 erschienene Einspielung von Lalos Symphonie espagnole versetzte die Rezensenten dann in Euphorie.
In er Folge hat sich Accardo ein breites Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik erarbeitet. Komponisten wie Salvatore Sciarrino schrieben neue Werke für ihn.
Größte Aufmerksamkeit errang Accardo freilich mit seiner Gesamtaufnahme der Violinkonzerte P...

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Josef Suk

1929 geboren in Prag (8. August 8) als Enkel des Komponisten Josef Suk und Urenkel von Antonín Dvorak
1940 Erster Konzert-Auftritt des Geigers
1945 Studium am Prager Konservatorium.
1951 Gründung des nach dem Großvater benannten Suk-Trios
1953 Erste Schallplattenaufnahmen für Supraphon
1956 Erste Aufnahmen des Suk-Trios (Smetana Trio in g-Moll)...

 

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Johanna Martzy

1924 – 1979

Wer den boomenden Vinylmarkt verfolgt, weiß, daß einige Schallplatten mit Aufnahmen von Johanna Martzy astronomische Preise erzielen. Zu den gesuchtesten Vinyl-Scheiben gehört etwa die Einspielung von Antonín Dvořáks Violinkonzert unter Ferenc Fricsay auf Deutsche Grammophon.

Hänssler brachte eine CD in den Handel, die nachvollziehen läßt, wie diese Geigerin zur Legende wurde. Für den SWR nahm Martzy unter Hans Müller-Kray resp. Günter Wand die Violinkonzerte von Mendelssohn und Brahms auf. Die Livemitschnitte sind alles andere als perfekt, aber schon die Eingangstakte des Mendelssohn-Konzerts verraten den Rang der Interpretin: singender Ton, exquisite Legato-Kultur, höchste Finesse in der rhythmisch-agogischen Differenzierung. Das bezaubert sogar in digitalisierter Form.


In einer Sammlung von Livemitschnitten findet sich auch eine Aufnahme von Mozarts G-Dur-Konzert mit Willem van Otterloo, das zu den spritzigsten, geschliffensten Klassikerdarstellungen jenseits der Originalklang-Mode gehört.

BIOGRAPHISCHES

Johanna Emiie Maria Martzv, geboren im damals ungarischen Temesvár im Oktober 1924, begann nach unerwarteten Talentproben auf Drängen ihrer Mutter mit dem konsequenten Geigenstudiu bei Josef Brandeisz (1896-1978). Johanna war ungemein begabt, schlitterte aber rasch in eine pubertäre Krise. Die Familie war aber nicht geneigt, nachzugeben und sandt das Mädchen zur Geiger-Legende Jenö Hubay. Ihm spielte Johanna eine Bearbeitung von Schuberts »Ave Maria« vor – damit war ihr Schicksal besiegelt: Sie sei von Gott begnadet, beschied ihr der berühmte Virtuose. Sie könnte eine der besten Geigerinnen der Welt werden …

In zähem Ringen erwarb sich Martzy daraufhin bei zwei von Hubay empfohlenen Lehrern – immer streng überwacht von ihrer ehrgeizigen Mutter – die nötige Technik, ihre »Gottesgabe« zu fassen. 1943 war es so weit: Mit dem bedeutenden Dirigenten Willem Mengelberg, der gerade auf Gastspiel in Budapest weilte, absolvierte Johanna Martzy ihr erstes großes Konzert: Das Debüt galt dem Violinkonzert Peter Iljitsch Tchaikowskys.

Auf der Flucht

Doch der Weltkrieg neigte sich dem Ende zu, die Deutschen besetzten Ungarn und die jüdische Familie Martzy mußte versuchen, der Verhaftung zu entgehen. Johanna gelang es, über die Grenze bis nach Tirol zu fliehen – doch dort wurde sie von einer Streife aufgegriffen und interniert.

Nach der Befreiung durch die französischen Truppen konnte Martzy mit ihrem Ehemann, dem Dirigenten Béla de Csilléry in die Schweiz emigrieren. Ein zweiter Platz – bei nicht vergebener Goldmedaille – beim Genfer Musikwettbewerb sicherte Johanna Martzy Aufmerksamkeit. Das Preisträgerkonzert unter Carl Schuricht markierte den Beginn einer kurzen aber wichtigen Aufführungsserie: Das Orchestre de la Suisse romande unter Enerest Ansermet engagiert die junge Künstlerin 1948 für Aufführungen von Bartóks Rhapsodie I und Mozarts Viertem Violinkonzert, das in der Folge unter Eugen Jochum für die Deutsche Grammophon aufgenommen wurde.

Stradivari »ex Huberman ex Kreisler«

Im Jahr darauf erhielt Martzy die Gelegenheit, ein Instrument von Carlo Bergonzi von 1733 zu spielen – ein Gönner stellte der Künstlerin diese Geige hinfort zur Verfügung; selbst der Erwarb von Bronislaw Hubermans Stradivari »ex Kreisler« hat die Martzy nie davon abbringen können, weiter auf ihrem geliebten Instrument zu spielen und Aufnahmen zu machen.

1952 absolvierte Martzy ihr Debüt mit den Berliner Philharmoniker (unter Joseph Keilberth), 1957 die erste USA-Tournee. Dirigenten wie Clemens Krauss, Otto Klemperer, André CLuytens oder Leonard Bernstein holten sie aufs Podium. Nachdem die Aufnahmen des Dvorak-Konzerts unter Fricsay und Mozarts KV 218 unter Jochum für die Deutsche Grammophon sogleich Kultstatus erlangte, warb Walter Legge die Geigerin für seine Columbia-Aufnahmen ab. Doch entstanden nur wenige Einspielungen, denn zur gleichen Zeit hatte das Label auch die russischen Meistergeiger David Oistrach und Leonid Kogan engagiert. Martzys Vertrag wurde nicht verängert.

Auch die Zeitläufte sorgte für einen empfindlichen Karriereknick: Die Musiker der Tschechischen Philharmonie protestierten – wohl auf staatlichen Druck – gegen einen gemeinsamen Auftritt mit Johanna Martzy beim Edinburgh Festival: Sie hatte sich allzu klar gegen die kommunistische Landnahme in Osteuropa positioniert – was ihr prompt als Parteinahme für die faschistische Diktatur in Ungarn unter Admiral Horhty ausgelegt wurde. Das war zwar absurd, führte aber in der Folge zu einer starken Reduktion der Angebote.

Mittlerweile hatte Martzy sich auch scheiden lassen und den wohlhabenden Verleger Daniel Tschudi geheiratet. Der gemeinsamen Tochter widmete sich die Künstlerin liebevoll. Letzte Konzertreisen führten die Geigerin, die sich rar machte, nach Südamerika (1961) und in die USA (62/63), zu den Proms in London und einmal auch – gegen alle politische Überzeugung – nach Budapest, wo sie ihre Mutter wieder sah, die in Ungarn geblieben war.

Bei diesem Aufenthalt wurde eine Leberentzündung diagnostiziert, an deren Folgen Martzy noch lange laborierte. Hinfort lebte sie Zurückgeogen in der Schweiz, wo sie am 13. August 1979 starb. Ihre Schallplattenaufnahmen waren für Sammler längst zu Ikonen geworden.

Yehudi Menuhin

1916 - 1999

Den ergreifenden Eindruck keuscher Tiefe

empfing der Dirigent Bruno Walter vom Geigenspiel des jungen Yehudi Menuhin. Und Dirigentenkollege Fritz Busch ergänzte:

Die technische, geistige und musikalische Vollkommenheit seines Spiels war unvorstellbar.

Fritz Buschs Bruder Adolf wurde zu Menuhins geigerischem Ziehvater. Er betreute die violinistische Karriere des Wunderkinds aus New York und sorgte für eine musikalische Erziehung im Geiste der deutschen Musiziertradition. Menuhin, aufgewachsen in San Francisco, hatte mit dem dortigen Symphonieorchester scho als Siebenjähriger debütiert. Er war erst elf, als er nach Europa kam und zunächst von George Enescu in Paris unter seine Fittiche genommen wurde.

Debüts mit Fritz Busch
Von Enescu empfing er nach eigener Aussage die w...

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Jascha Heifetz

1901 - 1987
Er stammte aus Wilna, begann mit drei Jahren Violine zu studieren und spielte mit sechs das Mendelssohn-Konzert. Ab seinem 10. Lebensjahr wurde er vom legendären Leopold Auer unterrichtet. Mit 13 spielte Jascha Heifetz bereits mit den Berliner Philharmoniker unter Arthur Nikisch das Tschaikowsky-Konzert.

1917 wanderte er angesichts der russischen Revolution in die USA aus. Für Kenner war er damals bereits der beste Geiger der Welt. Carl Flesch, nicht eben zimperlich, wenn es darum ging, Kollegen zu kritisieren, meinte über Heifetz:

Es hat wohl kaum jemals einen Geiger gegeben, der der absoluten Vollkommenheit näher gekommen ist.

George Bernard Shaw, der Spötter, hat den jungen Heifetz noch hören können und sagte ihm angeblich:

Junger Mann, versprechen Sie mir, jeden Abend v...

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port1900prihoda

Váša Příhoda
1900 - 1960

Als Váša Příhoda 1960 in Wien starb, war sein Ruhm längst verblaßt. Der böhmische Meistergeiger, der wie so viele Kollegen als Wunderkind begonnen hatte, konnte nach 1945 nicht mehr an seine Vorkriegs-Erfolge anknüpfen.Da war die kommunistische tschechische Politik dazwischen gekommen, die ihn 1945 mit einem Auftrittsverbot und eine Geldbuße belegte, weil er während der deutschen Okkupation seiner Heimat weiter in Europa - und vor allem auf »deutsch dominiertem« Territorium - weiter konzertiert hatte.Auch berichten die Kommentatoren seiner letzten Konzertauftritte von vielen technischen Mängeln; und damit vom Ende eines Phänomens: Denn gerade die makellose Technik war über viele Jahre das Markenzeichen Váša Příhodas gewesen.

Darüber gebot er mit einer Nonchalan...

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Jelly d’Arányi

1893 - 1966
Die ungarische Geigerin wurde zunächst als Pianistin ausgebildet, wechselte aber nach Studien an der Budapester Akademie bei Jenö Hubay ihr Hauptinstrument und wurde zu einer weltweit angesehenen Violinvirtuosin.

Ihr Leben an der Seite ihres Klavierpartners, des Australiers Frederick Kelly endete abrupt mit dessen Soldaten-Tod im Ersten Weltkrieg: Kelly fiel 1916 bei Gallipoli. Eine nach der umkämpften Hafenstadt benannte Violinsonate aus seiner Feder war Jelly d'Aranyi gewidmet.Ab 1923 lebte die Geigerin, die nie wieder geheiratet hat, in London.Für sie komponierte ihr Landsmann Béla Bartók seine beiden Violinsonaten. Maurice Ravel widmete ihr 1924 seine Rhapsodie Tzigane, die in einer Version für Violine und Klavier und in einer für Violine und Orchester vorliegt und jewei...

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Jelly d’Arányi

1893 - 1966
Die ungarische Geigerin wurde zunächst als Pianistin ausgebildet, wechselte aber nach Studien an der Budapester Akademie bei Jenö Hubay ihr Hauptinstrument und wurde zu einer weltweit angesehenen Violinvirtuosin.

Ihr Leben an der Seite ihres Klavierpartners, des Australiers Frederick Kelly endete abrupt mit dessen Soldaten-Tod im Ersten Weltkrieg: Kelly fiel 1916 bei Gallipoli. Eine nach der umkämpften Hafenstadt benannte Violinsonate aus seiner Feder war Jelly d'Aranyi gewidmet.Ab 1923 lebte die Geigerin, die nie wieder geheiratet hat, in London.Für sie komponierte ihr Landsmann Béla Bartók seine beiden Violinsonaten. Maurice Ravel widmete ihr 1924 seine Rhapsodie Tzigane, die in einer Version für Violine und Klavier und in einer für Violine und Orchester vorliegt und jewei...

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