Archiv der Kategorie: Kalender

Französische Landnahme

Singen in Lammermoor

Wir alle kennen Donizettis »Lucia di Lammermoor«, dass es diesen Ort wirklich gibt, wissen freilich die wenigsten. Kürzlich wurde dort auch viel gesungen – keine Wahnsinnsarien, aber Lieder in allen Stimmungen, poetisch, tragisch, lustig, versonnen: Der große Liedbegleiter Malcolm Martineau versammelte in Lammermuir, wie sich der schottische Ort richtig schreibt, ein junges Sänger-Ensemble um sich, um in zwei Tranchen sämtliche Lieder des französischen Meisters Henri Duparc aufzuführen. Das ist für österreichische Musikfreunde, die meinen, in der Liedkunst genüge das heimische Repertoire zwischen Schubert, Hugo Wolf und, sagen wir, Joseph Marx, ein lehrreiches Hörabenteuer.

Die BBC hat alle Konzerte aufgezeichnet und sendet sie dieser Tage in Folge – um sie hernach online abrufbar zu halten. Ein Kompendium an herrlicher, tief gehender Musik!

BBC

»Ring«-Finale in Berlin

Zunächst ein Philharmonisches

Vormittags überträgt Ö1 live das philharmonische Abonnementkonzert unter Franz Welser-Mösts Leitung aus dem Wiener Musikverein. Auf dem Programm: Die schon bei den Salzburger Festspielen im Vorjahr bewährte Melange aus Wagners »Parsifal«-Vorspiel und der unmittelbar darauf folgenden Richard-Strauss-Tondichtung »Tod und Verklärung«. Nach der Pause Antonín Dvořáks lebenssprühende Achte Symphonie.

Detail am Rande: Die pausenlose Präsentation des Wagner-Vorspiels und der Strauss-Tondichtung hat beim Festspielpublikum damals Verwirrung ausgelöst: Manche meinten, um das Strauss-Werk betrogen worden zu sein, das doch gar nicht gespielt wurde . . .

»Götterdämmerung«

Heute live im Berliner Radio – auch via Internet zu empfangen (16 Uhr): Wagners »Götterdämmerung« aus der Lindenoper unter Christian Thielemanns Leitung. Dritter Teil des neuen »Ring«-Zyklus der Deutschen Staatsoper.

Mit Andreas Schager (Siegfried) und Anja Kampe (Brünnhilde).

»Siegfrieds Tod«

Mahler, szenisch

Mahler in der Staatsoper

Umstritten war der Versuch, eine frühe Mahler-Kantate und die »Kindertotenlieder« zu einem musiktheatralischen Kunstwerk zu machen, um an der Wiener Oper auch einmal eine szenische Mahler-Produiktion herauszubringen. Neugierige, die diese »Inszenierung« des berüchtigten Bilderstürmers Calixto Bieito nicht live erleben möchte, aber doch sehen wollen, was im Haus am Ring vor sich geht, können die heutige Vorstellung im Livestream begutachten.

Mit von der Partie ist unter anderem Staatsopern-Debütant Florian Boesch – seine erste Staatsopern-Premiere dirigierte der hochbegabte Lorenzo Viotti.

zum Livestream

»Siegfried«

Heute live im Berliner Radio – auch via Internet zu empfangen (16 Uhr): Wagners »Siegfried« aus der Lindenoper unter Christian Thielemanns Leitung. Dritter Teil des neuen »Ring«-Zyklus der Deutschen Staatsoper.

Andreas Schager beim »Schmiedelied«

Mit Matthias Volle (Wanderer), Andreas Schager (Siegfried) und Anja Kampe (Brünnhilde).

zur Sendung

»Todsünden«

Nur noch drei Sündentage

Nur noch bis 8. Oktober steht der Stream der bemerkenswerten Kurt-Weill-Produktion »Die sieben Todsünden« aus der Opera North auf der Plattform Operavision online. Eines der geglücktesten – und gleichzeitig das letzte der – Experimente der Musiktheaterwerkstatt Bertolt Brechts mit dem Komponisten der »Dreigroschenoper«, in einer viel gelobten szenischen Realisierung durch Gary Clark mit Wallis Giunta und Shelley Eva Haden in den Rollen von Anna I und Anna II.

zum Stream

Schubert, live

Leonskaja spielt Schubert

Scnubert-CD (Warner)

Die seit langem in Wien lebende Pianistin Elisabeth Leonskaja hat im Lockdown nicht nur sämtliche Mozart-Klaviersonaten für CD aufgenommen, sondern auch ihr Schubert-Projekt vervollständigt.

Auf CD sind nun die meisten Klaviersonaten des Komponisten in ihrer Interpretation greifbar. Bei der Schubertiade hat Leonskaja einige Schubert-Werke, darunter die wunderbare, fragmentarisch hinterlassene C-Dur-Sonate (»Reliquie«) und die »Wandererfantasie« gespielt.

Der Livemitschnitt ist heute, Dienstag, abend in Ö1 zu hören.

Schönbergs Geburtstag

Eigene Webseite zur Vorbereitung des 150. Geburtstags des »Vaters der Moderne«

Am 13. September 2022 ging die Webseite schoenberg150.at online. Das Wiener Schönberg Center weist damit auf die enorme Bandbreite des Schaffens des 1874 in Wien geborenen Künstlers hin, der auf vielen Ebenen sein schöpferisches Talent ausloetete. Die Welt kennt ihn als Komponisten, als musikalischen Umstürzler und »Vater der Moderne«, der mit seinen Schülern Alban Berg und Anton von Webern das Tor zu neuen harmonischen Welten aufgestoßen hat. Atonalität, Zwölftonmethode heißen die allseits bekannten Stichwörter, von denen sich bis heute viele Musikfreunde vom Besuch eines Konzertes abschrecken lassen, ohne freilich genau zu wissen, was wirklich dahinter steckt.

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Ballett-Legende

Neumeiers legendäre »Josephs Legende« mit Judith Jamison, Kevin Haigen und Karl Musil (re.) Wien 1977 (DVD: DG)

Neumeier sagt Adieu
Mehr als 3500 Menschen kamen am Wochenende zum »Tanzfeuerwerk«, einer Abschieds-Gala des großen Choreographen, bei dem das Ballett der Hamburgischen Staatsoper Ausschnitte aus seinem Schaffen präsentierte. 1973 hat A...

 

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