Archiv der Kategorie: Kalender

»Die Lotosblume«

Die Lotosblume ängstigt sich vor der Sonne Pracht / Der Mond, der ist ihr Buhle / Sie duftet und weinet und zittert vor Liebe und Liebesweh

Heinrich Heine

Ein Konzertabend für Neugierige, via NDR-Radio zu empfangen: Der lettische Dirigent Kaspars Putniņš leitete ein Konzert des glänzenden NDR-Vokalensembles mit einem Programm, das in einer musikalischer Meditation über den Anblick einer Lotosblume zum imaginären »Dialog der Kulturen« werden sollte. Angeregt von Robert Schumanns Vertonung von Heinrich Heines Gedicht »Die Lotosblume«, komponierte der japanische Zeitgenosse Toshio Hosokawa eine eigene musikalische Variante des lyrischen Themas. Hosokawa gehört zu den meistgespielten Komponisten unserer Zeit, seine Melange aus fernöstlicher Klangtradition und westlicher »Klassik« zeitigt schillernde Büten; diesfalls Lotosblüten, die Heines Verse um buddhistische Gedanken bereichern.

Gelegenheit auch, romantische Chormusik – unter anderem von Johannes Brahms – kennenzulernen. Der etwas andere Konzertabend, aufgenommen im November 2021, hier im Stream (20.57)

Renata Tebaldi 100

Sie war die Gegenspielerin der Callas und jedenfalls eine der bedeutendsten Sängerinnen des XX. Jahrhunderts. Als die Callas ihren Siegeszug antrat, zog sich die Konkurrentin nach Amerika zurück und galt vor allem an der New Yorker Metropolitan Opera als unangefochtene Nummer 1, nicht erst, als sich Intendant Rudolf Bing mit der Kollegin zerkracht hatte und diese der Tebaldi das Feld überlassen mußte.

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Elsa Dreisig im »Sweet Spot«

Mit einem lockeren Radio-Format versucht Bayern4 junges Publikum für Klassik zu begeistern. Heute im Zentrum: Die Sopranistin Elsa Dreisig, die hierzulande vor allem durch ihre Mitwirkung an der pandemiebedingt verkürzten Salzburger Festspiel-Produktion von Mozarts »Così fan tutte« in den Spielzeiten 2020 und 2021 aufhorchen ließ.

Bayern 4

Elsa Dreisig kommt aus der Talenteschmiede rund um Daniel Barenboim, der sie nach ihrem Sieg beim Internationalen Gesangswettbewerber Neue Stimmen ins Studio-Ensemble der Berliner Linden-Oper aufnahm und später ins Ensemble des Hauses integrierte.

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30. I. 22

Das »schlaue Füchslein« in München

Heute ist Premiere von Leoš Janáčeks zauberhafter Märchenoper im Münchner Nationaltheater. Wolfgang Koch gibt den Förster, Elena Tsallagova das Füchslein Schlaukopf. Mirga Grazinyte-Tyla dirigiert, Barrie Kosky inszeniert.

Original-Illustration von 1920

über Leoš Janáček

über die Oper


Vikungur Olafsson in Wien

Das jüngste Projekt des findigen isländischen Pianisten konfrontiert Musik von Mozart mit der seiner Zeitgenossen. Was der Hörer dabei lernen kann: Komponisten wie Carl Philipp Emanuel Bach, Dominco Cimarosa oder Baldassare Galuppi waren in jener Epoche nicht zu unrecht hochberühmt.

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29. I. 22

Radio-»Resonanzen«

Wiener Musikfreunde könnten heute quasi live im Radio sein. Um 10.05 beginnt die Übertragung des »Klassik-Treffpunkts« in Ö1 aus Anlaß des 30. Geburtstags des Barock-Festivals. Im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses plaudern Intendant Matthias Naske und Festival-Kurator Peter Reichelt mit den Moderatoren. Publikum ist nach Maßgabe der Pandemie-Regeln und des Platzangebotes im kleinen Saal zugelassen.

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28. I. 22

Petrenkos Experimente

Heute live im Stream: Die Berliner Philharmoniker spielten nicht nur Brahms‘ Zweite Symphonie, sondern auch Musik von Bernd Alois Zimmermann und Witold Lutoslawski.

Für österreichische Musikfreunde besonders spannend, denn mit diesem Programm reisen die Berliner demnächst auch nach Wien, um im Musikverein zu gastieren.

ZUM STREAM

27. I. 22

Ein Opern-Mahnmal

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag hat die Königlich Schwedische Oper einen Kompositionsauftrag an Mats Larsson Gothe vergeben. Sein »Versprechen« (Löftet), eine »Liebesgeschichte, aus dem Grauen geboren«, kommt heute zur Uraufführung. Gothe erzählt die Geschichte von Ava, einer Frau, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs von ihrem Mann getrennt wurde. Beide wurden inhaftiert. 1945, befreit, wandert Ava durch die Trümmer des zerstörten Europa auf der Suche nach ihrem Teo.

operavision.eu

Via Streamingdienst OperaVision kann man live dabei sein.

OperaVision (19.00 Uhr)

26. I. 22

EINE HÄNDEL-RARITÄT, LIVE

LEHÁR AUS MÜNCHEN IM STREAM

Händels „Aminta e Fillide“ mit dem Ensemble „Opera Settecento“ bei den „Resonanzen“ im Wiener Konzerthaus.

Händel-Rarität

Anläßlich des „Resonanzen“-Festivals im Wiener Konzerthaus präsentiert das Ensemble „Opera Settecento“ unter der Leitung des Oboisten Leo Duarte heute abend Georg Friedrich Händels „Aminta e Fillide“. Das wird auch für Connaisseurs ein Fest. Die Rarität wird nicht nur konzertant vorgestellt, sondern sogar in einer semi-theatralischen Version, die Brian Robbins inszeniert hat.

Das ist auf den ersten Blick erstaunlich, handelt es sich doch bei diesem Werk nicht um eine Oper, sondern um eine Kantate. Doch entspricht die szenische Einrichtung vermutlich den Gebräuchen im Rom des Jahre 1708: „Aminta e Fillide“ (nach den Anfangsworten auch „Arresta il passo“ genannt) kam im Garten der Villa des römischen Patriziers Francesco Maria Ruspoli in der via Merulana zur Uraufführung.

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KONZERTHAUS

»Giuditta« aus München

Die Bayerische Staatsoper präsentiert heute auf ihrem Streaming-Kanal die neue Produktion von Franz Lehárs letzter großer Operette, Giuditta. In der einstigen Richard-Tauber-Rolle des Octavio, der mit »Freunde, das Leben ist lebenswert «den dauerhaftesten Schlager der Partitur zu singen hat, ist Daniel Behle zu erleben. Die Titelpartie (»Meine Lippen, die küssen so heiß«) gestaltet die litauische Sopranistin Vida Miknevičiūtė, auf die das internationale Publikum anläßlich der Salzburger Festspiele 2021 aufgemerksam geworden ist: da sang sie in der Wiederaufnahme von Richard Strauss‘ Elektra die Chrysothemis, die in der Premiere der Produktion von 2020 Asmik Grigorian gesungen hatte.

Zum Stream

25. I. 22

Was Bruckner wollte

Bruckner hat nur neun Symphonien numeriert, die letzte davon unvollendet hinterlassen und zwei Studiensymphonien geschrieben, die er nicht anerkennen wollte. Dennoch gibt es noch mehr Symphonien von ihm, denn manche von den numerierten Werken hat er zwei oder dreimal umgearbeitet, oft so heftig, daß ganze Sätze oder große Satzteile herausgenommen und durch Neukompositionen ersetzt wurden.

Heute im Konzerthaus läßt sich auch für Bruckner-Kenner allerhand studieren.

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24. I. 22

Der Haydn-Zyklus geht weiter

Ein extrem ehrgeiziges Projekt realisiert Giovanni Antonini mit seinen Ensembles: Bis zum Gedenkjahr 2032 will er sämtliche Symphonien Joseph Haydns aufführen und aufnehmen. Diesmal kommt Antonini mit seinem Ensemble Il Giardino armonico wieder in den Musikverein und stellt diesmal nach vielen Entdeckungen beim frühen und mittleren Haydn die berühmten Londoner Symphonien in den Mittelpunkt.

Zwei der zwölf Werke, mit denen Haydn die von ihm zur ersten Hochblüte geführte symphonische Gattung für die Neudefinition durch Ludwig van Beethoven aufbereitet hat, stehen diesmal auf dem Programm: Im Hobokenverzeichnist tragen sie die Nummern 94 und 98 – und werden mit der Symphonie Nr. 90 kombiniert. Die Numerierung sagt nicht viel aus, der Kosename der Nr. 94 allerdings sehr viel, handelt es sich doch um die sogenannte Symphonie mit dem Paukenschlag, also eine jener Symphonien aus dem reichen Haydn-Katalog, die doch regelmäßig zu hören sind.

MUSIKVEREIN

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