Archiv der Kategorie: Feuilleton
Ballett
Wenn die Wiener Tänzer nach den Sternen greifen
„Fort mit dir nach Paris", herrschte Leopold Mozart einst seinen Sohn an. Heutzutage kann dieses Motto für Balletttänzer gelten.
Wiens Staatsballett greift nach den Sternen. Man bricht auf ins Reich der ,,Étoiles", reist nach Paris – nicht etwa um den dortigen Tänzern zuzuschauen, sondern um 18 Vorste...
Qualtinger
Der Gottseibeiuns im Paradeisgartel
Über Qualtinger konnte kaum einer schreiben, ohne den Spott des Porträtierten fürchten zu müssen.
Quasi, wie ihn die Freunde nennen durften, war quasi nicht zu fassen. Selbst engste Vertraute waren nie sicher vor seinen Streichen, sogenannten ,,Practical jokes", die nicht selten mephistophelische Züge trugen. Den...
Musikkritik
Gedanken über den Musikkrrrritiker-Beruf
Hanslicks Erben haben anderes zu tun als der Allvater aller Rezensenten. Sah er noch in der Beleuchtung des zeitgenössischen Musikschaffens seine Hauptaufgabe, gilt die Betrachtung heutzutage nur noch musealer Reproduktion.
Der Musikkrrrrritiker – die Berufsbezeichnung ist durch Georg Kreisler kabarettistisc...
Dominique Meyer
Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus - und sorgt dafür, dass luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent - nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.
Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es - neben den künstlerischen Erfolgen - auf das freundliche Betriebsklima zurück, dass Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines Piotr Becz...
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Dominique Meyer
Ab Herbst: Live-Stream aus der Staatsoper
Dominique Meyer im Gespräch. Wiens Opernchef freut sich über ein volles Haus – und sorgt dafür, daß luxuriös besetzte Vorstellungen demnächst international via Internet in HD-Qualität abrufbar sind. Eine Pioniertat.
Da ist einmal die Auslastung. Dominique Meyer steht am Ende seiner dritten Spielzeit als Direktor der Wiener Staatsoper vor einem Zahlenmirakel: Sein Haus war in der vergangenen Saison so gut wie vollständig ausgebucht. Die Werte liegen bei sagenhaften 99 Prozent – nur die Opernvorstellungen gerechnet, sogar bei 99,6 Prozent verkaufter Sitzplatzkarten.Das hebt die Stimmung, versteht sich, und Meyer führt es – neben den künstlerischen Erfolgen – auf das freundliche Betriebsklima zurück, daß Künstler vom Format einer Nina Stemme, eines P...
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Capriccio
Ein ,,Capriccio" im Schneckentempo
Staatsoper. Eine luxuriöse Besetzung, angeführt von Renée Fleming, disputiert in Richard Strauss' letzter Oper wieder über Ästhetisches – Christoph Eschenbach bremst.
Oper boomt. In Wien jeden falls. ,,Capriccio", das klug- subtile Spätwerk von Richard Strauss, galt bis vor kurzem als Ladenhüter. Von der Schwarzko...
Jochen Schmeckenbechter
„Wagner? Wo ist die Handbremse?"
Im Gespräch. Jochen Schmeckenbecher, der in der morgigen Wiener ,,Tristan"-Premiere den Kurwenal singt, über hochdramatisches Singen und kontrollierte Ekstase.
Eine Wagner-Premiere – für Jochen Schmeckenbecher ist das beinah schon eine Routineangelegenheit. Kräfteraubende Partien wie den Amfortas (im ,,Parsifal") und den Beckmesser (in den ,,Meistersingern") hat er oft gesungen. Den Kurwenal, den er morgen anläßlich der Premiere der Neuinszenierung von ,,Tristan und Isolde" durch David McVickar unter Franz Welser-Möst an der Staatsoper gibt, schon vor zwei Jahren in Lyon. Damals dirigierte Kirill Petrenko und La Fura dels Baus sorgten für die Inszenierung. Das bedeutete viel Probenarbeit. Aber da ist Schmeckenbecher nicht wie mancher Kollege, der das für Z...
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Sebastian Holecek
Ein Papageno brilliert als Jochanaan
Im Gespräch. ,,Er war mir Freund und Bruder": Sebastian Holecek erinnert sich an seinen Vater Heinz Holecek und dessen Ratschläge. Und er spricht über die Türen, die ihm Richard Strauss' Jochanaan geöffnet hat.
Der Preis, den man ihm jüngst verliehen hat, hätte ,,Papageno" benannt werden sollen und heißt aus juristischen Gründen nun doch ,,Goldener Schikaneder". Dabei hätten die Wiener Musikfreunde verstanden, wenn es beim ,,Papageno" geblieben wäre. Denn der ,,Papageno vom Dienst" ist Sebastian Holecek in den Anfängen seiner Karriere ja wirklich gewesen. Wie manches, war das väterliches Erbe: Den Vater Sebastians, Heinz Holecek, haben Wiener Musikfreunde stets mit dem weichherzig-spaßigen Vogelhändler, wie ihn Schikaneder und Mozart aus dem Wiener Vol...
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Konzerthaus
Zum Saisonschluss wird noch ordentlich getrommelt
Die Ära Kerres im Wiener Konzerthaus endet nicht mit einem, sondern mit vielen Paukenschlägen: Orffs ,,Carmina Burana" kehren wieder.
Eben haben wir den ,Sacre' abgefeiert, jetzt kommt das ,Frühlingsopfer für arme Leut'", würden Avantgardisten wohl zynisch sagen: Man wagt sich wieder einmal an Carl ...