"Wir leben in einer Zeit der Schubladen"
Im Gespräch. Rudolf Buchbinder über seine Projekte zum Beethoven-Jahr und die aufregende Beschäftigung mit neuen "Diabelli-Variationen", die er bei zeitgenössischen Komponisten in Auftrag gegeben hat. Am 3. März stellt er sie in Wien vor.
10. Februar 2020
Dass Rudolf Buchbinder im Beethoven-Jahr besonders häufig auf den Wiener Konzertpodien erscheinen würde, war klar. Aber der Pianist hat sich besondere Projekte ausgedacht, um seine Leidenschaft für diesen Komponisten aufs Neue zu dokumentieren. Eine der buchbinderschen Konzertserien beginnt kommenden Samstag und ist zwei Tage später auch schon wieder zu Ende. Im Verein mit Nikolaj Szeps-Znaider spielt Buchbinder sämtliche Violinsonaten des Meisters an drei aufeinanderfolgenden Abenden im großen Mus...
Turandot mit Mut zur Leichtigkeit
Staatsoper. Elena Pankratova und Roberto Alagna geraten in Puccinis letzter Oper kräftig aneinander, um im Verein mit Golda Schultz auch sanftere Töne anzuschlagen.
29. Februar 2020
Puccinis "Turandot" zählt im italienischen Repertoire zur gefährdeten Spezies. Die dramatische Anlage des Mittelakts mit seiner Rätsel...
In Paris darf die Oper noch wirklich "comique" sein
Salle Favart. Im zauberhaften kleineren der beiden historischen Pariser Opernhäuser gibt man dieser Tage Boieldieus "Weiße Dame" und weiß, was man dem heiklen Genre "komische Oper" schuldig ist. Die Geschichten sind kurios genug, um keine Regieverdrehungen mehr zu brauchen.
28. Februar 2020
Für Fr...
Wenn ein Komponist eine Jugendsünde zweimal begeht
Was Richard Strauss einst von seinem Enkel lernen konnte und was man in seinem Nachlass noch alles an musikalischen Juwelen finden kann.
10. Februar 2020
Am vergangenen Wochenende ist nach langer Krankheit Christian Strauss gestorben, der jüngere der beiden Enkelsöhne von Richard Strauss. Seines Zeichens Mediziner, in Wien aufgewachsen, hat er sich als Oberhaupt der Familie doch lange Zeit um die Verwaltung des künstlerischen Erbes gekümmert.
Die Strauss-Gesellschaft bewahrt nicht nur die berühmte Villa in Garmisch, sondern in einem eigenen Gebäude auch den musikalischen Nachlass, Partituren,...
Sie sang. Und das genügte.
Am Sonntag starb die Sopranistin Mirella Freni kurz vor ihrem 85. Geburtstag in ihrer Heimatstadt Modena. Unter Karajans Fittichen war sie zum Weltstar geworden.
11. Februar 2020
La Boheme" ist gewiss das Erste, was Opernfreunde mit dem Namen Mirella Freni assoziieren. Die Sopranistin mit der Engelsstimme aus Modena war für Generationen der Inbegriff der Mimi, deren Schicksal sie erlebbar zu machen wusste wie keine Zweite. Mit der legendären Doppelpremiere der bis heute geliebten Zeffirelli-Inszenierung des Werks - Herbert von Karajan dirigierte an der Mailänder Scala und an der Wiener Staatsoper - war die Weltkarri...
Der unerschöpfliche Haydn
Musikverein. Giovanni Antoninis auf viele Jahre angelegter Zyklus sämtlicher Symphonien bietet von Station zu Station Überraschungen.
13. Februar 2020
Eine der originelleren Ideen zur Tempobeschleunigung des europäischen Klassikkarussells war Giovanni Antoninis Projekt, sämtliche Symphonien von Joseph Haydn aufführen zu wo...
Sturmwarnung für die Staatsoper: Diese Elektra überwältigt
Staatsoper. Die letzte Aufführungsserie der Kohlenkeller-Inszenierung von Richard Strauss' "Elektra" wartet mit bemerkenswerten Rollendebüts auf: Michael Volle als Orest, Simone Schneider als Chrysothemis - und in der Titelpartie Christine Goerke, die erst im Finale zur vollen Form findet.
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Blühende Klänge in dahinwelkender Regie-Zivilisation
"Rusalka" in Traumbesetzung mit Piotr Beczala an der Staatsoper.
1. Februar 2020
Das sind Aufführungen, bei denen früher einmal Stehplatzbesucher keine Reprise versäumt hätten: Dvoraks "Rusalka" in Traumbesetzung, unter der Leitung eines jungen tschechischen Dirigenten, der sich aufs Idiom verste...
Wie Siegfried auf Zypern in die Falle des Dämons tappt
Staatsoper: Stephen Gould feierte sein Wien-Debüt als Otello.
30. Jänner 2020
Wenn Stephen Gould in der neuen Wiener "Otello"-Inszenierung Adrian Nobles erscheint, politisch korrekt ohne schwarze Schminke, dann ist es wirklich, als ob ein Wagner-Heros ein Verdi-Gastspiel absolvierte. Dabei hat ...
Freunde der Kammermusik haben mehr von der Musik
Dieser Tage erklingen in Wiens Konzertsälen die jeweils Dritten Streichquartette von Bartok und Britten. Ein kleines Vorgeplänkel dazu . . .
Hans Weigel hat einmal sinngemäß gesagt, nach der "Eroica" musste jede neue Symphonie "eine ganz bestimmte" Symphonie sein. Eine Nummer soundso war nicht mehr m...