1685-1757
Domenico war der Sohn des Opern-Meisters Alessandro Scarlatti und versuchte zunächst in dessen Fußstapfen zu treten. Im Musikleben der Zeit gut vernetzt, war es möglich, daß Domenico rasch mit Opern und geistlicher Vokalmusik reüssierte.
Kultur-Chronist Charles Burney urteilte über diese frühe Phase in Domenico Scarlattis Schaffen:
Those acquainted with the original and happy freaks of this composer in his harpsichord pieces, would be surprised at the sobriety and almost dulness of his songs.His genius was not yet expanded.
Immerhin hat sich aus der Zeit, in der Scarlatti als Kapellmeister im Vatikan tätig war, ein zehnstimmiges Stabat mater erhalten, das von enormer Ausdruckskraft ist.
Dennoch ist nicht zu leugnen, daß die musikhistorische Bedeutung dieses Komponisten in sein...
1782 - 1837
Der Erfinder der romantischen »Nocturnes« und meister des subtilen Klavierspiels.
John Field war der Sohn eines irischen Orchestergeigers . In Dublin geboren, bekam er ersten Musikunterricht von seinem Vater. Als sich sein musikalisches Talent herauskristallisierte, überahm der in Dublin ansäßige Neapolitaner Tommaso Giordani die Ausbildung des Knaben. Als Pianist trat Field erstmals 1792 in den Rotunda Assembly Rooms von Dublin in Erscheinung. Er spielte unter anderem ein Klavierkonzert aus der Feder seines Lehrer Giordani.
Um die Karriere des Sohnes zu fördern, gingen die Fields nach England, zunächst nach Bath, wo sie die nähe des berühmten Kastraten Venanzio Rauzzini suchten, jenes Mannes, für den Mozart einst Exsultate, jubilate komponiert hatte. Danach ging es...
1782 - 1840
Mehr noch als auf den Pianisten Franz Liszt trifft auf den Geiger Paganini das Diktum zu: Er war der größte Virtuose, den die Welt je erlebt hat.Jedenfalls darf Paganini als das Urbild des weltreisenden Violin-Stars gelten, der das Geigenspiel zu einer Attraktion gemacht hat.
Zeitgenössische Karikatur
Seinen ersten Unterricht hatte er von seinem Vater erhalten, dem Sproß einer ligurischen Bauernfamilie.Über Vermittlung seines ersten professionellen Lehrers musizierte er als Wunderkind in Kirchen der Region. Die Zähigkeit seines Willens, auf dem Instrument alles zu erreichen, faszinierte bald auch Alessandro Rolla, einen Geiger aus Parma, der lange Zeit an der Wiener Oper tätig gewesen war und den Knaben Paganini nun unter seine Fittiche nahm, obwohl er der Ansicht war, daß Ni...
Ein eigenartiges Zwitterwesen zwischen Konzert und Symphonie - vor allem in Paris in der Ära Ludwigs XVI. in Mode, aber dann von ausgewählten Komponisten bis ins XX. Jahrhundert gepflegt.
Die berühmtesten Werke der Gattung »Konzertante Symphonie« stammen von Mozart, wobei jene für Geige, Bratsche und ...
I. DER TOD DER MUTTER
Am 3. Juli 1778 starb W. A. Mozarts Mutter in Paris. Sie war mit ihrem Sohn auf die Reise gegangen und hatte im Verlaufe der Tour sechsmal brieflich mit Vater Leopold Mozart Kontakt aufgenommen - immer berichtete sie, daß beide »gottlob und danck gesund« seien.
Seit 12. Juni war Mutter Mozart jedoch bettlägerig gewesen. Mozar...
1774 - 1850
Tomaschek stammte aus dem böhmischen Skutsch und wurde in hohem Alter zu einer derherausragenden Gestalten des Prager Musiklebens. Aus seiner Musikschule, die er 1824 gründete, gingen unter anderem Komponisten wie Jan Hugo Voříšek oder der Musikkritiker Eduard Hanslick hervor.
MUSIKALISCHER AUTODIDAKT
Also jugendliches Talent erhielt er bereits früh Geigen- und Gesangunterricht und studierte dann im Minoritenkloster Iglau. Mit 16 Jahren übersiedelte Tomaschek nach Prag, wo er ein Universitätsstudium (Rechte, Medizin, Philosophie) begann, sich aber dann unter dem Eindruck einer Aufführung von Mozarts Don Giovanni ganu auf die Musik zu verlegen. Zu komponieren begann er als Autodidakt. Sein Geld verdiente er als Pianist in adeligen und...
1773 - 1812
Konkurrenz erwächst Ludwig van Beethoven in seinen frühen Wiener Jahren von einem Salzburger Pianisten, den viele als Nachfolger Mozarts preisen: In halb Europa liegt man auf den Knien vor den Klavierkünsten des zwei Jahre jüngeren Joseph Johann Baptist Woelffl. Ein sagenhafter Ruf eilt dem Salzburger Musiker voraus, der vermutlich bei Leopold Mozart studiert hat und schon als Siebenjähriger mit einem selbstkomponierten Violinkonzert Furore gemacht hat. Mittlerweile hat Woelffl sich, wie er selbst sagt, sein Clavierspielen sehr vervollkommnet. Als Komponist tritt er geradewegs in die Fußstapfen Mozarts, zumindest, was die Aufführungsorte seiner Werke anlangt. In Prag feiert man ihn. In Wien ist es Zauberflöten-Impresario Schikaneder, der Wölffl engagiert: Im November...
Johann Wilhelm Wilms, 1772 in Witzhelden geboren, war ein Beethoven-Zeitgenosse, zu Zeiten hoch geschätzter Symphoniker. Er lebte seit 1791 in Amsterdam, galt als glänzender Pianist, Flötist und begehrter Lehrer. Zeitgenossen würdigten ihn mit hohen Worten:
„einer der geistreichsten, lebhaftesten und ausgebildetsten Künstler“
Wilms ist Komponist der Niederländischen Nationalhymne (»Wien Neerlandsch bloed«) hat überdies sieben Symphonien komponiert. Erhalten haben sich auch fünf Klavierkonzerte, einzelne Konzerte für verschiedene Soloinstrumente und viele kleinere Orchesterwerken. An Kammermusik hinterließ er je zwei Klaviertrios, Klavier- und Streichquartette, Sonaten für Violine und Flöte, außerdem Klaviermusik zu zwei und zu vier Händen. Anlaßbezogen hat ...
Beethovens Flügel
Als Geschenk der Firma Broadwood erzielt Ludwig van Beethovens einst den damals modernsten Konzertflügel der Welt. Heute steht das Instrument in Budapest im Museum. Anläßlich einer kurzfristigen Reise nach Wien, durfte Melvyn Tan das Instrument spielen - er und der Restaurator berichteten über ihre Erfahrungen.
Beethoven und die Politik
»Fidelio«, das Hohelied der Gattenliebe, ist von Anfang an zu Zwecken der politischen Machtdemonstration ge- und mißbraucht worden. Doch manches Instrumentalwerk verbirgt tatsächlich politische Botschaften
Das Hohelied der Gattenliebe wird im Finale des großen Opernklassikers gesungen. Doch immer wird „Fidelio“ gespielt, w...