Archiv der Kategorie: Feuilleton

Strehlers Bühnenmagier

NACHRUF
Zum Tod von Ezio Frigerio, der allein für die Mailänder Scala 32 Bühnenbilder entworfen hat und 91jährig gestorben ist.
Es liegt dreieinhalb Jahrzehnte zurück, aber, wenn ich ganz persönlich werden darf, die Empfindung ist für mich nach wie vor präsent, wie wenige Theatererlebnisse: Als sich der Vorhang über dem zweiten Bild in Giorgio Strehlers Mailänder Don Giovanni-Inszenierung öffnete, vergaß ich aufs Zuhören; obwohl Riccardo Muti dirigierte und eine sündteure Sängerbesetzung auf der Bühne stand. Dieses Sevilla im Gegenlicht raubte den Zuschauern den Atem.

Der Traum von einer Opernszenerie stammte von Ezio Frigerio, einem der mei...

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Christoph Lieben

INTERVIEW
Geburtstag der ElPhi
Heute, Montag, endet die Geburtstags-Woche der Hamburger Elbphilharmonie. Seit fünf Jahren wird dort nun musiziert. Ein ambitioniertes Programm präsentierte zum Jahrestag etliche Novitäten - und heute spielt zum Finale sympathischerweise das Laienorchester der Philharmonie auf.
Der Intendant der Elbphilharmonie, der Wiener Christoph Liebe-Seutter im Gespräch über seinen Traumjob an der Alster.

Christoph Lieben-Seutter vor der Elbphilharmonie (Foto: Michael Zapf)

22. Jänner 2022
Die Elbphilharmonie feiert Geburtstag. Seit fünf Jahren fungiert das neue Hamburger Wahrzeichen seiner Bestimmung gemäß auch als Konzertsaal. Es hat lang genug gedauert, der Intendant des Hauses, der Wiener Christoph Lieben-Seutter, kann ganze Liederzyklen davon singen. Er ist Baulä...

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William Cochran

Der amerikanische Heldentenor, der einst in Wien eine "Lohengrin"-Premiere rettete, starb 78-jährig.
Hektische Stunden im Betriebsbüro der Wiener Staatsoper im Februar 1975. Die Neuinszenierung von Wagners "Lohengrin" durch Joachim Herz, deren Premiere das Haus-Debüt des Dirigenten Zubin Mehta sein sollte, war minutiös vorbereitet worden - und am Tag der Generalprobe erkrankte der Titelheld, James King. Als Retter in der Not erschien William Cochran, Mitglied des Ensembles der Frankfurter Oper, viel beschäftigt auch an der Bayerischen Staatsoper. Man hatte den amerikanischen Tenor in Wien schon des öfteren als Erik im "Fliegenden Holländer" g...

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Niksa Bareza

Der langjährige Chefdirigent der Grazer Oper ist 85jährig gestorben.
18. Jänner 2022
Der kroatische Dirigent Niksa Bareza war in den Achtziger- und Neunzigerjahren eine der prägenden Gestalten des österreichischen Musiklebens. Als Musikdirektor der Grazer Oper setzte er Maßstäbe - sogar mit einer Neuproduktion von Wagners "Ring des Nibelungen", die vom ORF-Fernsehen dokumentiert wurde. Das war vermutlich der Höhepunkt in der Karriere des Künstlers, der zunächst in seiner Heimat als Musikchef am koratischen Nationaltheater Agram reüssiert und von dort aus an Häuser wie das Moskauer Bolschoi-Theater oder die Zürcher Oper kam.

In Wien war Barez...

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Maria Ewing

Im Alter von 71 Jahren ist Maria Ewing gestorben. Die Amerikanerin machte Mitte der Siebzigerjahre eine Blitzkarriere und war quasi über Nacht an einigen der bedeutendsten Häusern zu erleben. Ihr Bühnentemperament sicherte ihr in einer Zeit, da Publikum und Regisseure mehr und mehr auch auf die optische Präsenz der Darsteller achteten, sogelich höchste Aufmerksamkeit. Bei Ewing, Tochter einer Holländerin und eines Afro-Amerikaners, war es stets die blutvolle Darstellung der Charaktere, die Zuschauer und Kritiker überzeugte. Daß sie auch mit ebenso charakteristischer Stimme und guter Stimmbeherrschung sang, nahm man befriedigt zur Kenntnis.

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Neujahrskonzert

Barenboim 2022

Mit Bedacht geleiteten unsere Philharmoniker uns unter Daniel Barenboims Leitung ins neue Jahr.
Wäre hier nur eine Musikkritik zu schreiben, dann gäbe es allerhand Erfreuliches zu berichten. Daniel Barenboim hat zum dritten Mal eines der Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker dirigiert. Im Vorfeld hatte er gemeint, diese Musik s...

 

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Nachlese

Silvester-Programme 2021
So wirr, wie es war, hat sich das Musikjahr 2021 auch verabschiedet. Die Silvester-Aktivitäten in den Metropolen, die man via Livestream mitverfolgen durfte, hätten unterschiedlicher nicht sein können.

Da war, um lokalpatriotisch zu beginnen, eine solide „Fledermaus“-Aufführung an der Wiener Staatsoper, vor Publikum, aber ...

 

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Herbert Vogg

Hintergründiger Humor für die Neue Musik
Zum Tod des legendären Wiener Musikwissenschaftlers, Verlegers und Opern-Librettisten Herbert Vogg.
Sein spitzbübisches Lächeln fehlte im Wiener Musikleben seit längerer Zeit. Herbert Vogg, nie um eine hintergründige Bemerkung verlegen und stets auf der Lauer, ob sein Gegenüber den Hintersinn bemerken würde, war in seinem letzten Lebensjahr krank und mehr und mehr daran gehindert, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Den Posten des Regisseurs der hinter den Kulissen waltet, hatte er zuvor meisterlich ausgefüllt. Als Leiter des Wiener Musikverlags Doblinger war Herbert Vogg entscheidend am Ausbau der Rei...

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Boris Pinkhasovich

Er will auch die Schurken singen
Im Gespräch. Für den russischen Bariton Boris Pinkhasovich war Wien das Sprungbrett. Nun singt er hier erstmals den Posa in Verdis "Don Carlos" - und verrät seine Zukunftspläne.

Boris Pinkhasovich ist überglücklich: Die Staatsoper spielt wieder. Das bedeutet für den jungen russischen Bariton, dass sein Debüt als Marquis Posa in der vieraktigen italienischsprachigen Version von Verdis "Don Carlos" stattfinden kann. Für kommenden Donnerstag ist die erste Vorstellung avisiert. Statt des erkrankten Franz Welser-Möst steht Musikdirektor Philippe Jordan am Pult. Er dirigiert damit Abend für Abend, weil er auch den neuen "Don Giovanni" betreut, ebenso wie die Reprisen der umstrittenen "Parsifal"-Produktion von Kirill Serebrennikow.

Mit diesem Regisseur hat Pinkh...

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Gertraud Jesserer

Die Kraft der Zartheit
Die große und subtile Wiener Charakterdarstellerin starb kurz vor ihrem 78. Geburtstag bei einem Wohnungsbrand.

Sie war eine der populärsten Schauspielerinnen Österreichs, ein Star schon zu Schwarz-Weiß-Zeiten des ORF als Gerda in der legendären Fernsehfamilie Leitner. Das waren jene Zeiten, in denen man via TV ganz selbstverständlich das Beste aus unseren Theatern holte, weil man sich dort noch darauf verstand, wirklich herzhaft Komödie zu spielen. In diese wienerische Theaterlandschaft war Gertraud Jesserer zwar nicht sprichwörtlich hineingeboren worden, aber der Theaterbazillus hatte sie schon als Jugendliche so seh...

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