Archiv der Kategorie: Feuilleton

Wolfgang Rihm

Suchen, forschen
Alles, nur nicht einfach. Eine Personale der Salzburger Festspiele widmet sich 2022 dem Werk und Schaffen Wolfgang Rihms.
"Was soll denn daran, bitte schön, einfach sein?", rief der Komponist und schleuderte einen Bleistiftspitzer in hohem Bogen in die Ecke des Zimmers: Wolfgang Rihm, Vortragender bei einem Komponisten-Forum Ende d...

 

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Bernd Loebe

"Oper, nur gesungen? Das Fadeste der Welt"
Bernd Loebe im Gespräch. Der Intendant der Frankfurter Oper über nur scheinbar durchgeknallte Inszenierungen und seinen Respekt vor alten Gästen.

"Der Lappen geht hoch", sagt Bernd Loebe, und es klingt trotzig. Der Intendant der Frankfurter Oper gibt sich nach zwei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit martialisch und hat sich auch von einer Pandemie nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Ich kämpfe um jede Vorstellung", sagt er, "weil ich ums Publikum kämpfe, das wir zurückgewinnen müssen." Die Zeiten sind nicht leicht für einen Operndirektor. Aber die Wochen der virusbedingten Opernenthaltsamkeit waren nur ein Teil der Anfechtungen, die Loebe abzuwehren hat.
Weiteres Gefährdungspotenzial hält die Politik bereit. Frankfurt wird seit der jüngsten Wahl vo...

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Rainer Trost

Rainer Trost als Aschenbach (Foto: Volksoper/B. Palffy)

"Tod in Venedig" als Retter
Der Tenor über seine Volksopern-Aufgabe, die Welten von Thomas Mann und Benjamin Britten zu harmonisieren.

Es ist eine Fleißaufgabe", sagt Rainer Trost, "aber es ist keine undankbare Partie. Im Gegenteil". Ambivalent sind offenbar die Gefühle eines Tenors, wenn er daran geht, sich eine der umfangreichsten Rollen zu erarbeiten, die das Opernrepertoire bereithält. Der Gustav Aschenbach in Benjamin Brittens "Tod in Venedig" ist tatsächlich kräfteraubend. Fast pausenlos steht diese zentrale Figur der Handlung während der zweieinhalb Stunden Aufführungszeit auf der Bühne.
"Manchmal fragt man sich während der Arbeit, wie sehr Britten seinen Lebenspartner Peter Pears, für den er die Rolle ja komponiert hat, eig...

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So können die Philharmoniker klingen

Christian Thielemann, viel zu seltener Gast in Wien, erteilte im Verein mit Camilla Nylund bei Richard Strauss und Bruckner eine Lehrstunde in edler Klangkultur.
Natürlich sind die Philharmoniker einzigartig. Man weiß es. Man vergisst es auch über zahlreichen Konzerten und Opernabenden nicht, bei denen die Musiker eher Dienst nach Vorschrift machen...

 

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Harrison Birtwistle

Er war kompromisslos modern
Nachruf. Sir Harrison Birtwistle ist tot. Der Komponist aus England versagte sich allen Richtungen und Strömungen, um eine wahrhaft "neue Musik" zu machen.

In Wahrheit fängt jeder von uns wieder von vorn an", meinte Sir Harrison Birtwistle einmal anlässlich eines Gesprächs über die Grundfragen des Komponierens in der Ära um 2000. Gewiss sei man als Schöpfer neuer Musik beeinflusst von zeitgenössischen Strömungen und der unmittelbar vorangegangenen Historie. Doch letztendlich müsse den kreativen Prozess jeder für sich vollziehen, und sei es als Negation.

Eine solche Negation stand für ihn selbst am Beginn seiner K...

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Russisches in Wien

Philharmoniker mit russischem Programm
Solo-Harfenistin Anneleen Lenaerts und Tugan Sokhiev mit Glière und Tschaikowsky im Musikverein.

In Zeiten, in denen schweizerische Festivals aus tagespolitischer Verwirrung allen Ernstes Musik von Tschaikowsky aus ihrem Programm streichen, setzten die Wiener Philharmoniker in ihrem jüngsten Abonnementkonzer...

 

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Harrison Birtwistle

Sir Harrison Birtwistle ist tot. Der Komponist aus England versagte sich allen Richtungen und Strömungen, um eine wahrhaft „neue Musik“ zu machen.
Nachruf vom 21. April 2022
In Wahrheit fängt jeder von uns wieder von vorn an“, meinte Sir Harrison Birtwistle einmal anlässlich eines Gesprächs über die Grundfragen des Komponierens in der Ära um 2000. Gewiss sei man als Schöpfer neuer Musik beeinflusst von zeitgenössischen Strömungen und der unmittelbar vorangegangenen Historie. Doch letztendlich müsse den kreativen Prozess jeder für sich vollziehen, und sei es als Negation.

Eine solche Negation stand für ihn selbst am Beginn seiner Karriere. Bi...

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Radu Lupu

Der sensible Schubert-Interpret
Nachruf. Zum Tod des rumänische Pianisten, der, hervorgegangen aus der Kaderschmiede von Heinrich Neuhaus, zu einem stillen, großen Deuter der Wiener Klassik und der deutschen Romantik wurde.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemi...

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Radu Lupu (1945 – 2022)

Sämtliche Decca-Aufnahmen (ed. 2014)

Der rumänische Pianist starb am Ostersonntag, dem 17. April 2022 76-jährig in seiner Wahlheimatstadt Lausanne.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemieden. Nicht einmal Chopin war in seinen Programmen zu finden.Radu Lupu sp...

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Peter Gelb im Gespräch

In einer kleinen Serie kommen erfahrene Kulturmanager, die seit Langem große Häuser leiten, zu Wort. Den Beginn macht Peter Gelb von der Met: Er setzt auf neue Werke.
Wenn Oper überleben soll, muss sie sich verändern“, sagt Peter Gelb, General Manager der New Yorker, Met, dessen Vertrag jüngst bis 2027 verlängert wurde: „Der Schlüssel zu dieser Veränderung wird die Erneuerung und Bereicherung des Repertoires sein.“ Gerade die jüngste Krise hat Peter Gelb Zeit zur Besinnung gegeben: „Wir hatten während der Pandemie für ein Jahr geschlossen. In dieser Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, wie wir Publikum zurückgewinnen können. Und wie wir Menschen ansprechen, die nie in die Oper gegangen sind.“

Das klingt nach Utopie, doch Gelb ist zuversichtlich: „Es gibt hier in den USA viele begabte K...

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