Alle Beiträge von sinkothekar
Kurt Rydl
„Tevje kommt mir sehr entgegen“
An der Volksoper wechselt der Wiener Bass mit den ausdauernden internationalen Wagner-Erfahrungen, der heuer den 40. Jahrestag seines Operndebüts feiert, das Genre – und gibt erstmals den Milchmann in „Anatevka“.
O ja, die Aufführung im Theater an der Wien mit Jossi Yadin hat auf mich damals auch großen Eindruck gemacht“, erinnert sich Kurt Rydl an eine Wiener Theaterlegende. Heute, Samstag, debütiert Rydl an der Wiener Volksoper in einem für ihn ungewohnten Genre. Er gibt den Tevje, den Milchmann, in der Wiederaufnahme des Musicals „Anatevka“ in der Produktion von 2003.
Es ist bezeichnend, daß der Künstler in derselben Woche an der Staatsoper den Pimen in Mussorgskys „Boris Godunow“ gestaltet. Derlei Gleichzeitigkeit von großen und höchst unterschiedlichen ...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Als Jonas Kaufmann warten mußte
Im April 2016 wartete der Tenor in Wien vergeblich auf den Auftritt seiner Tosca, Angela Gheorghiu
»Ah, non abbiamo un soprano«, sang Jonas Kaufmann, ehe das Orchester zu spielen aufhörte und alle ratlos auf die große Treppe blickten, über dieTosca erscheinen - sollte. Angela Gheorghiu hatte, so heißt es, nichtdamit gerechnet, dass ihr Tenor-Kolleg...
zum Weiterlesen, bitte anmelden
Gabriele Sima
Edelstein im wienerischen Opernschatz
Zum Tod des treuen Ensemblemitglieds Gabriele Sima.
Sie war eine der herzerfrischenden Erscheinungen im Ensemble der Wiener Staatsoper: Die Innsbruckerin Gabriele Sima, Zögling des ehemaligen Opernstudios, hatte am Salzburger Mozarteum und an der Wiener Musikhochschule studiert und Preise in Athen („Maria Callas“) und Wien („Hugo Wolf“) gewonnen – der Bühne wie dem Liedgesang widmete sie sich denn auch sensibel und mit spürbarer Hingabe. Opernfreunde schätzten ihr erfrischend natürliches Auftreten, das sie zum Cherubino („Figaros Hochzeit“) ebenso prädestinierte wie für den heiklen jugendlichen Gruß des H...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Originalklang und -optik
Die Moden früherer Zeiten
Historienfilme, Originalklang, ja, aber wie sahen eigentlich historische Opernaufführungen aus? Das Teatro barocco zeigt es haargenau.
Zu den Spezialitäten des Wiener Musiktheater-Tausendsassas Bernd Roger Bienert zählt es, den Moden früherer Zeiten nachzuspüren. Er löckt damit auch wider den Stachel unserer nur vordergrün...
Zubin Mehta
Das Wienerische an einem indischen Musik- Globetrotter
Seinen 80. Geburtstag feierte der Weltbürger Zubin Mehta mit philharmonischen Konzerten in der Stadt, in der er zum Dirigenten wurde.
Seine Vorliebe für Apfelstrudel artikulierte Zubin Mehta nicht erst, als man ihn zum Dirigenten des Neujahrskonzertes machte. Er hat sich immer zu jener Stadt be...
Puccinis Turandot
Die fernöstliche Millionenshow
Wer ist Turandot? Weniger Männermörderin als eine Frau, die selbst ihren Ehemann wählen will.
Giacomo Puccinis letzte Oper, „Turandot“, 1926 an der Mailänder Scala uraufgeführt, war ein Fragment geblieben. Eines der lebensfähigsten der Musikgeschichte. Neben Franz Schuberts h-Moll-Symphonie, die sich als zweisätziger ...
Capriccio
Reden über Kunst, wenn Bomben fallen
»Capriccio«, das letzte große Bühnenwerk von Richard Strauss, zu dem er gemeinsam mit dem Dirigenten Clemens Krauss selbst den Text verfaßt hat, ist ein Kuriosum in der Operngeschichte - und dennoch nie ganz aus den Spielplänen verschwunden. Obwohl der Komponist hier mitten im II. Weltkrieg die Frage diskutiert...
Vollendet unvollendet
Auch Franz Schuberts „Unvollendete" gilt als vollendet - und doch fragt man: Wie wäre sie wohl weitergegangen? Zur Staatsopernpremiere von Puccinis „Turandot".
Mit seiner „Turandot“ hat uns Giacomo Puccini ein Rätsel hinterlassen. Arturo Toscanini brach die Uraufführung einst an jener Stelle ab, an der die originale Partitur endet: nach dem berühr...
Günther Theuring
Der klassische Verführer
Zum Tod des Gründers des Wiener Jeunesse-Chors, der zwei Generationen für Musik und Werte der abendländischen Kultur zu begeistern wusste und zu diesem Zweck auch die Meisterkurse ins Leben rief.
Er war ein Rattenfänger. Zwei Generationen von jungen Musikfreunden gingen ihm in die Falle. Als musikalischer Charmeur bezauberte er nicht nur die Damenwelt, sondern auch die jungen Männer: Günther Theurings Kompetenz und Überzeugungskraft in Sachen Barock, Klassik, Romantik und Moderne konnte und wollte sich keiner entziehen, der in seine Nähe kam.
Die offenkundigen Anziehungskräfte wusste er zu nutzen: Die Projekte seines ...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN