In der Zwischenkriegszeit war Jaromir Weinberger einer der erfolgreichsten Opernkomponisten Deutschlands. Im Jänner 1933 landete er auch als Operettenkomponist einen Riesenerfolg: Die "Frühlingsstürme" erlebten - mit Richard Tauber in der tenoralen Hauptpartie - in Berlin eine glänzende Premiere. Dennoch kam es nur zu drei Vorstellungen, denn wenig...
In Graz stünde dieser Tage mit Nico Dostals „Clivia“ eine der Operetten der letzten Phase der Gattung - nach dem Exodus aller jüdischen Künstler aus Deutschland - auf dem Programm.
Das Sinkophon zeichnet ein akustisches Portrait des österreichischen Meisters der Leichten Muse, dessen Schaffen durchaus die prekären Zeitläufte spiegelt.
Zwischentöne
Und was, wenn es die letzte Fassung des "Fidelio" nicht gäbe?
Korrekturwut oder notwendige Verbesserung? Zur Frage, warum Komponisten viel Zeit verschwenden, ihre Werke zu revidieren.
3. Februar 2020
Dreimal hat Beethoven seine "einzige" Oper komponiert. 1804, 1805 und 1814 legte er ,,Fidelio" in durchaus unterschiedlicher Gestalt vor....
Zum Jubiläumsjahr geben Staatsoper und Theater an der Wien alle drei Versionen des >Fidelio<. Wie der Komponist aus der traurigen Kriegsrealität in einer Kammer in Schikaneders Theater zu weltumspannenden Freiheitsvisionen fand.
26. Jänner 2020
Fidelio da, Fidelio dort - nein, hier liegt keine Verwechslung mit dem Figaro vor. Auch Beethoven...
Beethoven, seine Kaiser, seine Götter und Heroen
Für die Welt ist er Revoluzzer und Klassiker in Personalunion. Doch selbst Jubiläen bescheren uns kaum stimmigere Beethoven-Perspektiven.
20. Jänner 2020
Freude, schöner Götterfunken", gewiss, aber auch: "Ein großes deutsches Volk sind wir . . . gerecht ist unser Krieg . . . stimmt an das Feldgeschre...
Entschlossen nach vor und zurück
5. Jänner 2020
Von Schönberg bis Gershwin: Die musikalische Moderne war eine merkwürdige Mixtur.
Seit den Jahren um den Ersten Weltkrieg hatte die musikalische Moderne ihre Klauen gewetzt, in den 1920er-Jahren trieb sie erstaunliche Blüten - gedüngt mit einer Mixtur aus unbedingtem Fortschrittsglauben und Reaktion. ...
Intendanten? Sind das nicht die PR-Agenten jenes notorischen Klüngels von Stückezertrümmerern? Rückblickend sollte man Alfred Wopmann daher lieber einen Prinzipal nennen, einen, der das (Musik-)Theaterhandwerk von der Pike auf gelernt hat und zum Pater familias der Bregenzer Festspiele geworden ist, dem besten, den das Festival je gehabt hat.
Mit M...
Für alle, die heute Abend einen Konzertbesuch geplant hätten eine Empfehlung, sich mit einem der herausragenden Kammermusik-Werke des 20. Jahrhunderts zu beschäftigen: Georg Baselitz hätte in seinem Musikvereins-Zyklus in Wien heute Abend Arnold Schönbergs Streichquartett Nr. 2 präsentiert. Sagen Sie jetzt, bitte, nicht: Um Gottes Willen, nur kein Schönberg! Das Stück bietet faszienierende Klang-Erlebnisse und es lassen sich dazu spannende (Liebes-)Geschichten erzählen.
Über die Hintergründe erzähle ich Ihnen ein wenig im heutigen Podcast.
In der Oper wird der Blick nach vorn oft zur Retrospektive
Wieder heißt es "geschlossen". Wieder wird hinter den Kulissen weitergearbeitet, und der Kulturbetrieb übersiedelt eine Zeit lang ins Internet.
Und wieder hebt eine Zeit an, in der Livekultur nicht stattfinden kann. Spannende Entdeckungen gilt es nun erneut im Internet zu machen. Das fällt...
»Apokalypse« im Lockdown
Der beliebte polnische Bassbariton Tomasz Konieczny hat sich entschlossen, sein Lockdown-Projekt „Apokalypse“ am Dienstag im Musikverein zu präsentieren.
Im Spielplan der Wiener Staatsoper sucht man den Namen Tomasz Konieczny heuer vergeblich. Dabei war dieses Haus seine künstlerische Heimat. „Natürlich möchte ich zurückkommen“, sagt der Publikumsliebling im Gespräch – und es klingt immerhin nicht so, als ob es diesbezüglich keine ernsthaften Gespräche gäbe. Aber alles darf man als Sänger nicht immer ausplaudern. Immerhin so viel erzählt der polnische Bassbariton: „Gerade ist eine Aufführungsserie von Wagners ,Fliegendem Holländer‘ zu Ende gegangen, und ich glaube, ich habe da eine Partie gefunden, die ideal für mich ist. Das war ein Treffer ins Schwarze.“