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Radu Lupu

Der sensible Schubert-Interpret
Nachruf. Zum Tod des rumänische Pianisten, der, hervorgegangen aus der Kaderschmiede von Heinrich Neuhaus, zu einem stillen, großen Deuter der Wiener Klassik und der deutschen Romantik wurde.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemi...

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Radu Lupu (1945 – 2022)

Sämtliche Decca-Aufnahmen (ed. 2014)

Der rumänische Pianist starb am Ostersonntag, dem 17. April 2022 76-jährig in seiner Wahlheimatstadt Lausanne.

Man hat ihn als einen in sich gekehrten Künstler in Erinnerung, der nur insofern exzentrisch wirkte, als er nicht auf einem der üblichen Klavierhocker saß, sondern auf einem gewöhnlichen Sessel mit Rückenlehne. Sonst war an Radu Lupus Auftreten so wenig extravagant wie an seinem Klavierspiel. Eben das machte seine künstlerische Größe aus. Die auftrumpfende Geste des pianistischen Bravour-Repertoires hat er lebenslang gemieden. Nicht einmal Chopin war in seinen Programmen zu finden.Radu Lupu sp...

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Markus Poschner nutzt seine Chance

Wenn der Chef grad nicht da ist

Die Symphoniker absolvierten ihr traditionelles TV-Osterkonzert unter Ausnahmebedingungen nach Verlust ihres Chefdirigenten dank Einspringer Markus Poschner fabelhaft. Der ORF ruinierte den Eindruck durch Werbespots für uniforme Satellitenstädte und die Müllabfuhr.

Die gute Nachricht zuerst. Es war ein Husarenstück, das Markus Poschner, der Linzer Generalmusikdirektor, gewagt hat: Die Wiener Symphoniker hatten wenige Tage vor ihrem traditionellen österlichen Renommierkonzert im Musikverein ihren Chefdirigenten (Andres Orozco-Estrada) verloren. Die Gründe dafür mag man post festum diskutieren – oder auch nicht. Es gilt, nach vorn zu blicken. Das hieß in kürzester Perspektive: Für das seit Jahr und Tag im Fersehen übertragene Musikverein-Konzert „Frühling in Wien“ musste Ersatz gefunden werden.

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Karl Böhm als »Einspringer«

Kein Live-»Tristan« aus Wien!
Die Wiener Staatsoper hat die Sendung des Livemitschnitts der Premiere von Wagners »Tristan und Isolde» vom vergangenen Gründonnerstag untersagt. Daher bringt Ö1 heute (19.30) eine Wiederholung der Aufzeichnung der »Tristan«-Premiere aus dem Jahr 1967 unter Karl Böhms Leitung mit Birgit Nilsson und Jess Thomas in den T...

 

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Tradition in der Oper

APERÇU

„Parsifal“ im Advent, „Tristan“ zur Karwoche.
Verkehrte Welt?

Nicht alles, das wie ein Traditionsbruch aussieht, ist wirklich einer. Anmerkungen zu seltsamen Erscheinungen im Wiener Opern-Alltag.

Wagnerianer haben es nicht leicht. Da spreche ich ausnahmsweise einmal nicht von Inszenierungen. Da sind die Verehrer des großen Bayreuthers ja Kummer gewohnt und haben wenig Aussicht auf Besserung. Aber, ganz gleich in welcher Produktion, sogar die gewohnten Aufführungstermine kommen offenbar durcheinander.

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»Buh« verboten!

Darf man in Wien »Buh« rufen?
Bei der Generalprobe zur Neuinszenierung von Richard Wagners „Tristan und Isolde" an der Staatsoper wurde - eine Premiere! - Mißfallen bekundet.
Offenbar fanden etliche Besucher der Generalprobe Calixto Bieitos Insenierung unerträglich und machten ihrem Gefühl nach Fallen des Vorhangs schon nach dem ersten Aufzug Luft....

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Symphoniker-Krise

Symphoniker-Chefdirigent Orozco-Estrada tritt zurück
Kulturpolitik. Das Orchester hat sich bei einer Abstimmung gegen eine Vertragsverlängerung ausgesprochen. Nun geht es früher auf Chef-Suche.

Andrés Orozco-Estrada tritt zurück: Der Chefdirigent der Wiener Symphoniker hat am Dienstag bekannt gegeben, sein Amt mit sofortiger Wirkung nicht mehr aus...

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Peter Gelb im Gespräch

In einer kleinen Serie kommen erfahrene Kulturmanager, die seit Langem große Häuser leiten, zu Wort. Den Beginn macht Peter Gelb von der Met: Er setzt auf neue Werke.
Wenn Oper überleben soll, muss sie sich verändern“, sagt Peter Gelb, General Manager der New Yorker, Met, dessen Vertrag jüngst bis 2027 verlängert wurde: „Der Schlüssel zu dieser Veränderung wird die Erneuerung und Bereicherung des Repertoires sein.“ Gerade die jüngste Krise hat Peter Gelb Zeit zur Besinnung gegeben: „Wir hatten während der Pandemie für ein Jahr geschlossen. In dieser Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, wie wir Publikum zurückgewinnen können. Und wie wir Menschen ansprechen, die nie in die Oper gegangen sind.“

Das klingt nach Utopie, doch Gelb ist zuversichtlich: „Es gibt hier in den USA viele begabte K...

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Ach, die Moral!

APERÇU

Hier spricht die Musik. Und wir verstehen sie alle!
Nicht einmal Benefizkonzerte für Kriegsopfer sind heutzutage davor gefeit, unter die Räder militanter Moralapostel zu geraten.

Allen Unkenrufen zum Trotz sind MusicAeterna und Teodor Currentzis nach Wien gekommen. Heute, Montag, und morgen wird im Konzerthaus musiziert. Zwar, der Chor, d...

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