Alle Beiträge von sinkothekar

Edward Elgar aus Wiener Perspektive

MEHR ÜBER ELGAR UND SEIN WERK

Englands bedeutendster Komponist der Spätromantik hat es in Wien nie leicht gehabt. Man begegnete ihm mit freundlichem Wohlwollen, aber auch herablassend. Ein persönlicher Rechenschaftsbericht.

Als Wiener Musikkritiker konnte man noch in den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts Kopfschütteln ernten, wenn man nach einer der raren Aufführung des »Traum des Gerontius« schrieb, es stünde der Musikstadt Wien recht gut an, etwa jede zehnte Aufführung von Johannes Brahms »Deutschem Requiem« durch eine des Elgar-Oratoriums zu ersetzen. Das würde dem wahren Rang des englischen Meisters zwar nach wie vor nicht wirklich gerecht werden, aber immerhin eine kleine Anerkennung darstellen.
Angenommen haben die Wiener Veranstalter diesen wohlmeinenden Ratschlag natürlich nicht.

Die Werke Edward Elgars besitzen im Repertoire der österreichischen Hauptstadt nach wie vor den Status von Exoten. Und das obwohl Schallplattensammler, die sich für die Spätromantik der Ära von Richard Strauss interessieren, selbstverständlich etwa Pierre Monteux klangschöne Londoner Aufnahme der »Enigma-Variationen« besitzen. Live zu hören bekommen sie auch aus diesem Werk bestenfalls einmal den »Nimrod«-Satz als Zugabe bei einem Gastspiel eines britischen Orchesters…

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Sergej Tanejew

1856 – 1915

AUFNAHMEN

Tanejew war eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der russischen Romantik. Als Meisterschüler Peter I. Tschaikowskys und Nikolai Rubinsteins, der dem Teenager zur Musikerkarriere geraten hatte, reüssierte er zunächst international als meisterhafter Pianist, doch wurde er als Tschaikowskys Nachfolger bald zu einem gesuchten Kompositions-Lehrer, der eine Zeitlang auch das Moskauer Konservatorium leitete.
Der Lehrer
Zu seinen Schülern zählen Rachmaninow, Skrjabin, Medtner, Gretschaninow und Glière. Tanejews Lektionen waren gefürchtet, denn er war von beißendem, oft sarkastischem Humor und konzentrierte sich vor allem, je älter er wurde, immer mehr auf das Unterrichten des strengen Satzes.
Geschult hat er sich in diszipliniertem Selbststudium: Er übersetzte Ludwig...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Ernest Chausson

1855 - 1899
Ein nicht zu vernachläßigendes Bindeglied zwischen César Franck und Claude Debussy hat ihn ein französischer Musiktheoretiker genannt: Ernest-Amédée Chausson ist als Dilettant zur Musik gekommen, hatte zunächst Jus studiert und in einer Anwaltskanzlei geaerbeitet, ehe ihn Jules Massenet einlud, in seine Kompositionsklasse am Pariser Konservatorium einzutreten.Die Lehrzeit war dann zwar nur kurz, aber der Entschluß, Komponist zu werden, war endgültig.
Chausson hatte eine Vorliebe für die Musik von César Franck und wechselte 1880 für drei Jahre auch unter dessen Obhut. Damit gehörte er zur sogenannten »Bande à Franck« um Henri Duparc und Vincent d'Indy.

Es waren die Lied-Kompositioen, die Chausson die Türen der Pariser Salons öffneten. Temps des Lilas wurde ein regelr...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Das schlaue Füchslein

(Příhody lišky Bystroušky)
Oper in 3 Akten (9 Bildern) von Leoš Janáček (entstanden 1921 - 1923).
Im September 1924 avisierte die Wiener Universaledition die geplanten Musiktheater-Uraufführungen von Werken aus ihrem Verlag in der eben begonnenen Saison: Die Liste liest sich heute noch bemerkenswert, denn neben Alban Bergs »Wozzeck« finden sich für die Folgemonate noch die Welt-Premieren von Werk...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Die Sache Makropulos

Leoš Janáček, 1926
Die Musik pulsiert kraftvoll, eine breite Melodie strömt über die flammenden, aggressiv rhythmisierten Figuren, von draußen dringen Fanfaren herein...
Energetisch, wie gewohnt, steigt Leoš Janáček in seine vorletzte Oper ein, Die Sache Makropulos. Wie sich die tönenden Ebenen in diesen ersten Klängen der Ouverture überlagern, purzeln im Stück dann die Zeitebenen durcheinander. ...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Die Ausflüge des Herrn Broucek

Leoš Janáček

Von allen ungewöhnlichen Sujets, die Leoš Janáček für seine Opern gewählt hat, ist dieses sicher das ungewöhnlichste.
CD-EMPFEHLUNG

Livemitschnitt mit Lorenz Fehenberger und Fritz Wunderlich (orfeo)

Bayerische Staatsoper
Puristen mögen diese Aufnahme nicht, denn es wird auf Deutsch und nicht tschechisch gesungen - doch ist hier nicht der Ort, über die Sprachproblematik zu verhande...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Aus einem Totenhaus

Leoš Janáček
REZENSION DER PREMIERE,WIEN 2007
Pierre Boulez und Patrice Chéreau gestalteten Musiktheater, wie es packender nicht sein kann. (Wiener Festwochen, 2007)

Leoš Janáčeks Aus einem Totenhaus ist ein Stück für Sonderproduktionen. Im Repertoire ist die Chance, dass das Abonnementpublikum viel Freude daran findet, sich 100 Minuten lang die Tristesse eines russischen Gefangenenlagers anzusch...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Katja Kabanova

von Leoš JanáčekText: Janáček nach Alexander Ostrowskis »Gewitter«
Uraufführung: 1921, Brünn
PERSONEN DER HANDLUNG

Sawjol Prokofjewitsch Dikoj, ein Kaufmann (Baß)
Boris Grigorjewitsch, sein Neffe (Tenor)
Marfa Ignatjewna Kabanová (»Kabanicha«), reiche Kaufmannswitwe (Alt)
Tichon lwanytsch Kabanow, ihr Sohn (Tenor)
Katja, seine Frau (Sopran)
Váňa Kudrjáš, Lehrer, Chemiker (Tenor)
Warwara, Pflegeto...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Jenufa

AUFNAHMEN

von Leoš JanáčekText: Gabriela Preissova
Uraufführung: 1904 Brünn
PERSONEN DER HANDLUNG

Die alte Buryja (Alt)
Laca Klemeň, ihr Stiefenkel (Tenor)
Štewa Buryja, ihr Enkel (Tenor)
Die Küsterin Buryja, Witwe, Schwiegertochter der alten Buryja (Sopran)
Jenufa, ihre Ziehtochter (Sopran)
Altgesell (Bariton)
Dorfrichter (Baß)
Seine Frau (Mezzosopran)
Karolka, ihre Tochter (Mezzosopran)
Ein...

für PREMIUM-ABONNENTEN

Upgrade unter MEIN ABONNEMENT/Subscriptions

Leoš Janáček

1854 – 1928
Leoš Janáček kam 1854 im Nordmährischen Hochwald (Hukvaldy) zur Welt. Zur Schule ging er bei den Augustinern in Brünn, wo seine musikalische Begabung offenbar wurde.Ein erstes Betätigungsfeld fand Janáček als Organist in der Nachfolge seines Musiklehrers.

1874 / 75 studierte er an der Prager Organistenschule - an jener Schule, die ein...

weiterlesen für  SINKOTHEK-ABONNENTEN