Alfred Uhl war der Sproß einer kakanischen Beamten- und Offiziersfamilie und kam noch in der »guten alten Zeit« zur Welt, erlebte dann freilich zwei Weltkriege und die ästhetischen Revolution des XX. Jahrhunderts - ohne sich von deren Sogwirkung aus der Bahn werfen zu lassen: Uhl komponierte - und unterrichtete - als ...
Miloslav Kabeláč (1908 - 1979) in Prag geboren, war einer der führenden Köpfe der Neuen Musik in der tschechischen Volksrepublik, dessen freizügige Polystilistik manche Tendenzen der später von Komponisten wie Alfred Schnittke propagierten Neuen Einfachheit vorwegnahm. Doch seine Einbindung meditativer fernöstlicher Elemente, aber auch d...
Karel Ančerl absolvierte die Meisterklassen für Komposition (bei Alois Hába) und Dirigieren (bei Vaclav Tálich und Hermann Scherchen) in Prag und war ab 1933 viel beschäftigter Dirigent von Rundfunkkonzerten in der tschechischen Hauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs und des deutschen »Protektorats« war Ančerl er in Konzentrationslagern inhaftiert. Ein erstes Filmdokument in einem der zynischen Propagandafilme des Deutschen Reichs zeigt ihn als Dirigenten des Orchesters in Theresienstadt. Den Transport nach Auschwitz hat Karel Ančerl als einziger seiner Familie überlebt.
Wieder in Freiheit engagierte ihn das Prager Opernhaus als Dramaturg und Kapellmeister. Rafael Kubelik ersetzte in dieser Zeit Ančerls Lehrer Tálich, der während der nationalsozialistischen Dominanz Chefdir...
1908 - 1973
Karel Ančerl absolvierte die Meisterklassen für Komposition (bei Alois Hába) und Dirigieren (bei Vaclav Tálich und Hermann Scherchen) in Prag und war ab 1933 viel beschäftigter Dirigent von Rundfunkkonzerten in der tschechischen Hauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs und des deutschen »Protektorats« war Ančerl er in Konzentrationsla...
Beer ist einer jener Komponisten, deren Karriere durch die nationalsozialistische Machtübernahme unterbrochen und zunichte gemacht wurde. Geboren in Gródek, einem kleinen Städtchen am Fluß Bug nahe Lemberg, war frühzeitig musikalisch begabt, mußte aber auf Drängen seines Vaters, eines Bankiers, zunächst einmal ein Jus-Studium beginnen, bevor er nach Wien übersiedeln durfte. In Wien erkannte man sein Talent und Joseph Marx akzeptierte Beer, ohne daß er die Grundkurse an der Akademie zu absolvieren hatte, sofort als Kompositionsschüler in seiner Meisterklasse. 1930 absolvierte er sein Akademie-Studium mit Auszeichnung und wurde Ballett-Dirigent eines Ensembles, das er dann auf ausgedehnten Tourneen – nicht nur durch Österreich, sondern auch nach Palästina – begleitete. Bei dieser Gelegenheit lernte er Franz Lehárs Librettisten Fritz Beda-Löhner kennen, der ihn unter seine Fittiche nahm.
Walcha war vielleicht der berühmteste deutsche Organist des XX. Jahrhunderts. Für die Deutsche Grammophon hat er zweimal das Gesamtwerk Johann Sebastian Bachs für sein Instrument aufgenommen, von 1947 bis 1952 in mono, ab Ende der Fünfzigerjahre noch einmal in Stereo.
Walcha war als Sohn eines Postbeamten in Leipzig zur Welt gekommen und erblindete als Sechzehnhjähriger. Dennoch wurde er einer der Meisterschüler Günther Ramins und avancierte zum Organisten der Frankfurter Friedenskirche, ehe er 1938 die Orgelprofessur an der Frankfurter Musikhochschule übernahm, wo er nach 1945 das Institut für Kirchenmusik aufbaute.
Gioconda de Vito war in ein und derselben Saison auf den Berliner Konzertpodien die Solistin im Bruch-Violinkonzert, einmal unter Wilhelm Furtwängler, einmal unter der Leitung von Furtwänglers Antipoden Herbert von Karajan. Das war Ende der Dreißigerjahre und man hat der Künstlerin später verübelt, daß sie in jenen Jahren überhaupt in Deutschland konzertiert hat - und daß man bei dieser Gelegenheit nicht etwa das Mendelssohn-Konzert gegeben hat, das wohl beide Dirigenten lieber aufs Programm gesetzt hätten, das aber damals verboten war . . .
Ariane et Barbe-bleu
Starke französische Oper nach einem geradezu feministischen Libretto von Maurice Maeterlinck.
Edvard Grieg hätte diese Oper komponieren sollen, wenn es nach Textdichter Maurice Maeterlinck gegangen wäre. Paul Dukas, der selbstkritische Meister des Zauberlehrlings war schließlich der Auserwählte - und er stattete das Stück mit leidenschaftlicher Musik aus; schon der heftig bewe...