1922 - 1967
Einer der prägenden Baritone der Nachkriegsära. Bastinini hatte im Baß-Fach debütiert id auch sein Debüt an der Mailänder Scala gegeben: 1948 sang er den Tiresias in der Erstaufführung von Igor Strawinskys Oedipus Rex.Nach einer kurzen Lehrzeit bei Rucciana Betarini stellte er sich 1951 in Bologna erstmals als Bariton vor. Innerhalb wen...
Ein Mann fürs Grobe war er nie. Der flämische Geiger, der seine erste Geige vom Großpapa erhalten hatte und der, statt eine Wunderkindkarriere zu starten, mit sechs ein solides Musikstudium begann, galt vor allem als dezenter Meister, der mit Geschmack und Stilgefühl agierte. Zwar verfügte er über eminente Virtuosität, aber er stellte sie niemals zur Schau, arbeitet eher mit Understatement - und vor allem: er stellte sie grundsätzlich in den Dienst des großen Ganzen. Wo die Kollegen gern Kraft und Verve walten lassen, wirkt Grumiaux meist besonnen, oft sogar zurückhaltend.
Geboren am 3. Dezember 1921 im amerikanischen Clarksburg (West-Virginia) als Phyllis Smith, studierte sie am Wellesley College, bei OlgaAvierino und bei Boris Goldovsky in Boston und debütierte 1946 als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin« bei derNew England Opera Company.
Curtin wurde vor allem als Interpretin Neuer und zeitgenössischer Musik bekannt. Legendär ihre Aufnahme der »Wozzeck«-Bruchstücke von Alban Berg unter Erich Leinsdorf. In den Fünfzigerjahren sang sie Jahr für Jahr (später hie und da noch als Gast bis 1976) in der New York City Opera, wo unter anderem die Uraufführung von Carlisle Floyds Opern »Susannah« (1956) und »The Passion of Jonathan Wade« (1962) ganz auf sie zugeschnitten waren.
Curtin sang auch in der amerikanischen Erstaufführung von Gottfried von E...
Fast ein halbes Jahrhundert war Inge Borkh nicht mehr auf der Opernbühne gestanden, als sie im August 2018 im Alter von 97 Jahren starb. Mehr als eine Generation von Musikfreunden konnte schon damals nur auf Tonaufnahmen zurückgreifen, um halbwegs ermessen zu können, worauf der Weltruhm dieser Künstlerin basierte.
Borkh war offenkundig ein Phänomen, das sich mit musikalischen Vokabeln nicht annähernd umschreiben läßt. Sie muß auf der Bühne von umwerfender darstellerischer Überzeugungskraft gewesen sein.
Anders ist kaum zu erklären, daß nach ihrem Debüt als Salome an der New Yorker Metropolitan Opera der Eiserne Vorhang wieder hochgezogen werden mußte. Das Publikum jubelte lang weiter. Eine Bühnenfigur von außerordentlichem Rang also, eine, die durch schiere Präsenz auf der Sz...
Fritz Geißler war einer der bedeutendsten Komponisten im Deutschland der Nachrkiegsjahre, allerdings lebte er in der DDR und blieb im Westen beinah völlig unbeachtet. Überdies ist er einer jener Meister, die von ästhetischen und politischen Repressionen der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts gebrochen wurden: Durch das ...
Kleine (Intrigen-)Geschichte
Alljährlich verlagert sich zur Sommerszeit der österreichische Hochkultur-Schwerpunkt an die Salzach. Anlaß zu vielerlei ästhetischen, politischen und historischen Überlegungen.
Zunächst ein kleiner geschichtlicher Abriß:
1. Wie es zuFestspielen kam
2. Zwischen Kunst-Blüteund Pleite
3. Die Festspielewerden politisch
4....
Brittaniens letzter Symphoniker
1921 - 1997
Menschen, die Sinfonien schreiben, tun das gewöhnlich, weil sie sich dazu in der Lage fühlen: viele von denen, die sich nicht dazu in der Lage fühlen, erzählen allen anderen, die Sinfonie sei tot ...
(Robert Simpson: „Symphonies“, The Listener, 1973)
Das selbstbewußte Zitat eines Mannes, der innerhalb vo...
1921 - 1976
In Budapest geboren und in den Klassen Ernst von Dohnányis und Zoltán Kodálys ausgebildet, ließ sich der Pianist 1942 in Zürich nieder. Im Alter von 19 Jahren hatte unter Willem Mengelberg sein Debüt mit Orchester gefeiert.Als Nachfolger von Edwin Fischer leitete Anda ab 1959 die Meisterkurse am Konservatorium von Luzern, ehe er 1969 eine Professur in Zürich übernahm.
Weltberühmt wurde Anda dank seiner Aufnahme des langsamen Satzes aus Mozarts Klavierkonzert in C-Dur, KV 467, für den Soundtrack des Films Elvira Madigan. Der Filmtitel wurde nicht für Andas Aufnahmen auf unzähligen Schallplattencovers mit Aufnahmen dieses Werks in den Siebzigerjahren verwendet und sorgte für reißenden Absatz. Viel beachtet wurde danach die erste Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte Mozarts, ...
Valenti war der Sohn von italienischstämmigen Amerikanern und kam in New York zur Welt. Er war Klavierstudent von José Iturbi und besuchte an der Yela University die bahnbrechenden Vorgräge Ralph Kirkpatricks, der Valenti zum Cembalo brachte und vor allem dazu animieren konnte, eine Aufnahmeserie sämtlicher Klaviersonaten Domenico Scarlattis für Westminster zu beginnen – die zwar nicht zu Ende gebracht wurde, aber dank Valentis temperamentvoller Interpretationen ein Meilenstein in der Scarlatti-Rezeptionsgeschichte wurde.
1920 - 1995
Der Mann mit dem glasklaren, ebenmäßigen Anschlag - Benedetti-Michelangeli wurde in Brescia als Sohn eines Pianisten-Ehepaares geboren und wollte Geiger werden. Bronislav Hubermann war sein Vorbild.Eine Verletzung zwang ihn zum Wechsel ans Klavier.
WETTBEWERBS-SIEG IN GENF
1939 gewann Benedetti-Michelangeli den Klavierwettbewerb in Genf. Jurymitglied Alfred Cortot nannte den jungen Kollegen einen »neuen Liszt«. Doch der Ausbruch des Kriegs verhinderte zunächst die sich anbahnende Welt-Karriere.In Deutschland kam es aber zu aufsehenerregenden Debüts, etwa 1943 bei den Berliner Philharmonikern unter Ernest Ansermet.Mit seinem ersten Aufreten in London, 1946, war Benedetti-Michelangeli ein gemachter Mann. Er galt als scheu und zurückgezogen, arbeitete besessen an seiner legendäre...