Elegie für junge Liebende
Die Elegie für junge Liebende ist eine der erfolgversprechendsten Opern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts; nicht nur, weil Hans Werner Henze in seinem 1961 uraufgeführten Werk mittels effektsicherer Klang-Collage zur trefflichen Stimmungsmalerei fand, sondern vor allem, weil Wystan Hugh Auden im Verein mit seinem Gefährten Chester Kallman ein exquisites Libretto gel...
* 1961
Dalbavie wuchs auf dem Pariser Humus der Avantgardeszene um Pierre Boulez und den Elektroakustiker Tristan Murail heran und entwickelte bald eine ganz eigene, auf in sich reich bewegten Klangflächen basierende Klanglichkeit, die durch immer wieder raffniert eingezogene Akkord-Traversen dem Ohr tonale Zentren suggeriert und den musikalischen Verlauf dadurch zeitlich strukturiert und ihm architektonisch Halt verleiht.
Er mische, so bekannte der Komponist anläßlich der Uraufführung seiner Oper Charlotte Salomon bei den Salzburger Festspielen 2014:
Harmonien der Vergangenheit, der Gegenwart und einer unbekannten Zukunft
und greife auf die Möglichkeiten von
Tonalität, Meta- und Atonalität
zurück. Die entsprechende Balance zu finden, setze zwar eine Menge Arbeit voraus, doc...
Alfred Schnittke
Pionier einer »Neuen Einfachheit«1934 - 1998
NACHRUF, August 1998
Alfred Schnittke kam als Sohn einer wolgadeutsch-jüdischen Familie zur Welt und verbrachte als Kind einige Jahre in Wien, wo sein Vater als Berichterstatter für die »Österreichische Zeitung« der Roten Armee tätig war.Deshalb erhielt Alfred Schnittke seinen ersten Kl...
Im Winter 1959/60 konnte Dmitri Schostakowitsch dem Druck nicht mehr widerstehen, der auf ihn ausgeübt wurde, in die Partei einzutreten. Kurz bevor er seine lang geplante Reise ins von alliierten Bomben vollkommen zerstörte Dresden anzutreten, hatte er den Antrag ...
Bach muß man sich über seine geistliche Musik nähern. Und für Freunde spontan-energetischen Musizierens eignet sich eine der klangprächtigen Aufnahmen des Münchner Bachchors unter Karl Richter am allerbesten.
Hier finden sich auch viele technisch exzellente Aufnahmen, gewiß. Darum geht es allerdings nicht vorrangig. Vor allem erwarten den Hörer hier interpretatorisch herausragende Einspielungen, die man gehört haben muß, wenn man mitreden möchte. Da kann es des öfteren vorkommen , daß die Tonqualität bescheideneren Zuschnitts ist, hie und da vielleicht sogar schwer erträglich – aufs erste. Es lohnt sich in jedem Fall, dranzubleiben! Der künstlerische Gewinn wird den vordergründigen „Verlust“ aufwiegen….
Als Symphoniker ist Johannes Brahms allgegenwärtig in unseren Konzertsälen. Er selbst verstand sich viel eher als Kammermusiker, hat aber lange Jahre darum gerungen, sich auch in der großen Form als würdiger Nachfolger Beethovens zu positionieren.
Vier Symphonien hat er veröffentlicht. Und nahezu alle bedeutenden Dirigenten haben diese Werkgruppe – zum Teil mehrmals – im Schallplattenstudio erarbeitet. Einige herausragende Maestri aus der »goldenen Ära« der Dirigenten des XX. Jahrhunderts sind hier versammelt: Bruno Walter (der Brahms-Favorit des Sinkothekars), Arturo Toscanini und Otto Klemperer. Außerdem Einzelaufnahmen von singulärem Rang – von Karl Böhm, Fritz Busch und anderen…
Für die Symphonien Anton Bruckners haben sich nicht von ungefähr die großen Wagner-Dirigenten engagiert – oft nach längeren inneren Widerständen wie im Fall von Bruno Walter – immer aber mit gewaltigen Ergebnissen.