Alle Beiträge von sinkothekar

Beethovens Neunte ist 200

Ein Feuilleton zum Geburtstag einer nach wie vor rätselhaften, großen Symphonie.

»Die Presse«, 7. V. 2024

Freude!
Oder doch: Freiheit?
Es hat viel Staub aufgewirbelt, daß der Dirigent Leonard Bernstein bei seinem legendären Konzert, zu dem er unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer Musiker und Sänger aus aller Herren Länder gebeten hat, de...

 

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Wie wir die Oper vorsätzlich ruinieren

»Lohengrin« an der Wiener Staatsoper: Von Christian Thielemann brillant dirigiert in einer – abgesehen von der furiosen Ortrud der Anja Kampe – mittelprächtig blassen Sängerbesetzung; und in scheußlichen Dekors von Anna Viebrock – die Besetzungen können künftig wechseln, den Gralsritter, der aus der Kanalisation kommt, haben wir jetzt viele Jahre l...

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Joana Mallwitz überrascht von Münchner Gerüchten

Joana Mallwitz wird von deutschen Medien als Favoritin für den Posten der musikalischen Leitung der Bayerischen Staatsoper gehandelt. In München gab es zuletzt Gerüchte, die 37-jährige Dirigentin aus Hildesheim könnte die Nachfolge von Intendant Serge Dorny und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski antreten; sie würde, so die Gerüchte, an der Seite des derzeitigen Stuttgarter Intendanten Viktor Schoner die Führung im Nationaltheater übernehmen. 

Mallwitz gab sich überrascht über die einschlägigen Meldungen. Sie hätte, so ein Vertratuer der Dirigentin, aus der Zeitung von den Gerüchten erfahren. Es hätte bis dato keine Gespräche mit dem bayerischen Kulturministerium gegeben. Wahr sei freilich, dass das Orchester Mallwitz schätze; nach ersten Aufführungsserien haben die Musiker sie zu einem ihrer Akademiekonzerte eingeladen.

Derzeit bemüht sich der amtierende Direktor, Serge Dorny, um eine Vertragsverlängerung über 2026 hinaus.

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Schmidts »Fredigundis«

Ein Livemitschnitt von 1979 aus dem Wiener Musikverein, zum Franz-Schmidt-Jahr endlich auf CD.

ORFEO, 2024

Eine Oper über die Goten? Das komme nicht in Frage, ätzte Richard Strauss einst über einen einschlägigen Vorschlag, inspiriert vom damals populären Roman Felix Dahns, »Der Kampf um Rom«. Der bedeutende Symphoniker Franz Schmidt ist auf den S...

 

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Levit und Thielemann mit Brahms

Igor Levit musizierte unter Christian Thielemanns Leitung Brahms‘ Erstes Klavierkonzert. Gemeinsam rückte man Maßstäbe zurecht.

Christian Thielemann hat die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien heuer wieder einen eigenen Zyklus gewidmet. Dergleichen war man hierzulande nur im Fall von Herbert von Karajan gewöhnt; dass Thielemann diese Ehre wide...

 

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Julius Bittner zum 150er

Heute, Dienstag, wäre der 150. Geburtstag von Julius Bittner zu feiern. Gefeiert wird natürlich nicht. Welcher unserer Veranstalter weiß schon, wer Bittner war?

Zu seiner Zeit war er einer der geachteten Opernkomponisten seiner Zeit, und man wartete auf Novitäten aus seiner Feder – nicht so wie bei Puccini oder Richard Strauss, versteht sich, a...

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Michael Boder ist tot

Der Dirigent ohne Furcht vor der musikalischen Moderne starb 65-jährig in Wien während der Vorbereitung einer Schönberg-Premiere.
Er war einer der souveränsten Kapellmeister unserer Zeit, einer, der auch ohne viel Federlesens eine Repertoireaufführung von Alban Bergs "Wozzeck" übernehmen konnte - er kannte das Werk, er beherrschte sein Handwerk, und wenn die Musiker ihren Berg auch kannten, dann konnte wenig schiefgehen: Das Schlüsselwerk der Moderne klang wie ein spannender Musiktheater-Krimi. Also genau das, was Alban Berg komponiert hatte: Boder verstand die Botschaft und konnte sie vermitteln, wo andere sich mit dem Hörbarmachen kompositi...

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Wie geht es in Salzburg weiter?

Heute, Donnerstag, entscheidet sich die Zukunft des wichtigsten Sommerfestivals. Was dürfen wir von den Entscheidungsträgern erwarten?

Hört der österreichische Kulturkonsument, in Salzburg stünden kulturpolitische Entscheidungen an, zuckt er zusammen, als gebranntes Kind. Dem amtierenden Landeshauptmann war es zuletzt ja sogar gelungen, bei den...

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Gerhard Fritsch zum Gedenken

Der wirkliche Avantgardist unter den Wiener Nachkriegs-Literaten begann als mißverstandener Joseph-Roth-Epigone und beschwor in seinem bedeutendsten Roman einen unheimlichen, immerwährenden »Fasching«. Er nahm sich 45-jährig das Leben. Am Karfreitag wäre er 100 Jahre alt geworden.

Er war den Zeitgenossen unheimlich: Den Krieg hatte er als Soldat...

 

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