Schlagwort-Archive: Pausentratsch Konzert

Riccardo Muti im Salieri-Jahr: Mozart gewinnt ja doch immer!

WAS HEISST SCHON »WIENER FESTWOCHEN«? +++ 200, TODESTAG VON ANTONIO SALIERI +++ EIN FALSCHES »PHILHARMONISCHES« +++ RICCARDO MUTIS »ALTERSSTIL«

Die Hofmusikkapelle im Musikverein: eine Konfrontation Mozarts mit seinem erbitterten Feind, Antonio Salieri, dem Jahresregenten 2025.

WAS HEISST SCHON »FESTWOCHEN«?

Über die Frage, welches Profil sich die Musikstadt Wien mit ihren Festwochen gibt, wird aus aktuellem Anlass gerade viel diskutiert. Der Reigen war aus einem Musikfest hervorgegangen, bei dem sich die Crème der internationalen Komponisten ein Stelldichein gab. Die hießen damals natürlich Paul Hindemith, Igor Strawinsky oder Pierre Boulez …

Boulez ist übrigens einer der Jahresregenten 2025. Ein anderer: Antonio Salieri, dessen künstlerischer Zweikampf mit Mozart früher einmal eine Festwochen-Ausstellung wert gewesen wäre. Aber dergleichen ist mittlerweile ja einem Allerweltsgetümmel gewichen, das in seiner Zeitungeistigkeit überall in der EU stattfinden könnte. „Klassische“ Musik, für die der Name Wien international steht, ist längst vollständig aus dem Programm gestrichen. In den großen Konzerthäusern wird sie zur Freude der Touristen wie der Einheimischen freilich weiterhin gepflegt.

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Siegesfeiern in Moskau

So pfiff Schostakowitsch auf Stalin!

KULTURPOLITIK ZUM NACHHÖREN: PODCAST

Zum Podcast

Siegesfeier Anno 1945: Schostakowitsch schreibt seine Neunte Symphonie. Deren Vorgänger handelten vom Krieg, Musik für das belagerte Leningrad, eine Tondichtung über die brutale Schlacht um Stalingrad. Wer dann eine Zelebration für die triumphierende Rote Armee erwartet hatte, bekam einen kleinen, feinen Klangzirkus. Statt Pathos und Bombast gab es lustige Flötentöne: Schostakowitsch hat regelrecht auf Stalin „gepfiffen“, damit viel riskiert, vor den Augen und Ohren der Nachwelt aber alles gewonnen.

ZUM PODCAST

Siegesfeiern in Moskau weiterlesen

Igor Levits »Eroica« im Wiener Musikverein

Brahms und Beethoven/Liszt als Parforcetour

Musikverein Wien / Julia Wesely

Musikverein. Behutsame Klangzaubereien bei Brahms, brachiale Dramatik bei Beethoven in Liszts Arrangement.

Als wär‘s die Fortsetzung des Salzburger Festspielabends: Die Kombination von Brahms-Stücken und Franz Liszts Arrangement einer Beethoven-Symphonie schien damals schon im Falle später „Intermezzi“ mit der Siebenten Symphonie rätselhaft; die notabene pausenlose Gegenüberstellung der Brahms-Balladen op 10 mit der »Eroica« stellte diesmal ebenfalls Fragen: Was erwartet man von der Konfrontation eines Frühwerks von Brahms und der bis heute kolossal wirkenden Dritten Beethoven-Symphonie? Was heißt das: Romantik? Was Klassik?

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Die Musikstadt Wien verliert nach und nach ihre Klassiker

Ein Blick auf die Konzertprogramme der kommenden Saison lehrt: Schostakowitsch scheint den Veranstaltern längst wichtiger als Beethoven. Und von Haydn findet sich kaum mehr eine Spur. Der einzige dauerpräsente »Wiener Klassiker« ist mittlerweile der früher so vernachlässigte Gustav Mahler…

FÜR »PRESSE«-ABONNENTEN

APERÇU

Gastorchester mit Schostakowitsch, Prokofieff, Strawinsky

Waren das Zeiten, als man unseren großen Konzertorchestern vorwarf, sie würden zu viel Brahms spielen. Der hätte doch nur vier Symphonien komponiert, stünde aber ununterbrochen auf dem Programm, hieß es. Anno 2025 ist alles anders. Jüngst haben die beiden großen Wiener Konzertveranstalter ihre Saisonbroschüren aufgelegt. Und da staunt man nicht schlecht, wenn man die Programme der Orchesterkonzerte studiert.

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Wiens Frühling blüht in Triest

APERÇU

Die Wiener Symphoniker übersiedeln nach Triest. Zumindest für ein paar Tage im April, denn in der Hafenstadt interessiert man sich für „Frühling aus Wien“.

»Frühling in Wien« hieß es einst, wenn die Wiener Symphoniker im Musikverein ein bunt gemischtes, meist ziemlich anspruchsvoll programmiertes Konzert vor Fernsehkameras gaben. Was die Einschaltquoten betraf, konnte natürlich nicht von einem Konkurrenzverhältnis zum philharmonischen Neujahrskonzert die Rede sein. Aber international nahm man diesen Gruß aus der Musikstadt natürlich wahr. Werbung für Wien läßt sich ja, wenn man will, durchaus auf überdurchschnittlich kultiviertem Niveau betreiben.

KULTUR IM TV? DAS IST VORBEI!

Aber seit einiger Zeit legt man auf die Vermittlung klassischer Werte nicht mehr so viel Wert. Jedenfalls ist der Konzertfrühling in Wien verblüht. Aber die Symphoniker sind nicht untätig geblieben und führen ihre Klassik-PR-Strategie ab sofort mit anderen Mitteln weiter. Die Idee könnte angesichts der österreichischen Historie nicht charmanter sein: Am 10. April musizieren Mitglieder der Symphoniker in Kaffeehäusern und auf Plätzen von Triest, an Orten also, die verraten, daß diese Hafenstadt auf eine lange gemeinsame Geschichte mit Wien zurückblickt.

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Maurice Ravel und Wien

Eine Liebe mit Hindernissen

Es war Arnold Schönberg, der den französischen Impressionisten in Wien zuerst bekannt gemacht hat

APERÇU

Im Ravel-Jahr mangelt es weltweit nicht an Aufführungen von Werken, die dieser Komponist jenseits des „Bolero“ sozusagen „auch noch“ komponiert hat. Ein Blick zurück in die Annalen lehrt, seine Musik galt zu Lebzeiten durchaus als experimentell. Und es war der Allvater der Wiener Moderne, Arnold Schönberg, der sich für Aufführungen Ravelscher Werke hierzulande stark gemacht hat.
Die ersten Stücke Ravels, die man in Wien kennenlernen konnte, waren Klavierwerke, eingebettet in vielfältige Programmfolgen. Es waren die Aufführungen im Rahmen des legendären „Vereins für musikalische Privataufführungen“, die konsequent auch größer besetzte Kompositionen des Franzosen vorstellten – nicht nur, aber auch in Konfrontation mit Novitäten aus der Feder Schönbergs und seiner Meisterschüler Berg und Webern.

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Die Wahrheit über Karajan

Karajan, »inszeniert« vom Photographen Rudolf Kessler

Karajan? Es war alles ganz anders!

Berliner Philharmoniker. Den legendären Dirigenten gab es zweimal. Der eine ist in unzähligen gestylten Studioaufnahmen dokumentiert. Der andere Karajan, den man nur live erleben konnte, wird nun durch eine CD-Edition wieder lebendig.

Karajan – nach wie vor hat der Name nichts von seiner Strahlkraft verloren. Wenn es gilt, die berühmtesten Dirigenten aller Zeiten aufzuzählen, landet der Salzburger des Jahrgangs 1908 auch 36 Jahre nach seinem Tod im Juli 1989 noch auf den vordersten Rängen, wenn nicht auf Platz eins.

Für TV-Auftritte »gestylt«

Das liegt nicht zuletzt daran, dass dieser Mann ein reicheres Erbe an Tonaufnahmen hinterlassen hat als nahezu sämtliche Konkurrenten. Und dass viele dieser Aufnahmen bis heute als Referenzeinspielungen klassischer und romantischer Spitzenwerke gelten – von den Beethoven-Symphonien über Brahms und Bruckner bis zu Richard Strauss und, ja: tatsächlich, Arnold Schönberg.

Aber: Wer Herbert von Karajan in Oper oder Konzertsaal live erleben durfte, der weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Es gab noch einen anderen Karajan. Dessen Ruhm vermehrte sich international naturgemäß durch die vielen Schallplatten, die er bereits in jungen Jahren aufzunehmen begann. Aber die Legende Karajan entstand nicht in den Studios, sondern dort, wo sein Charisma unweigerlich wirkte – in Richtung Musiker und in Richtung Publikum. Von dieser Verzauberung, die oft ans Hexenmeisterische grenzte, geben die in aller Regel vor allem auf höchste technische Perfektion gestylten Einspielungen nur einen Bruchteil – in manchen Fällen ist man sogar versucht zu sagen: gar nichts – wieder.

für SINKOTHEK-Abonnenten

zum Weiterlesen bitte anmelden

Wie schreibt man nun Johann Strauß?

VERWIRRUNG UM DIE SCHREIBWEISE --- EDUARD STRAUSS, VERBRANNTE DAS ERBE SEINER BRÜDER

Zum 200. Geburtstags des Walzerkönigs hat man eine unnötig verwirrende Diskussion über die Namensschreibung vom Zaun gebrochen: Strauss oder Strauß?

Zum Jubiläum herrscht wieder Chaos. Obwohl es in den vergangenen Jahrzehnten mehrheitlich üblich war, den Namen des Walzerkönigs „Johann Strauß“ zu schreiben, gelang es im Vorfeld von dessen 200. Geburtstag mit dem Verweis auf den „Wunsch der Familie“, sogar die Koordinatoren der Stadt Wien zu überzeugen, die Schreibweise mit dem Doppel-S zu verwenden.

Eine vernachlässigbare Kleinigkeit in Zeiten wie diesen, gewiss. Aber doch im Zusammenhang mit einem für Wien relevanten Thema ein unnötiger Rückfall in eine leidige Schreibverwirrung.

FÜR SINKOTHEK-ABONNENTEN

zum Weiterlesen, bitte anmelden

Neujahr 26: Nézet-Séguin

Yannick Nézet-Séguin dirigiert das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2026. Der 49jährige Amerikaner ist Musikchef der New Yorker Metropolitan Opera und bisher kaum als Dirigent des Wiener Meisterorchesters in Erscheinung getreten, verfügt aber in den USA über eine starke Lobby. Weltweit sehen mehr als eine Milliarde Menschen die TV-Übertragung.

Neujahr 26: Nézet-Séguin weiterlesen