Schlagwort-Archive: komponisten

Anton Arenskij

1861 - 1906
Arenskij studierte 1879 bis 1882 am St. Petersburger Konservatorium bei Nikolai Rimskij-Korsakow, der die Berufung seines Zöglings ans Moskauer Schwesterinstitut tatkräftig beförderte. Arenskij wechselte sofort nach Abschluß seines Studiums in den Lehrkörper des Moskauer Konservatoriums und war von 1895 für sechs Jahre auch Direktor de...

 

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Emil N. v. Reznicek

KOMPONISTEN-PORTRAIT (2015)
An welchen Ausgrabungen Musikveranstalter interessiert sind, hängt selten von künstlerischen Qualitätsfragen ab
Erkennen Sie die Melodie? Ja! Aber von wem ist sie?
Vor 70 Jahren starb Emil Nikolaus von Reznicek. »Österreichischer Komponist« (1860 - 1945), heißt es in den spärlichen Angaben der Lexika. Ein Altösterreic...

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HUGO WOLF
1860 – 1903

Hugo Wolf ist einer der großen Unbekannten unter den berühmten Komponisten der österreichischen Romantik.

1860    geboren in Windischgrätz
1865-1873    renitenter und »schlechter«Schüler an mehreren Lehranstalten
1875

Aufnahme ans Konservatorium in Wien
hört »Tannhäuser« und »Lohengrin«
Begegnung mit Ric...

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Isaac Albeniz

(1860-1909)
Einer der zahlreichen Ein-Werk-Komponisten der Musikgeschichte: Die Suite Iberia sicherte dem Spanier dauerhaften Ruhm. Als Wunderkind hatte Isaac Albeniz schon mit vier Jahren für Aufsehen gesorgt, studierte Klavier in Paris und Brüssel und wurde zu einem der führenden Pianisten seiner Generation.

In seiner Musik versuchte er, die sp...

 

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Gustave Charpentier

Romantik - Oper - Franreich
1860 - 1956
Gustave Charpentier war Student von Jules Massenet am Pariser Conservatoire und erregte durch formale Fantasie die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen. Für seine Kantate Didon erhielt er den Rom-Preis.Seine symphonische Suite Impressions d'Italie wiesen ihn als Meister der spätromantischen illustrativen Klangs...

 

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Gustav Mahler

Gustav Mahler
1860 - 1911
Gustav Mahler, für die Zeitgenossen der unerbittlich-strenge Direktor der Wiener Hofoper, der seinem Haus höchste Qualität sicherte und keinen Schlendrian durchgehen ließ.

zeitgenössische Karikatur des fanatischen Dirigenten Mahler

Für spätere Generationen gilt er als der Vollender der Symphonie und einer der Ahnherren ...

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Eugène Ysaÿe

1858–1931 
Eugène Ysaÿe war nach übereinstimmenden Aussagen seiner Zeitgenossen eine Hühne von einem Mann, also nicht nur künstlerisch, sondern auch körperlich eine imponierende Erscheinung. Für die Kollegen Kreisler, Zimbalist, Elman, Thibaud oder Szigeti galt er als Numero uno unter den großen Geigern seiner Zeit.

Geboren in Lüttich, erhielt er seinen ersten Unterricht mit vier Jahren von seinem Vaters. Als Henri Vieuxtemps ihn eines Tages üben hörte, drang er darauf, den jungen Mann ans Konservatorium zu schicken. Dort studierte Ysaÿe bei Rudolphe Massart, dann bei Wieniawski, der inzwischen die Stelle des kränklichen Vieuxtemps eingenommen hatte. Auf Vieuxtemps stieß Ysaÿe dann doch noch in Paris. Er bezeichnete ihn stets als seinen wichtigsten Lehrer. 
Seinem imm...

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Ethel Smyth

1858 – 1944

Sie war eine Freundin von Virginia Woolfe, pflegte lesbische Affairen – darunter mit der berüchtigten Suffragette Emmeline Pankhurst – ebenso aber auch Beziehungen zu verheirateten Männern; sie galt überdies als eine der effektivsten Aktivistinnen für die frühe Frauenbewegung – und landete schon auch einmal wegen Aufmüpfigkeit für kurze Zeit im Gefängnis: Ethel Smyth ist von den weiblichen Komponisten der Musikgeschichte gewiß die »auffälligste«.

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Hans Rott

Mahlers Ideengeber

1858 – 1884

Im Wien der Ringstraßen-Ära galten Hugo Wolf und Gustav Mahler, die Gleichaltrigen aus der Provinz (der eine aus der Gegend von Iglau, der andere aus Windischgraz zugereist) mit dem zwei Jahre älteren Hans Rott als die mit Abstand Begabtesten unter den jungen Musikern.

Rott – aus dem gleichen Grund wie Wolf früh aus dem Leben gerissen – wird mit seiner Symphonie in E-Dur, zum Ideengeber: Manche Passage aus den ersten Mahler-Symphonien tönen verdächtig nach Rott, dessen Partitur nach seinem Tod im Besitz des jüngeren Kollegen war.

Der Anspruch, die symphonische Form noch über Brahms – ja, was die Dimensionen betrifft, sogar über Bruckner hinaus zu entwickeln, ist bei Rott grundgelegt.

Der Lehrkörper des Wiener Konservatoriums wollte die Bedeutung dieses Werks freilich nicht erkennen. Als einziger ging Rott bei der Schlußprüfung seines Jahrgangs ohne Auszeichnung ab. Angeblich sollen einige Mitglieder der Kommission laut gelacht haben, als der erste Satz von Rotts Symphonie gespielt wurde.

Bruckners Fürsprache

Nur Anton Bruckner soll daraufhin den Saal unter Protest verlassen haben – mit den Worten

Lachen Sie nicht, meine Herren, von diesem Mann werden Sie noch Großes hören.

Die Prophezeiung ist eingetreten, allerdings bedeutend später als selbst Bruckner damals denken hätte können.

Der »Mörder Brahms«

Ohne Anerkennung – wenn auch mit einem guten Zeugnis in Komposition – verließ Rott das Konservatorium. Johannes Brahms sprach sich gegen eine Aufführung der 1880 vollendeten Symphonie in E-Dur aus.
Der Dirigent Hans Richter, immerhin interessiert an der Partitur, stellte eine philharmonische Premiere aus Zeitgründen zurück.

Inzwischen mußte sich Rott als Organist bei den Wiener Piaristen sein Brot verdienen und bewarb sich um Kapellmeisterstellen. Ein staatliches Stipendium wurde ihm – wiederum auf Grund er Weigerung von Brahms – nicht gewährt.
Als endlich eine Möglichkeit bestand, in Mühlhausen Chorleiter zu werden, zeigten sich auf der Reise die ersten ernsten gesundheitlichen Störungen aufgrund der venerischen Erkrankung. Rott bedrohte einen Mitreisenden im Zug, als der versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden: Brahms habe den Waggon mit Dynamit füllen lassen, um ihn in die Luft zu sprengen  . . .

Hans Rott verbrachte den Rest seines kurzen Lebens in der Irrenanstalt, wo er 1884 an Tuberkulose starb. Freunde wie Hugo Wolf bezeichneten Brahms als »Rotts Mörder«.

Posthume Uraufführung

Die Uraufführung der E-Dur-Symphonie, deren Manuskript aus dem Besitz Gustav Mahlers in die Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek wanderte, fand erst 1989 in den USA statt. Seither ist das Werk mit seinen verblüffenden »Vorwegnahmen« von Passagen aus heute viel gespielten Symphonien des Kommilitonen Gustav Mahler mehr als ein Dutzend Male auf CD eingespielt und gilt als – wenn auch in manchen Zügen unausgereiften – Modell für die moderne symphonische Form.

Die Mahler-Forschung vermeidet peinlich die von unbefangenen Hörern ganz unumwunden geäußerte Feststellung, Mahler habe Ideen seines älteren Kollegen übernommen.

Die Anklänge sind jedenfalls erstaunlich:

Das Scherzo-Thema Hans Rotts

Das Scherzo-Thema in Mahlers Erster.

Mahler Erste ist Jahre nach Rotts Werk entstanden. Anklängen an die E-Dur-Symphonie finden sich auch noch in Mahlers Zweiter Symphonie, ohne daß Mahler als Dirigent etwas für die Verbreitung des Werks seines Studienkollegen getan hätte.

Die tragische Geschichte hat → Ingvar Hellsing Lundqvist in einen Roman verarbeitet, der viele Tatsachen aus Rotts Biographie lebendig werden läßt. (Picus)


Von den Aufnahmen der Symphonie Hans Rotts ist jene unter Leif Segerstam besonders empfehlenswert (BIS).
Das Norrköpping Symphony Orchestra musiziert hier leuchtkräftig und versucht nicht, das Pathos und die oft an der Grenze zur Banalität balancierende Stilistik zu kaschieren, sondern nimmt sie an und spielt sie ungeniert aus. Breite Tempi demonstrieren auch Rotts formsprengende »Raumforderung«.

Eine exzellente, sehr klangschöne Wiedergabe der Symphonie erschien 2022 bei Deutsche Grammophon. Jakob Hrusa erarbeitete die Wiedergabe mit seinen Bamberger Symphonikern und spielte für die CD auch sinnvoll noch den vom Komponisten selbst eliminierten Blumine-Satz aus der Ersten Symphonie Gustav Mahlers ein.

Daß Mahler an den mächtig anschwellenden Kadenzwirkungen im Finalsatz für die entsprechenden Passagen etwa noch in seiner Fünften Maß genommen hat, ist zumindest wahrscheinlich; auch daß die gewaltige Schlußsteigerung seiner Vertonung des Rückert-Lieds Um Mitternacht in Rotts Symphonie-Schluß bereits anklingt, ist für Kenner kaum zu überhören.

Edward Elgar

(1857 - 1934)
Edward Elgar war ein Motiv-Sammler - wie Richard Strauss. Er notierte ständig kleine Einfälle und archivierte sie, um sie oft erst Jahre später wieder hervorzukramen und zu verwerten. Das Motto-Thema beispielsweise, das die Erste Symphonie durchzieht, war Elgar schon Jahre vor der Skizzierung der Symphonie durch den Kopf gegangen.
Osc...

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