Der langjährige philharmonische Konzertmeister starb 100-jährig.
10. Februar 2022
Er war der Inbegriff des wienerischen Musikers, durch und durch in der Geigentradition seiner Stadt aufgewachsen und schon in jüngsten Jahren Mitglied der Philharmoniker. Mit 17 schaffte es Walter Smykal, der bald den Namen Barylli führte, das Probespiel – aus durchaus traurigem Anlass, denn mit dem sogenannten Anschluss Österreichs hatten jüdische Mitglieder das Orchester verlassen müssen. Doch Baryillis Können war außergewöhnlich. So avancierte er rasch zum Konzertmeister, eine Position, die er für mehr als drei Jahrzehnte...
Zwischentöne
Wieder keine Dame am ersten Pult der Symphoniker
Wiens Konzertorchester hatte im Vorjahr Schlagzeilen gemacht und eine Konzertmeisterin aus Berlin engagiert. Sie wurde wieder abgewählt.
Die Freude im Vorjahr war groß: Die Wiener Symphoniker hatten eine Dame an ihr erstes Pult gebeten: Sophie Heinrich, Mitglied des Orchesters der Komi...
Ein Botschafter unserer Kultur von Weltformat
Dem Geiger, Gründer des Alban Berg Quartetts und großen Lehrer Günter Pichler zum Achtzigsten.
Es war für uns einst nicht schwer, einen Salzburger zu musikalischen Zwecken einzuwienern. Selbst bei dem Mann aus Bonn ist es uns ja gelungen. Jetzt aber wird es heikel, denn es geht um einen Tiroler. Das ist...
Die Lust am Klang von der Renaissance zur Postmoderne
Stilbrüche. Die Pianistin Alexandra Sostmann und die Geigerin Arabella Steinbacher suchen (und finden) Verbindungen zwischen Jahrhunderten.
Wer da meint, Klaviermusik müsse so klingen wie eine Rachmaninow-Etüde oder zumindest wie Ludwig van Beethovens "Sturmsonate", wird mit dieser CD nicht glücklich werden.
Wer aber hören möchte, was auf einem modernen Konzertflügel sonst noch alles möglich ist, wird die Neuerscheinung freudig begrüßen. Die Pianistin Alexandra Sostmann hat früheste Beispiele von Musik, die ausdrücklich für Tasteninstrumente komponiert wurde, mit Werken der jüngsten Vergan...
Buchkritik. Das Leben des Geigers Bronisaw Huberman, genau recherchiert: Eine Erfolgsgeschichte mit Trauerrand.
Eine „geistige und körperliche Befreiung unserer Bewohner“ war das Ziel – große Worte, gesprochen von einem der berühmtesten Musiker seiner Zeit, der hie und da lieber politische Reden hielt, als dass er auf dem Konzertpodium Beethoven oder Tschaikowsky spielte.
Bronisaw Huberman (1882-1949) war einer der größten Geiger des 20. Jahrhunderts. Er war aber auch ein Mann, der sich leidenschaftlich für Richard Coudenhove-Kalergis Paneuropa-Idee engagierte und deren Popularisierung einen eminenten Anteil seiner Zeit und Energie widmete.
Sibelius in neuer Gesellschaft
Rising Star. Geiger Emmanuel Tjeknavorian präsentiert auf seiner ersten Orchester-CD auch ein Werk seines Vaters.
Emmanuel Tjeknavorian, ein "Rising Star" der European Concert Hall Organisation, ist der bemerkenswerteste junge Geiger, der zuletzt aus der Talenteschmiede von Gerhard Schulz in Wien hervorgegangen ist. Temperament, ein Gefühl für leuchtende Klangentfaltung und eminente rhythmische Feinnervigkeit zeichnen sein Spiel aus.
Dass er aus einem Musikerhaushalt stammt, darf man anhand seiner jüngsten CD überprüfen: Tjeknavorians Vater Loris ist ein exzellenter Dirigent und komponiert auch. So konnte Emman...
So "wienerisch" kann Mozart klingen
Rechtzeitig zum Erscheinen des aktuellen Neujahrskonzert-Mitschnitts, der manch unüberlegten Kommentar relativiert, kam auch eine große Box mit den Aufnahmen Willi Boskovskys heraus.
Nicht einmal eine Woche dauert es, bis die CD des aktuellen Neujahrskonzertes auf den Markt kommt. Im Falle des Debüts von Christian Thielemann als wienerischer "Prosit"-Maestro ist es fein, dass es so schnell geht. Denn die Rezensionen, die sein Dirigat als "preußisch" bezeichneten, sind noch druckfrisch - und mittels pressfrischer CD mühelos zu entkräften.
Was aufmerksame Musikfreunde schon während des Konzerterlebnisses be...
Christian Altenburger kam 1957 als Sohn eines Wiener philharmonischen Geigers in Heidelberg zur Welt. Daß der Apfel nicht weit vom Stamm fallen würde, stellte sich bald heraus - doch der »junge Altenburger«, wie er von den Wiener Musikfreunden bald genannt wurde, schien von Anfang an nicht auf eine Orchesterkarriere hinzusteuern. Zubin Mehta, in jenen Jahren schon einer der bevorzugten jungen Dirigenten der Philharmoniker, riet zu einem Studium in New York.
Als Absolvent der legendären Geigenklasse von Dorothy DeLay winktem dem jungen Künstler dann Auftritte unter bedeutenden Dirigenten in aller Welt. Neben Zubin Mehta wurde auch James Levine einer von Altenburger Förderern. Das Debüt als Solist auf dem Wiener Musikvereinspodium, begleitet von den »väterlichen« Philharmonikern, dirigi...