https://media.sinkothek.at/AUDIO/phonharnoncourt.mp3
Ein akustisches Portrait des Musiker, Wissenschaftlers und Dirigenten
Zum Tod von Nikolaus Harnoncourt, der von Wien aus die Hörgewohnheiten der Welt zu revolutionieren vermochte und vom Gründer eines Originalklang-Ensembles zu einem der meistdiskutierten Dirigenten überhaupt wurde.
Nachruf, »Die Presse« 2016
Es ist erst wenige Wochen her, daß der wohl prägendste Dirigent seiner Generation das Publikum wissen ließ, er sei nicht mehr imstande, weiterhin Konzerte zu leiten. Man wiegte sich daraufhin noch in der Illusion, man könne bei dem großen alten Mann ja immerhin noch Erkundigungen a...
Dieser Kapellmeister der ganzen Welt
Herbert von Karajan starb vor 25 Jahren. Den Namen kannten auch Menschen, die nie ein Opernhaus von innen gesehen hatten. Er war das Synonym für klassische Musik!
»Wenn wir das am Abend spielen sollen, dann müssen wir jetzt aufhören. Die Lippen schaffen das sonst nicht!q - ein hörbar enervierter Blechbläser de...
Der Pianist und Dirigent im Gespräch anläßlich eines Gast-Auftritts im »Musiksalon«, im Jänner 2005
Dirigieren ist gesund
Herbert von Karajan hat einmal in einem besonders emotionalen Moment von Verdis "Otello" ausgerufen: "Ah, das tut gut!" Tut Dirigieren wirklich gut?
Daniel Barenboim: Dirigieren muss gesund sein. Nicht umsonst sind wohl so viele Kollegen so alt geworden, was vielleicht daran liegt, dass es beim Dirigieren zur aktiven Vereinigung der physischen und geistigen Kapazitäten des Menschen kommt. Und dass Musik immer neu ist! Ich denke gern an Artur Rubinstein, der schon Ende achtzig war und immer noch die As-Dur-Polonaise von Chopin gespielt hat. Es ist ihm nicht langweilig geworden!
Wie aufregend ist es für Sie zum Beispiel, wenn Sie mit den Wiener Philharmonikern - wie für ...
Der Hexenmeister hält immer noch alle in seinem Bann
Herbert von Karajan ist und bleibt der "Kassenmagnet" für klassische Musik
Nicht nur in Salzburg kann man sich aus dem Bann des "Magiers" nicht lösen: Auch wenn Herbert von Karajans Konterfei zur Osterzeit lange nicht mehr aus so vielen Auslagen der Festspielstadt hoheitsvoll blickt wie früher, b...
(1926 - 1981)
Geboren in Plauen, erwies Karl Richter schon in jugendlichem Alter sein Musiktalent. Er durfte auf der Silberman-Orgel im Dom zu Freiberg/Sachsen seine Übungen absolvieren und der legendäre Karl Straube akzeptierte ihn als seinen letzten Schüler.Mit 22 wurde Richter Organist der Leipziger Thomas-Kirche und tauchte damit tief in die große Bach-Tradition ein. 1951 floh er mit leichtem Gepäck aus der DDR, um zunächst in Zürich seine Zelte aufzuschlagen.
Doch bald wurde München seine Wahlheimat.Ab 1952 arbeitete Richter mit seinem Münchner Bach-Chor und dem dazugehörigen Orchester am großen geistlichen Repertoire der Musikgeschichte - mit starker Betonung des Kantaten- und Oratorienwerks von Johann Sebastian Bach.Dank eines Vertrags mit der Deutschen Grammophon hinterließ er ein...
Er war der elektrisierendste Maestro seiner Zeit. Nicht unschwierig dabei: Nur als Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker hielt er es über eine längere Strecke aus. Doch seine Konzerte sind dem Publikum in lebhafter Erinnerung. Wenn dieser Mann am Pult stand, dann garantierte das Hochspannung – ganz gleich, bei welchem Repertoire.
1918 - 1990
Leonard Bernstein war sicher der einzige Dirigent der Ära nach 1945, der das Epitheton genial verdiente. War er doch, wie viele bedeutende Kapellmeister früherer Generationen, auch - und vielleicht zuallererst einmal Komponist.Mit seiner West Side Story hat Berstein Musical-Geschichte geschrieben. Mit seinen groß angelegten Orchesterwer...
1912 - 1996
Ein Stachel im Herzen
Sergiu Celibidaches Leben war zwischen Extremen aufgespannt: Liebe und Haß.
Chronologie
Liebe und Haß - wüste Beschimpfungen, Beifallsorkane, leidenschaftliche Kritiker-Verrisse, Blumenregen, Skandale, Liebesbeweise: Wo Sergiu Celibidache war, brauchte für Erregung nicht gesorgt werden. Sie war durch seine bl...
Karel Ančerl absolvierte die Meisterklassen für Komposition (bei Alois Hába) und Dirigieren (bei Vaclav Tálich und Hermann Scherchen) in Prag und war ab 1933 viel beschäftigter Dirigent von Rundfunkkonzerten in der tschechischen Hauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs und des deutschen »Protektorats« war Ančerl er in Konzentrationslagern inhaftiert. Ein erstes Filmdokument in einem der zynischen Propagandafilme des Deutschen Reichs zeigt ihn als Dirigenten des Orchesters in Theresienstadt. Den Transport nach Auschwitz hat Karel Ančerl als einziger seiner Familie überlebt.
Wieder in Freiheit engagierte ihn das Prager Opernhaus als Dramaturg und Kapellmeister. Rafael Kubelik ersetzte in dieser Zeit Ančerls Lehrer Tálich, der während der nationalsozialistischen Dominanz Chefd...