Vor zwei Jahrzehnten starb Carlos Kleiber in seinem Refugium in Slowenien, zurückgezogen vom Trubel des internationalen Musiklebens, wo man ihn über Jahrzehnte so gern eingemeindet hätte …
Zum Gedenktag versuchen wir, dem Phänomen Kleiber auf die Spur zu kommen.
Camilla Nylund in der Dresdner »Frau ohne Schatten« als Kaiserin
Am Samstag sendet Bayern 4 die Aufzeichnung der letzten Opern-Vorstellung, die Christian Thielemann als Chefdirigent der Dresdner Semperoper geleitet hat: »Die Frau ohne Schatten« von Richard Strauss.
Von Schuberts »Unvollendeter« gibt es tatsächlich eine unüberschaubare Fülle von Aufnahmen. Jüngst griff ich aus meinem CD-Regal wieder eine der ältesten heraus – und kam aus dem Staunen nicht heraus.
Gewiß, es ist mühsam, sich durch Nebengeräusche wie Rauschen und Knacken »hindurchzuhören«, die eine Aufnahme aus dem Jahr 1828 zwangsläufig begleiten. Aber, was die Staatskapelle Berlin da zur Zelebration von Schuberts 100. Todestag hören läßt, ist für Musikfreunde des XXI. Jahrhunderts höchst aufschlußreich: Schubert, der Expressionist, ist da zu entdecken – in einer Unbedingtheit, die später nur wenige Dirigenten; und heute keiner mehr gewagt haben. Und das bei erstaunlich diszipliniertem Orchesterspiel.
Wer für 25 Minuten auf Digitaltechnik und polierte Oberfläche verzichten kann, sollte sich daran wagen!
Der Dirigent ohne Furcht vor der musikalischen Moderne starb 65-jährig in Wien während der Vorbereitung einer Schönberg-Premiere.
Er war einer der souveränsten Kapellmeister unserer Zeit, einer, der auch ohne viel Federlesens eine Repertoireaufführung von Alban Bergs "Wozzeck" übernehmen konnte - er kannte das Werk, er beherrschte sein Handwerk, und wenn die Musiker ihren Berg auch kannten, dann konnte wenig schiefgehen: Das Schlüsselwerk der Moderne klang wie ein spannender Musiktheater-Krimi. Also genau das, was Alban Berg komponiert hatte: Boder verstand die Botschaft und konnte sie vermitteln, wo andere sich mit dem Hörbarmachen kompositi...
Soeben kam die Aufnahme von Bruckners E-Dur-Symphonie in den Handel. Markus Poschners bereits jetzt allseits gerühmter Bruckner-Zyklus geht damit bald in die letzte Runde: Zum Jubiläumsjahr sollten ja sämtliche Fassungen der elf Symphonien des Komponisten unter der Leitung des Linzer Chefdirigenten greifbar sein.
Aufnahmen von Arvid Jansons verraten, daß der populäre Chefdirigent von Oslo, Amsterdam und München, Mariss Jansons, wie der legendäre Carlos Kleiber einen prägenden Dirigenten-Vater hatte!
Jüngst kam eine CD des britischen Labels ica in den Handel, die aufhorchen läßt: Am Pult der Leningrader Philharmoniker in Livemitschnitten von Tschaikowsky...
Simon Rattle dirigiert. (Foto: Astrid Ackermann/SOBR)
Beim ersten Wien-Gastspiel des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter seinem neuen Chefdirigenten erntete sogar die Erstaufführung von Thomas Adès neuem Werk Jubel.
Immer hat Simon Rattle, sobald er ein neues Orchester übernommen hat, deutliche programmatische Zeichen gesetzt. Mei...
Auf Karajans Spuren
Zum Musikvereinsgastspiel der Berliner Philharmoniker im Februar 2024
Petrenko und die Berliner im Wiener Musikverein (Foto: MV/Lena Laine)
Wenn die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chef gastieren, werden Erinnerungen wach. Mit ganz anderem Repertoire knüpft man an eine große Ära an.
Die »Tragische Ouvertüre« von Brahms am ...
Kaum haben die Wiener Festwochen angekündigt, dass Teodor Currentzis im Juni im Burgtheater das „War Requiem“ von Benjamin Britten dirigieren wird, war ein Raunen zu vernehmen: Der Dirigent, man weiß es, hat sich im Fall des Kriegs in der Ukraine nicht deutlich genug positioniert. Sogar das Konzerthaus verzichtet mittlerweile auf den Kasse...
Im neuen Podcast über seine erste große Tondichtung aus dem Jahr 1888 führt uns der Komponist selbst durch seine symphonischen Reisebeschreibungen:
Richard Strauss „Aus Italien“
Zwei Konzerte absolviert das Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti demnächst im Wiener Musikverein. Die Programme sind ganz anders als von reisenden Virtuosen-Orchestern gewöhnt: Am 23. Jänner gibt man eine Symphonie aus der Feder der farbigen amerikanischen Komponistin Florence Price und die Fünfte Symphonie von Sergej Prokofieff. Am Abend davor erklingt nach Werken von Phil Glass und der Suite aus Igor Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ die Tondichtung „Aus Italien“ von Richard Strauss.
Es gibt also allerhand zu entdecken, auch für geeichte Konzertbesucher.