Heute live via Streamingdienst aus der Berliner Philharmonie: Giuseppe Verdis Messa da Requiem unter Daniel Barenboims Leitung – mit einem multinationalen Ensemble, angeführt von einer russischen Sopranisitin (Elena Stikhina) und einem georgischen Mezzo (Anita Rachvelishvili). Dazu der italienische Tenor Fabio Sartori und der deutsche Baß René Pape.
Im Nachtprogramm der BBC läuft heute ein Mitschnitt aus Stockholm: Christian Gerhaher, demnächst der Wozzeck in der Neuinszenierung der Alban-Berg-Oper an der Wiener Staatsoper, sang in der schwedischen Meetropole Schuberts »Schwanengesang« begleitet von Gerold Huber. Danach: Schuberts Streichquintett mit dem Artemis Quartett und Christian Poltera. Nachzuhören auf dem BBC-Stream.
Die musikalische Moderne hat viele Gesichter. Im XX. Jahrhundert folgten auf die politischen die ästhetischen Repressionen – nach 1945 liefen diese beiden in der nach Ost und West geteilten Welt sogar nebeneinander her; man nahm gegenseitig nicht voneinander Kenntnis. So gerieten manche Komponisten in eine Region jenseits des Wahrnehmungsbereichs. Vom Komponisten Fritz Geißler (1921 – 1985), dessen 100. Geburtstag 2021 zu feiern war, nahm die Welt diesseits des Eisernen Vorhangs kaum Kenntnis. In der DDR galt er als einer der führenden Komponisten seiner Zeit – und das, obwohl er eine durchaus avancierte musikalische Sprache redete, die eher jenseits der Berliner Mauer ihre Fürsprecher hatte – ehe die Zeitläufte den Komponisten und seinen schöpferischen Willen brachen und er zumindest mit einigen propagandistischen Werken unter die »volksnahen« Musikschaffenden trat.
In Paris fand dieser Tage der Wettbewerb MaestrA statt, bei dessen Finale drei junge Dirigentinnen zu erleben waren, die um den ersten Platz kämpften: Beatrice Fernandez-Auceo, Anna Sulkowska-Migon und Joanna Natalia Slusarczyk. Die Aufzeichnung des Finalkonzerts ist auf Arte Concert abrufbar. Auf dem Programm: Webers »Oberon«-Ouverture, Strawinskys »Pulcinella«-Suite und die jeweils ersten Sätze von Brahms‘ Erster Symphonie, Bartóks Konzert für Orchester und Debussys symphonischen Skizzen La mer.
Das Ensemble Solomon’s Knot präsentiert heute in der Wigmore Hall in London Motetten und Kantaten der Brüder Johann Michael und Johann Christoph Bach. Via Live-Stream (20.30 MEZ) kann man dabei sein.
Deutschlandradio sendet heute den Livemitschnitt eines Konzerts vom 11. Februar im Königin Elisabeth Saal in Antwerpen, bei dem Gil Shaham Beethovens Violinkonzert musizierte, begleitet vom Antwerpener Symphonieorchester unter Elim Chan. Im ersten Teil des Abends war die Uraufführung eines Werks des niederländischen Zeitgenossen Luc Van Hove zu hören: die Symphonie Nr. 4.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ließ den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, wissen, daß sein Vertrag aufgelöst wurde. Der Dirigent habe sich trotz ultimativer Aufforderung durch das Management des Orchesters und den Oberbürgermeister selbst, nicht eindeutig und unmißverständlich gegen den Krieg Rußlandes geg...
Sir András Schiff und das Quatuor Mosaïques musizieren heute in der Londoner Wigmore Hall ein reines Haydn-Programm im Rahmen eines mehrtätigen Haydn-Festivals, das Schiff ausrichtet.. Das ist eine Rarität und wird endlich wieder einmal den immensen Reichtum der Fantasie und des handwerklichen Raffinements dieses Komponisten dokumentieren. Der Streaming-Dienst der Wigmore Hall ermöglicht es Musikfreunden in aller Welt, live dabei zu sein. Das Konzert beginnt um 20 Uhr Londoner Zeit – in Mitteleuropa also um 21 Uhr.
Das Programm
Joseph Haydn
Streichquartett in C-Dur Op. 20 No. 2
Klaviertrio in As-Dur Hob. XV/14
Klaviersonate in G-Dur Hob. XVI/40
Streichquartett in d-Moll Op. 76 No. 2 »Quinten-Quartett«
Heute Live via Stream zu erleben: Simon Rattle am Pult des London Symphony Orchestra mit einer Bruckner-Erfahrung, die selbst Kennern aufregende Erkenntnisse verspricht. Die Musikwelt liebt Anton Bruckners Vierte Symphonie, die der Komponist selbst seine »Romantische« genannt hat – doch kennt man lediglich die späte Fassung des Werks von 1881, die Bruckner anläßlich der Uraufführung einen Triumph bescherte. Doch diese Vierte, die sich im Repertoire dann rasch etablieren konnte, war eine andere Symphonie als jene Vierte Symphonie, die Bruckner Mitte der Siebzigerjahre konzipiert hatte.