Archiv der Kategorie: Feuilleton
Herbert Lippert
Husarenritt und Bildertheater
Im Gespräch. Der Tenor räsoniert während der Proben zu Lev Dodins Staatsopern-Neuinszenierung von Mussorgskys "Chowanschtschina" über den Musiktheaterbetrieb und sein heutiges, höchst ungewöhnliches Linzer Lied-Projekt.
Herbert Lippert gehört zu den Unermüdlichen. Im wahrsten Sinn des Wortes. Während der Vorbereitungen zu einem höchst ungewöhnlichen Liedprogramm, das heute, Mittwoch, im Linzer Brucknerhaus Premiere hat - Musik, bildende Kunst und Videoinstallationen verbinden sich darin auf innovative Weise -, plaudert der Tenor über seine aufregenden Bühnenerfahrungen der jüngsten Vergangenheit. Nicht genug damit, dass er sich mit Wagners Tannhäuser eine der heikelsten Partien des schweren Fachs erarbeitet hat. In der Phase der Vorbereitungen zur Premiere i...
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Thielemanns Rückkehr
Staatsoper. Mit "Ariadne auf Naxos" in Sven-Eric Bechtolfs stimmiger Inszenierung feiert das Repertoiresystem im Haus am Ring einen Sieg. Weltstars und das Ensemble brillieren.
Thielemanns triumphale Rückkehr
Ein großer Moment in der an exzellent besetzten Aufführungen bisher gar nicht armen Staatsopernsaison: Christian Thielemann beehrt Wien. Das ...
Friedrich Cerha
Friedrich Cerha, diesmal ganz komödiantisch
Im Gespräch. Der Doyen der österreichischen Komponisten hat eine Opera buffa - "Onkel Präsident" - geschrieben, die nach der Uraufführung nun an der Volksoper gezeigt wird. Der Altmeister erzählt im Vorfeld über Franz Molnar und Verdi.
Der Meister des "Baal" (nach Brecht) und des "Rattenfängers" (Zuckmayer) hat überraschend eine "Opera buffa" geschrieben, "eine Farce", heißt es einmal im Text, in dessen Rahmenhandlung auch gleich im Dialog zwischen dem Komponisten und einem der Darsteller eine Diskussion über Möglichkeiten und Zukunftschancen des Operngenres im Allgemeinen geführt wird. "Eine Farce", so sagt Friedrich Cerha selbst, ist es gar nicht. Es ist wirklich eine komische Oper geworden. Womit sich der Altmeister der heimischen Musikavant...
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Maria Bengtsson
Wahnsinnig wird Elektra nicht wirklich
Im Gespräch. Maria Bengtsson debütiert in der Premiere von Mozarts "Idomeneo" als Elektra an der Wiener Staatsoper. Die schwedische Sopranistin über die Psychowirren einer griechischen Mythengestalt und das moderne Opernleben.
Die Wiener Staatsoper bringt am kommenden Sonntag eine Neuinszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts "Idomeneo" heraus. Kasper Holten, Intendant der Londoner Covent Garden Oper, führt Regie, Christoph Eschenbach dirigiert. Michael Schade gestaltet die Titelpartie. Die Elektra, eine der furiosesten Frauenrollen, die (nicht nur) von Mozart je komponiert wurde, singt Maria Bengtsson.
Die Schwedin ist in Wien nicht unbekannt. Sie hat sich nach ihrem Studium an der Volksoper ihre ersten Sporen verdient. Das war in den ersten drei Ja...
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Martin Sieghart
Till Eulenspiegels bittere Wahrheit
Im Gespräch. Martin Sieghart will mit dem Linzer Festival EntarteOpera gegen die "geistige Trägheit unserer Zeit" vorgehen. Heute, Mittwoch, steht Walter Braunfels' "Ulenspiegel" auf dem Programm.
Martin Sieghart, Initiator und künstlerischer Motor von EntarteOpera, kann nach dem Einstand mit Franz Schrekers "Schatzgräber" auch heuer wieder mit einer Opernrarität aus der Feder eines von der NS-Kulturpolitik verfemten Meisters in Linz aufwarten: Walter Braunfels' "Ulenspiegel" (1913).
"Nach dem ersten Jahr unseres kleinen Festivals", sagt er, "hieß die Frage, ob Subventionsgeber und Sponsoren wieder in die Taschen greifen würden, um eine Idee am Leben zu halten, die wichtig ist, naturgemäß aber nie einen Publikumsrun wie in Grafenegg oder Salzburg auslös...
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Netrebko im »Trovatore«
SALZBURGER FESTSPIELE
Alte Meister lieben Anna Netrebko
Die Diva und Placido Domingo fungieren in Alvis Hermanis' "Troubadour"-Inszenierung als Museumswärter und ringen mit Franceso Meli zwischen Madonnenbildnissen um Verdis musikalische Dramatik.
Antwort auf Frage Nr. zwei: Ja, Francesco Meli hat das C gesungen. ABer es war nur ein H. Antwort auf...
Igor Levit
Schostakowitschs wohltemperiert-gefährliches Kunst-Wagnis
Salzburger Festspiele. Pianist Igor Levit spielte im Mozarteum alle 24 Präludien und Fugen op. 87 und erwies damit seinen singulären Rang.
Einmal, mittendrin, brandete spontan Applaus auf. Das war nach der Des-Dur-Fuge, die ihr elftöniges Thema mit brachialer Fortissimo-Energie durch alle T...
Harry Kupfers »Rosenkavalier«
SALZBURGER FESTSPIELE
Diese Rose gebührt der Regie
Harry Kupfer demonstrierte mit dem »Rosenkavalier«, wie man den Geist eines Kunstwerks ganz erfassen kann. Die Philharmoniker unter Welser-Möst spielen dazu herrlich.
Eine Kunstwelt hat Hugo von Hofmannsthal mit seinem "Rosenkavalier"-Libretto ge schaffen, ein "Wien, in den ersten Jahren der Regie...
Anna Prohaskas Soldatenlieder
SALZBURGER FESTSPIELE
Die Soldatin der Liebe
Die Meisterin der klugen Programme erwies sich, assistiert von Eric Schneider, an ihrem »Soldatenlieder«-Abend als firm in allen Sprachen und Stilen.
Niemand stellt so kluge, dramaturgisch ausgeklügelte Programme zusammen wie Anna Prohaska und Eric Schneider. Die beiden brillierten im Mozarteum anlässlic...