Archiv der Kategorie: Feuilleton
Witz im XX. Jahrhundert
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks hat unlängst die erste Hälfte eines Konzertprogramms unter Ivan Fischers Leitung dem ungarischen Meister Ernst von Dohnányi gewidmet. Bis heute wird sein Werk in unseren Konzertsälen sträflich vernachlässigt. Dabei ist da herrliche spätromantische Musik zu entdecken – mit viel Witz dazu, über den son...
Petrenko und die Berliner in Wien
Auf Karajans Spuren
Zum Musikvereinsgastspiel der Berliner Philharmoniker im Februar 2024
Petrenko und die Berliner im Wiener Musikverein (Foto: MV/Lena Laine)
Wenn die Berliner Philharmoniker unter ihrem Chef gastieren, werden Erinnerungen wach. Mit ganz anderem Repertoire knüpft man an eine große Ära an.
Die »Tragische Ouvertüre« von Brahms am ...
Franz Schmidts »Buch« zum 150er
„Das Buch mit sieben Siegeln“, was sonst? Der gelernte Wiener Konzertbesucher konnte voraussagen, mit welchem Werk in dieser Stadt der 150. Geburtstag Franz Schmidts zelebriert werden würde.
Der Festtag ist erst im Dezember, unsere Veranstalter haben also noch kommende Saison Gelegenheit, etwas vom Symphoniker oder Kammermusiker Schmidt zu program...
Alban Berg Unbekannte Fotos
Ein neuer Bildband über den Meister der Wiener Moderne
Daniel EnderAlban Berg im Bild
280 Seiten. Böhlau-Verlag
€ 45,-
Vier Jahrzehnte hat Helene Berg ihren Mann Alban, den Komponisten des »Wozzeck« und der »Lulu« überlebt. Nach ihrem Tod, 1976, sind etliche Publikationen erschienen, die zuvor unbekannte, oft pikante Details aus dem Privatl...
Peter Eötvös ist 80
Am Dirigentenpult bei einer Aufführung der »Drei Schwestern«
Peter Eötvös ist eine der markantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musik – von Anbeginn in den Bezirken der Avantgarde heimisch, aber mit einem untrüglichen Gespür für fesselnde Klang-Erzählungen und nachvollziehbare formale Entwicklungen, die auch den Zaungast bei Laune halten: Eötvös hat wie kein anderer zeitgenössischer Komponist bewiesen, daß sich eine wirklich innovative, fantasievoll neue Räume erschließende Musik nicht jenseits der Wahrnehmungsschwelle des großen Publikums ereignen muß. Spätestens mit der Uraufführung seiner Tschechow-Oper »Drei Schwestern« (Lyon, 1998) wußte die Welt, daß dieser Mann auch über eine »Theaterpranke« verfügte: Er konnte eine Bühnenerzählung von völlig neuer formaler Gestaltung sp...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Neujahrskonzert 2024
Zum zweiten Mal stand mit Christian Thielemann der Lieblingsdirigent der Wiener Philharmoniker beim Neujahrskonzert am Pult. Dieser Mann ist nicht nur bei Richard Wagner und Anton Bruckner zu Hause – er führt als aufmerksamer Zuhörer auch das Wiener Orchester an seine Klang-Wurzeln.
Klang, Klang und wieder Klang!
Das Neujahrskonzert 2024 war auch d...
Der Jüngste zu Neujahr
Er ist der jüngste Philharmoniker, der dabei sein wird: Trompeter Daniel Schinnerl über seine Anfänge in der Blasmusik und die Tradition, die auch Verpflichtung ist.
"Das Neujahrskonzert?“, fragt er, „ja klar, das hat bei uns jedes Jahr die ganze Familie angeschaut.“ Daniel Schinnerl-Schlaffer, Jahrgang 2000, ist das jüngste Mitglied des Orchesters im philharmonischen Neujahrskonzert – und das nicht zum ersten Mal. Schon 2022 saß er auf dem Musikvereinspodium. Damals hob Daniel Barenboim den Taktstock und den Augenblick, als er das Podium des blumengeschmückten Musikvereinssaals betreten durfte, sagt der junge Trompeter, werde er nie vergessen – „man kann ihn eigentlich gar nicht beschreiben“.
Der Traum, der damals in Erfüllung ging, schlummerte schon lang in ihm. Schon in di...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Zum Tod von Hans Helm
Der Bariton, der viele Jahrzehnte im Ensemble der Wiener Staatsoper wirkte, starb am 23. Dezember im 90. Lebensjahr.
Mit Edita Gruberova in Donizettis »Don Pasquale«, 1977, auf Bundesländer-Tournee.
Er gehört für viele Jahre zum Ensemble der Wiener Staatsoper – in jenen Jahren, in denen der Ensemblegeist des Hauses noch ganz selbstverständlich spürbar war. Helm war da. In den 70ern schaute der Kenner am Beginn des zweiten Akts des »Rosenkavalier« nur dann auf den Programmzettel, wenn sich der Vorhang hob und nicht Hans Helm auf der Bühne stand. Den Herrn von Faninal hat er 69 Mal gesungen. Es war seine Partie wie etwa auch der Sprecher in d...
ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN
Die neue »Turandot«
Wiener Staatsoper: Premiere am 7. Dezember 2023Claus Guth – Marco Armiliato; Asmik Grigorian, Jonas Kaufmann
Asmik Grigorian könnte die Turandot unserer Tage sein. An der Seite des recht blässlichen Jonas Kaufmann durfte sie freilich nur in einem Zweipersonenstück zu Puccinis Musik agieren. Die Oper bleibt unsichtbar.
Die Dokumentenfälschungen...