Archiv der Kategorie: Feuilleton

Schiff dirigiert

Musikant mit Bogen und Stab

Heinrich Schiff präsentiert sich in Wien wieder einmal als Dirigent. Der Meistercellist widmet längst fünfzig Prozent seiner künstlerischen Tätigkeit dem Dirigieren.

Das ist nicht, weil mir das Cellospielen so langweilig geworden wäre", versichert er, lebhaft und eloquent wie eh und je. Aber die Zusammenarbeit mit einem Orchester fasziniert ihn mindestens ebenso wie das Ausfeilen des beschränkten Cellorepertoires.

Außerdem: "Die Musik Mozarts oder Schuberts, die Cellisten so gut wie vorenthalten ist" - sie liebt Heinrich Schiff ganz besonders. Das Dirigieren gibt ihm Gelegenheit, sich auch als Interpret und nicht nur als Hörer damit zu beschäftigen.

Am 28. und 29. November gastiert der Dirigent Schiff mit der Northern Sinfonia aus Newcastle im W...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Szabos »Troubadour«

Verdi in Schutt und Asche

Skandalös im neuen Wiener "Troubadour" war vor allem das Benehmen eines Teils des Publikums, der meint, es ließen sich norditalienische Premierenverhältnisse ohne den dazugehörigen Witz nach Wien verpflanzen.

So wenig gegen berechtigte Mißfallenskundgebungen nach einer Vorstellung vorzubringen ist, so unerzogen ...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Publikumsfavorit Sokolow

Der neue Liebling

Grigorij Sokolow, Tschaikowsky-Preisträger des Jahres 1966 hat den schwierigen Weg vom Wettbewerbssieger zur international anerkannten Pianistengröße geschafft. Im Musikverein begeisterte er jüngst mit Chopin, Brahms und Prokofieff.

Hatte er mit seinen bisherigen Wien-Gastspielen vor allem die Insider zu staunender Bewu...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Mutis Opern-Comeback

Der Siegelbewahrer

Riccardo Mutis Comeback in der Staatsoper war ein Triumph. Zwei, drei Randalierern zum Trotz erntete der Dirigent nach Mozarts "Figaro" Ovationen.

Der vor der Pause inmitten des Auftrittsjubels für Muti artikulierte Unmut war vielleicht auf die Enttäuschung von Vorurteilen zurückzuführen. Der Dirigent, seit Anfang der ...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Ronacher, erneuert

Gold und Silber, Kraut und Rüben

Das Ronacher ist wieder eröffnet. Und nur die allgemeine Freude, die man in Wien über diese Tatsache empfindet, rettet ein Orchester vom Range der Philharmoniker vor dem Vorwurf, sich an dem peinlichen Premieren-Tingel-Tangel beteiligt zu haben.

Daß sich der private Veranstalter im altehrwürdigen Ambiente...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

»Makropulos« mit Anja Silja

Frisch gebrühter Zaubertrank

»Die Zeit, im Grunde, die ändert doch nichts an den Sachen«, heißt es im »Rosenkavalier«. Ein anderes, ein wenig jüngeres Stück, Leoš Janáčeks »Sache Makropulos«, beweist in der Volksoper subtil das Gegenteil.

Die Zeit, unser Leben in ihr, scheint die Existenz, wie wir sie verstehen, überhaupt erst möglich zu...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Anestis Logothetis

Mit Klecks und Punkt zum Hörgenuß

Anestis Logothetis, Wahlwiener aus Griechenland und stets neue Wege beschreitender Komponist, präsentiert sein Oeuvre am Samstag in Krems.

Auf einer Riesenleinwand wird das Publikum die für den Uneingeweihten bestimmt rätselhaften Partituren des Künstlers bestaunen können, die mit den Musik-Niederschriften auf traditionellem Fünfliniensystem nichts mehr zu tun haben und, wie der Komponist selbst erzählt, "Klangassoziationen" gleichermaßen festhalten wie im Interpreten wecken sollen.

"Wo man einen Klecks sieht, soll man auch einen Klecks hören", meint Logothetis, und deutet auf einen schwarzen, an den Rändern ausgefransten großen Punkt im Lineament seiner "Partitur". Daß dem Publikum bei den Erläuterungen, die Logothetis in Krems selbst vorneh...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Silja probt Janacek

Selbstporträt-Krimi

Anja Silja, einst Bayreuths jüngste Heroine, probiert an der Volksoper Janaeks "Sache Makropoulus" und verspricht im "Presse"-Gespräch einen veritablen "Opernkrimi".

Christine Mielitz, die schon Schostakowitschs "Lady Macbeth" zum musikalischen Psychothriller stilisiert hat, führt Regie. Sie tut das, glaubt man Anja Silja, mit der Akribie eines Theaterdiktators von Rang: "Jeder Gang, jede Geste ist minutiös vorherbestimmt". Die Silja freilich ist seit frühester Jugend gewohnt, mit Regiegrößen zusammenzuarbeiten und sich dabei durchzusetzen.

"Ich habe", erklärt sie freimütig, "Regisseure lieber, bei denen der Sänger seine Eigenpersönlichkeit einbringen kann. Gegenüber derart festgefügten Konzepten kann man sich nur schwer durchsetzen. Aber wenn jemand so lo...

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Brendels Beethoven-Rundreise

Beethoven, ganz geheim

Alfred Brendels dritte Beethoven-Rundreise geht in die zweite Etappe. Im Musikverein setzte der Pianist die Darstellung des Sonatenwerks am Dienstag abend fort, ganz ruhig, introvertiert - in stiller Größe also.

Ein aufdringlicher Musiktraumdeuter ist Brendel wirklich nicht. Zwar hat sich sein Beethovenbild mit den...

 

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

Wienerische Perfektion

NACHRUF

Ein Perfektionist ist tot

Erich Leinsdorf, ein Wiener Dirigent, der in die Welt vetrieben wurde, starb im 82. Lebensjahr in Zürich. Das gab seine Witwe Vera am Sonntag bekannt.

Ein Zyniker war er, vielleicht, einer, der nie mit Kritik hinter dem Berg gehalten hat. Aber auch einer, der sein Handwerk, das da war: Musik zu machen, so perfekt beherrscht hat wie kaum einer seiner Zunft.

Bemerkungen aus seinem Munde konnten bitterböse sein, trafen den Kritisierten tief, vor allem deshalb, weil er fast immer recht hatte, wenn er bei anderen Fehler, Irrtümer, mangelnde Bildung konstatierte. Er vertrug es nicht, wenn Musiker s...

ZUM WEITERLESEN, BITTE ANMELDEN

DAS SINKOTHEK-ABONNEMENT