Bernd Roger Bienert ist ein theatralisches Multitalent,hat mit Elfriede Jelinek neue Räume erkundet undhört bei Mozart genauer zu als alle Regisseurskollegen.
An solchen Kreativköpfen ist das jüngere österreichische Musiktheater nicht allzu reich. Bernd Roger Bienert aber gilt seit fast vier Jahrzehnten als Garant für außergewöhnliche Bühnenerlebnisse, die sich auseiner überbordenden optischen Fantasie speisen. Diese entzündet sich stets an Klängen. Bienert ist zuallererst einmal ein fabelhafter, sensibler Zuhörer. Er startet Lauschangriffe, versucht Altbekanntes zu hören,als wäre es ganz neu.
Die ungewöhnlichen Zugänge, die er auf diese Weise zu Musik jeglicher stilistischer Couleur findet, vermitteln dank seiner theatralischen Bilder dann immer auch dem Zuschauer neue Eindrücke: Seine P...
Singen zwischen Himmel und Erde
Im Gespräch. Olga Bezsmertna, Mitglied des Ensembles der Wiener Staatsoper, über ihre Karriere und Verdis Desdemona, die sie in der morgigen "Otello"-Premiere verkörpern wird.
Die Desdemona im neuen Wiener "Otello" zwischen Generalprobe und Premiere: "Zwei Tage kann ich jetzt Ruhe haben. Ich fühle mich ganz leer. Man kann und will in den Proben ja nicht ununterbrochen sparen. Wir haben wirklich alles gegeben." Verdi, so weiß die Sopranistin zu berichten, reißt seine Interpreten auch mit, wenn es nur um die Vorbereitung einer Aufführung geht.
Olga Bezsmertna ist Mitglied des Ensembles der Staatsoper - und eine herausragende Sopranistin, die bedeutende Partien nicht nur im Repertoire, sondern auch bei Premieren interpretiert. Das erinnert ...
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Die Dialekte großer Opern-Meister
Im Gespräch. Juan Diego Florez vor der Premiere von Donizettis »Lucia di Lammermoor« an der Staatsoper über die Entfaltungsmöglichkeiten eines geborenen Belcanto-Tenors.
Der Edgardo liegt für mich auf einer Ebene mit Verdis Herzog oder Alfredo«, philosophiert Juan Diego Florez im Gespräch über gesangstechnische Aspekte und zieht Parallelen zwischen Gaetano Donizettis "Lucia di Lammermoor" und den Opern von Donizettis »Nachfolger«, »Rigoletto« und »La traviata«.
Gewiss, Donizetti zählt, musikhistorisch betrachtet, zur Kunst des Belcanto, die Verdi überwand, indem er an seine Sänger dramatischere Ansprüche stellte. Florez resümiert seine Erfahrungen mit den »Übergangswerken«, die Verdis »Revolution« einleiteten: Wie bei Verdi fänden s...
"Sonst ist die Arie nur eine Show"
Der Startenor gibt erstmals den Cavaradossi - in Wien. Wie man "Tosca" gut erzählt, wann sich verrückte Inszenierungen lohnen und warum er nicht mehr Mozart singt.
Natürlich sind das schwierige Umstände", sagt Piotr Beczala vor seinem weltweit ersten Auftritt als Cavaradossi in Puccinis "Tosca" an der Wiener Staatsoper. "Aber", setzt er fort, "das überrascht ja jetzt niemanden wirklich . . ."
Beczala lacht und erklärt, warum die Wiener Staatsoper, in der im Repertoirebetrieb so notorisch wenige Proben anfallen, dennoch sein bevorzugtes Haus für heikle Rollendebüts ist: "Ich habe hier meinen ersten Auftritt in ,Adriana Lecouvreur' gehabt und im Vorjahr meinen allerersten Don Jose. Ich bin ja hier mehr oder weniger daheim, seit Langem verbunden mit dem Hau...